Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
das? Dieser Gedanke gehört nicht in unsere Gemeinschaft! Wer bist du, Fremder, der du deine Zusammenkunft des Inneren Kreises zu stören wagst?«
    »Ich bin Enphilistor von Arisia, ein Student.« Auch dieser Name war nur ein Symbol. »Ich störe nicht, wie Sie selbst wissen. Ich bin in Ihre Gedanken nicht eingedrungen und habe keine Geheimnisse zu erspüren versucht. Ich habe darauf gewartet, daß Sie auf meine Gedanken aufmerksam werden, damit wir einander kennenlernen. Wirklich überraschend – wir waren seit unzähligen Zyklen der Meinung, die einzige hochentwickelte Lebensform des Universums zu sein ...«
    »Schweig, Wurm, in Gegenwart der Großen Herrscher! Lande dein Schiff und ergib dich, und wir werden es deinem Planeten gestatten, uns zu dienen. Wenn du dich weigerst oder auch nur einen Augenblick zögerst, wird jedes Mitglied deiner Rasse sterben müssen!«
    »Wurm? Herrscher? Landen?« Die Gedanken des jungen Arisiers verrieten nichts als Neugier – Angst, Ärger und auch Ehrfurcht schienen ihnen fremd zu sein. »Ergeben? Ihnen dienen? Ich scheine Ihre Gedanken klar und deutlich zu empfangen, verstehe sie aber nicht. Die Bedeutung der Worte ist völlig ...«
    »Du hast mich mit ›Eure Hoheit‹ anzureden, verstanden?« befahl der Erste Herrscher eisig. »Lande oder stirb – eine andere Wahl hast du nicht. Das ist die letzte Warnung!«
    »Eure Hoheit? Natürlich gern, wenn das die übliche Anrede ist. Was aber das Landen, Ihre Warnung und das Sterben angeht, so glauben Sie doch nicht etwa, daß ich körperlich anwesend bin? Und ist es tatsächlich möglich, daß Sie der Meinung sind, mich – oder irgendeinen anderen Arisier – töten zu können? Welch seltsame, welch abwegige Vorstellung!«
    »Stirb, du Wurm, wenn du es nicht anders willst!« schnaubte der Erste Herrscher und entsandte einen geistigen Energiepfeil, der jedes andere Lebewesen auf der Stelle getötet hätte.
    Enphilistor aber parierte den heimtückischen Angriff scheinbar mühelos, ohne einen Gegenangriff zu versuchen.
    Augenblicklich stieß der Eddorier mit einem Erkundungsimpuls nach, nur um zu seinem Erstaunen festzustellen, daß sich die Gedanken des Arisiers trotz aller Bemühungen nicht aufspüren ließen.
    Während Enphilistor den tobenden Eddorier mit einem Teil seines Geistes in Schach hielt, strahlte er auf anderer Ebene einen Gedanken ab, der an jemanden in seiner unmittelbaren Nähe gerichtet zu sein schien:
    »Ihr Weisen, hört! Ich brauche Unterstützung. Ich bin auf eine Situation gestoßen, die ich allein nicht bewältigen kann.«
    »Hier sprechen die Weisen von Arisia!« dröhnte eine tiefe, angenehme Stimme in den Gehirnen der Eddorier, begleitet von einem dreidimensionalen Bild eines menschlichen Gesichts – dem Gesicht eines Greises mit langem, weißem Bart. »Wir haben lange auf euch Eddorier gewartet und haben uns seit langem auf das vorbereitet, was getan werden muß. Ihr werdet diesen Zwischenfall vergessen, und in den kommenden Jahrmillionen wird kein Eddorier wissen, daß es eine arisische Rasse gibt.«
    Noch ehe der Gedanke zu Ende war, sandten die Weisen Arisias ihre geistigen Impulse aus, und die Eddorier erinnerten sich an nichts mehr. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, daß es außer auf Eddore noch anderes, intelligentes Leben im Universum gab.
     
    Und auf dem fernen Planeten Arisia fand eine telepathische Versammlung statt, bei der kein Arisier fehlte.
    »Aber warum haben wir sie nicht einfach umgebracht?« fragte Enphilistor erregt. »Das wäre natürlich eine abscheuliche Sache gewesen, aber ich kann doch erkennen ...« Er hielt inne, von seinen eigenen Gedanken überwältigt.
    »Das Wenige, das du erkennst, Jüngling, ist nur ein sehr winziger Teil des Ganzen. Wir haben es nicht auf einen Mordversuch ankommen lassen, weil wir dazu nicht in der Lage gewesen wären. Das hat seinen Grund nicht in ethischen Überlegungen, sondern einzig und allein darin, daß wir es unmöglich geschafft hätten. Die Härte der Eddorier dürfte noch etwas außerhalb deiner Vorstellungskraft liegen, Jüngling, und hätten wir sie zu töten versucht, wäre es uns niemals gelungen, ihre Erinnerung an uns auszulöschen. Wir brauchen Zeit – sehr viel Zeit!«
    Die Weisen unterbrachen sich und fuhren dann, an die ganze Versammlung gerichtet, fort:
    »Wir, die Weisen Arisias, haben unsere Visionen über das Schicksal des Kosmos bisher zum Teil für uns behalten, weil immer die Möglichkeit bestand, daß unsere Ahnungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher