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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis
Autoren: Edward E. Smith
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    Vor etwa zwei Milliarden Jahren nahm ein Ereignis von wahrhaft gigantischen Ausmaßen seinen Lauf; zwei Galaxien kollidierten. Eigentlich wäre eine weniger genaue Zeitbestimmung angebracht, denn der Vorgang der eher ein gegenseitiges Durchdringen der beiden Galaxien war, dauerte allein mehrere hundert Millionen Jahre. Und in dieser Zeit, so ist überliefert, erhielt fast jede Sonne der beiden Galaxien einen oder mehrere Planeten.
    Es gibt viele Anzeichen, die für die Auffassung sprechen, daß diese Massengeburt von Planeten während der galaktischen Begegnung kein Zufall war. Aber es wird auch die Meinung vertreten, daß alles nur auf einer zufälligen Konstellation von Umständen beruhte, daß eine Sonne ebenso folgerichtig Planeten haben muß wie eine Katze Junge.
    Wie dem auch sei aus den arisischen Überlieferungen geht eindeutig hervor, daß vor ihrem Zusammentreffen keine der beiden Galaxien mehr als drei Sonnensysteme hatte. Hieraus lassen sich auch die Schwierigkeiten der arisischen Rasse erklären, die, als ihre Heimatsonne zu erkalten begann, gegen die Zeit und zahlreiche technische Probleme arbeiten mußte, um ihren Planeten zu einer jüngeren Sonne zu dirigieren.
    Die historischen Aufzeichnungen der Eddorier sind ebenfalls überliefert, da dieser Rasse beim Übertritt in die nächste Existenzebene sämtliche materiellen Werte erhalten blieben. Diese Unterlagen – Bücher, Bänder und Tonplatten aus einer Platinlegierung, die sogar der giftigen Atmosphäre Eddores widerstehen konnte – stimmen in diesem Punkt mit den arisischen Feststellungen überein. Unmittelbar vor der galaktischen Vereinigung gab es demnach in der Zweiten Galaxis nur ein einziges Sonnensystem, das zudem erst durch die Ankunft der Eddorier mit intelligenten Leben bevölkert wurde.
    Auf diese Weise lebten die beiden Rassen ungezählte Millionen Jahre nebeneinander her, ohne voneinander zu wissen. In beiden Galaxien, vielleicht sogar in ihrem Raum-Zeit-Kontinuum, waren sie die einzigen intelligenten Rassen. Beide konnten sie zum Zeitpunkt der galaktischen Vereinigung auf eine lange Geschichte zurückblicken. Aber damit endete die Gemeinsamkeit bereits – abgesehen vielleicht von der Tatsache, daß beide eine sehr hohe geistige Entwicklungsstufe erreicht hatten.
    Da Arisia der Erde in atmosphärischer und klimatischer Hinsicht sehr ähnlich war, konnten die Arisier zu jener Zeit als humanoid bezeichnet werden. Die Eddorier dagegen waren alles andere als menschenähnlich. Ihr Planet war und ist riesig und bedrückend, seine Gewässer sind ein giftiger, klebriger Sirup, seine Atmosphäre ein übelriechender und tödlicher Nebel. Eddore unterscheidet sich derart von den anderen Welten beider Galaxien, daß seine Existenz erst erklärt werden konnte, als man Zugang zu seinen Überlieferungen erhielt. Und daraus geht hervor, daß dieser Planet nicht in der normalen Raum-Zeit entstand, sondern aus einem unbekannten Universum in unser Raum-Zeit-Kontinuum gekommen ist.
    Wie die Planeten, so unterscheiden sich auch ihre Bewohner. Die Arisier beschritten bald den Weg zur Zivilisation und durchlebten dabei die üblichen Stadien der Wildheit und Barbarei – das Zeitalter der Steinzeit, die Bronzezeit, die Eisenzeit, die Epochen des Dampfes, des Stahls und der Elektrizität. Es erscheint durchaus wahrscheinlich, daß sie mit dieser Entwicklung einen unverrückbaren Weg für manche spätere Zivilisation vorzeichneten, denn die Lebenskeime, die sich auf den abkühlenden Oberflächen der neuen Planeten festsetzten, waren arisischen und nicht eddorischen Ursprungs. Obwohl es zweifellos auch eddorische Lebensimpulse gab, waren diese wohl nicht stark oder heimisch genug, um sich in der normalen Raum-Zeit durchzusetzen, so sehr die Lebensbedingungen auf den einzelnen Planeten auch differieren mochten.
    Nachdem ihnen die Atomenergie die Last physischer Arbeit abgenommen hatte, konzentrierten sich die Arisier besonders auf die Erforschung der unvorstellbaren Möglichkeiten des Geistes. Auf diese Weise gelang es ihnen, sich bereits vor Beginn der galaktischen Verschmelzung von Raumschiffen und Teleskopen völlig zu lösen. Allein mit den Kräften des Geistes beobachteten sie die Annäherung der linsenförmigen Sternengruppe, die den irdischen Astronomen später als Lundmarks Sternennebel bekannt werden sollte. Aufmerksam und mit großer Erregung beobachteten sie das Eintreten einer mathematischen Unmöglichkeit; denn die Chance, daß zwei
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