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Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein
Autoren: Gina Blaxill
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deine Katze gerade gestorben. Hier.« Er drückte mir einen Plastikbecher in die Hand. »Ertränk deine Sorgen.«
    Â»Was ist das?«
    Â»Cider. Na los.«
    Ich nahm den Becher und stellte mein halb geleertes Bier ab. Eigentlich mag ich Cider nicht, und irgendwie war mir schon ein bisschen komisch von dem, was ich vorher getrunken hatte, aber vor Stuart wollte ich nicht dastehen wie ein Weichei.
    Â»Deine Freundin geht jetzt auf so eine obertolle Musikschule, stimmt’s?«, fragte Stuart und sah zu, wie ich einen Schluck aus dem Becher nahm. »›Das Konversatorium‹ oder so? Klingt ganz schön abgehoben.«
    Â»Konservatorium. Eigentlich heißt es The London Conservatoire .«
    Â»Egal. Und wie kommt’s, dass du da nicht hingehst?«
    Ich zuckte die Achseln. »Sogar ein angehender Rockstar braucht seinen A-level. Sagen zumindest meine Eltern.«
    Â»Hey, schon gehört? Tom Copeland ist nach Bury gezogen.«
    Ich trank zu schnell und verschluckte mich.
    Stuart schlug mir auf den Rücken. »Meine Mutter meint, das wäre deine Schuld«, sagte er. »Mrs Copeland hat meiner Mum erzählt, sie würde nicht wollen, dass Tom noch irgendwas mit dir zu tun hat – nach dem, was du gemacht hast. Sie hält dich für gefährlich.«
    Â»Ich hab keine Lust, darüber zu reden. Das College soll ein Neuanfang sein. Okay?«
    Plötzlich bemerkte ich, dass neben mir ein Mädchen stand. »Hi, Jonathan«, sagte sie und winkte mir zu.
    Â»Ã„h … kenne ich dich?«, fragte ich.
    Â»Nein, aber du wirst mich kennenlernen, denn irgendjemand hat mir erzählt, dass wir bald im selben Mathekurs sitzen. Ich bin Natasha.«
    Â»Ah, gut.« Ich wollte gern irgendwas Witziges sagen, aber mir fiel nichts ein. Stuart rammte mir den Ellenbogen zwischen die Rippen.
    Â»Hast du ein Glück, Mann«, murmelte er. »Die ist der Hammer.«
    Â»Ist mir aufgefallen«, sagte ich und lächelte Natasha schräg an, während ich meinen Cider austrank. »Und, bist du ein Mathegenie?«
    Â»Träum weiter. Vielleicht kannst du mir ja auf die Sprünge helfen.«
    Â»Das könnte ich versuchen.«
    Irgendwie fühlte ich mich geschmeichelt. Vielleicht war die Party ja doch nicht so schlecht.
    Sie lachte. »Nicht so bescheiden! Du bist echt schlau. Ich hab da so Geschichten gehört.«
    Â»Was denn für Geschichten?«, fragte ich.
    Â»Freya Rose hat mir erzählt, dass du immer die Mathehausaufgaben für sie gemacht hast.«
    Â»Du kennst Freya?«
    Â»Ja, wir hatten denselben Geigenlehrer. Ihr wart zusammen, oder? Ich hab gehört, dass sie einen Nerd zum Freund hat.«
    Nerd war ich schon lange nicht mehr genannt worden. Es schien schon ewig her zu sein, dass ich der Typ war, der sich in der Mittagspause im Computerraum versteckte, eine üble Brille trug und Klassenbester war. »Wir sind immer noch zusammen.«
    Â»Gut.« Natasha wirkte belustigt. »Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Freya der Typ für Fernbeziehungen ist. Sie hat ja schon ziemlich viele Freunde gehabt, oder?«
    Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr ganz so gut. Ich schüttelte den Kopf, als Stuart mir noch einen Cider holen wollte. So langsam wünschte ich mir, ich könnte raus aus diesem Raum, weg von all diesen Leuten. »Was meinst du damit?«
    Â»Nichts. Nur … ich hab so die eine oder andere interessante Geschichte über Freya gehört.«
    Â»Aha. Ich will sie aber nicht hören.«
    Â»Total loyal von dir.«
    Ich hatte keine Ahnung, worauf sie anspielte. Während ich überlegte, was ich darauf antworten sollte, begann sich in meinem Kopf alles zu drehen. Benommen hielt ich mich an einer Stuhllehne fest.
    Â»Was ist los?«, hörte ich Natasha fragen.
    Um mich herum verschwammen Gesichter und Formen … und ich wusste, dass ich unbedingt rausmusste. Mein Magen rebellierte und meine Beine drohten einzuknicken. Entschuldigungen nuschelnd kämpfte ich mich zur Tür vor. Draußen in der kalten Luft atmete ich ein paarmal tief durch, dann lag ich auf den Knien. Ich merkte, dass Leute um mich herumstanden. Jemand, Natasha, kniete auch, ihre Hand lag auf meinem Arm.
    Â»Jonathan, ist alles in Ordnung?«
    Â»Mir geht’s gut«, wollte ich sagen, stattdessen sprach mein Magen und gab das Bier, den Cider und alles, was ich gegessen hatte, von mir. Natasha vor die Füße.
    Der
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