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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums
Autoren: Marliese Arold
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L eer!«
    Elena betrachtete entsetzt das Terrarium. Der Grüne Leguan war verschwunden. Sie öffnete den Deckel, schob die Blätter beiseite und vergewisserte sich, dass das Tier sich nicht doch irgendwo versteckt hatte. Aber sie hatte sich nicht getäuscht.
    Sie spürte, wie ihre Kehle eng wurde. Tränen drängten sich in ihre Augen. Papa war weg!
    Vor einigen Monaten war Leon Bredov von den Zauberrichtern dazu verurteilt worden, sein Leben fortan als Grüner Leguan zu fristen. Elena hatte ihren Vater immer mit saftigen Löwenzahnblättern gefüttert und nie die Hoffnung aufgegeben, dass er sich eines Tages zurückverwandeln würde.
    Und jetzt das!
    Elena tastete im Terrarium herum. Plötzlich schlossen sich ihre Finger um einen Zettel. Nanu?
    Es war eine Schriftrolle. Elena hatte keine Ahnung, wie diese ins Terrarium gekommen war. Ihre Hand zitterte, als sie die Schriftrolle herausnahm und auseinanderrollte. Die Buchstaben darauf waren rot.
     
    Elena las:
    WIR HABEN DEINEN
    VATER ENTFÜHRT!
    DU WIRST IHN NIEMALS
    LEBEND WIEDERSEHEN!
    DIE SCHWARZEN ZAUBERKUTTEN

    An dieser Stelle wachte Elena auf. Sie saß aufrecht in ihrem Bett und war schweißgebadet. Ihr Herz pochte schnell.
    Nur ein Traum! Zum Glück …
    Elena seufzte. Sie blickte auf den kleinen Wecker, der auf dem Nachttisch stand. Es war halb fünf. Stöhnend ließ sie sich wieder zurückfallen. Sie konnte noch gut zwei Stunden schlafen, bis sie aufstehen und sich für die Schule fertig machen musste …
    Mit geöffneten Augen starrte sie auf den Baldachin über ihrem Bett. Als sie mit den Fingern schnippte, fingen die Sterne auf dem Stoff an zu leuchten. Es war beruhigend. Man konnte sich einbilden, auf einer Wiese zu liegen und den Nachthimmel zu betrachten.
    Langsam kam die Erinnerung an den gestrigen Abend zurück. Papa! Elena konnte es noch immer nicht fassen, was geschehen war. Papa hatte sich vor ihren Augen in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt. Und dann hatte er der überraschten Familie erklärt, dass seine angebliche Verurteilung ein abgekartetes Spiel gewesen war, um die
Schwarzen Zauberkutten
, eine verbotene Vereinigung von Schwarzmagiern, an der Nase herumzuführen. In Wirklichkeit war Papa ein Geheimagent und in wichtiger Mission unterwegs. Er sollte herausfinden, wo sich Mafaldus Horus, ein mächtiger Zauberer, verborgen hielt.

    Mafaldus Horus
    Einer der größten Schwarzmagier. Er soll über dreihundert Jahre lang gelebt haben. Seine Vorfahren stammen aus dem alten Ägypten, einer seiner Urururururgroßväter soll angeblich der Mörder Seth gewesen sein, der seinen Bruder Osiris getötet hat.
    Mafaldus Horus entwickelte eine spezielle Magie und verfügte über einzigartige Zaubersprüche. Er besaß außerdem ein wertvolles Amulett, in dessen Mitte sich ein roter Stein befindet. Es heißt, dass dieses Amulett seinem Träger ungeahnte Kräfte verleiht, außerdem soll es den Zugang zum Totenreich öffnen können.

    Elena und ihre Familie hatten die Überraschung kaum verdaut, da machte sich Papa schon wieder auf den Weg. Elena hatte ihm das Amulett geben müssen, das sie in seinem Käfig gefunden und seitdem sorgfältig versteckt hatte. Das Amulett musste sehr starke magische Kräfte besitzen. Papa hatte es an sich genommen und war dann gleich darauf verschwunden. Er musste wieder zurück in die Hexenwelt, um dort die
Schwarzen Zauberkutten
zu verfolgen.
    Elena und ihre Familie aber waren noch immer im HEXIL. Sie hatten freiwillig einen Aufenthalt in der Menschenwelt auf sich genommen, um die Ehre der Familie wiederherzustellen. Denn durch Leons Verurteilung hatten sie in der Hexenwelt nicht nur ihr Vermögen, sondern auch ihr Ansehen und ihren guten Ruf verloren.
    Großmutter Mona war auf die Idee mit dem HEXIL gekommen. Es war nämlich dringend nötig, die Erkenntnisse über die Menschen auf den neuesten Stand zu bringen. Das Buch von Adrian Freitag Zwigge
Vom Umgang mit Menschen
– ein Standardwerk über die Menschen und ihr Verhalten – war inzwischen veraltet und entsprach nicht mehr ganz den heutigen Tatsachen.
    Elena zuckte zusammen, als plötzlich ihre Zimmertür aufging und Miranda hereinkam. Miranda Leuwen war ihre beste Freundin. Die offizielle Version in der Menschwelt war allerdings, dass Miranda sich als Elenas Cousine ausgab, die bei den Bredovs lebte, weil ihre Eltern umgekommen waren. In Wirklichkeit waren Mirandas Eltern in der Hexenwelt wohlauf und putzmunter. Miranda teilte freiwillig das HEXIL mit den Bredovs,
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