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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
Autoren: Lesley Pearse
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gebraucht wird.«
    »Fang nicht wieder an, dir Sorgen zu machen«, entgegnete Fifi energisch. »Es wird sich schon alles finden, ich weiß es einfach.«
    Am Freitagabend kam Fifi gerade aus dem Badezimmer zurück in ihr Schlafzimmer, als sie eine Art Wehklagen von ihrer Mutter unten im Erdgeschoss hörte. »Was ist los, Mum?«, rief sie über das Geländer. »Du hast dir doch nicht dein Kleid verbrannt, oder?«
    Ihr Vater trat in den Flur hinaus und blickte zu Fifi auf. Er trug bereits seinen Smoking und wartete nur noch darauf, dass seine Frau ihm die Krawatte band. Er wirkte zutiefst erschüttert. »Es ist Präsident Kennedy«, sagte er. »Er ist getötet worden, erschossen von einem Attentäter.«
    Fifis erster Gedanke galt ihr selbst: Warum musste es heute und unsere Party verderben? Aber sie konnte sich gerade noch rechtzeitig zusammenreißen, bevor sie mit ihrem Gedanken herausgeplatzt wäre, denn sie wusste, dass ihr Vater eine hohe Meinung von dem Präsidenten hatte. »Oh Dad, wie schrecklich!«, rief sie aus. »Sollen wir das Essen absagen?«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte er. »Unsere Familie ist mir wichtiger als ein Staatsmann, wie sehr ich ihn auch geschätzt haben mag.«
    Nachdem ein Kellner zwei Stunden später alle Bestellungen aufgenommen hatte, erhob Harry sich. Alle redeten über das Attentat in Dallas und davon, dass Präsident Kennedy in dem offenen Wagen in den Armen seiner Frau gestorben war.
    »Ich weiß, wir sind alle schockiert von John F. Kennedys Tod«, begann er und sah sich in der Runde um. »Es ist schrecklich, eine Tragödie, die sich auf die ganze Welt auswirken wird. Aber ich möchte vorschlagen, dass wir das für heute Abend beiseite schieben. Diese Feier, mit der wir Dan in unserer Familie willkommen heißen, ist lange überfällig. Dans und Fifis erster Hochzeitstag ist wegen der Taten abscheulicher Menschen ohne jedwede Feier verstrichen. Wir sollten nicht zulassen, dass eine weitere Schreckenstat unsere Freude an einer Zusammenkunft der Familie trübt.«
    Sein Bruder Ernest applaudierte, und Robin bemerkte leise zu Peter, dass es ihn ohnehin nicht allzu sehr interessiere, was in Amerika geschehe. Patty legte warnend einen Finger an die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen – sie wusste, dass ihr Vater seine Trauer lediglich mühsam beherrschte.
    Es waren fünfzehn Personen um den großen Tisch versammelt. Ernest und seine Frau Anne, die in Cambridge lebten, und ihre beiden Söhne, Robert und Michael, die im Teenageralter waren. Claras jüngere Schwestern, Rose und Lily, die beide in Somerset wohnten, hatten sich dagegen entschieden, ihre vier Kinder mitzubringen – sie waren noch zu jung, um sich darauf verlassen zu können, dass sie sich ordentlich benahmen. Ihre beiden Männer, Geoff und Fred, waren jedoch mitgekommen. Harry, Clara, ihre Kinder und Dan vervollständigten die Familie.
    Alle Männer wirkten sehr kultiviert in ihren Smokings, und die Frauen waren schlicht umwerfend. Besonders Clara sah zauberhaft aus in einem mitternachtsblauen Kleid aus Seide, und Patty war überraschend chic in schwarzem Samt.
    Als die Kellner den Hauptgang abräumten, erhob Dan sich und klopfte mit einer Gabel an ein Glas, um die Aufmerksamkeit der anderen zu erringen. Sie hatten zum Essen eine Menge Wein getrunken und waren alle in gehobener Stimmung.
    »Ich würde gern einige Worte sagen, wenn ihr das ertragen könnt«, begann Dan. Er blickte Fifi an, die das Gesicht zu ihm emporgewandt hatte, und lächelte. »Dass ich heute Abend mit euch allen hier sein kann, bedeutet mir mehr, als ich in Worte zu fassen vermag. Durch euer Erscheinen zu diesem Anlass akzeptiert ihr, dass ich Fifis Mann bin, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich weiß, bisher haben wir nur schlechte Zeiten gehabt, aber die Dinge werden besser – Clara hat sogar aufgehört, mich als Halbstarken zu betrachten!«
    Alle lachten, Clara eingeschlossen, denn sie wussten, dass dies in der Vergangenheit der Ausdruck gewesen war, mit dem sie Dan bevorzugt herabgesetzt hatte.
    Dan sah Clara voller Zuneigung an. »Diese Halbstarken gibt es seit etwa acht Jahren nicht mehr. Wenn du mit der Zeit gehen willst, Ma, wirst du den Leuten erklären müssen, ich sei ein Rocker.«
    Weiteres Gelächter erklang, vor allem von den jüngeren Familienmitgliedern.
    »Fifi und ich haben ein ereignisreiches erstes Jahr hinter uns, aber es war keineswegs alles schlecht«, fuhr Dan fort und betrachtete der Reihe nach die Gesichter all der
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