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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums
Autoren: Marliese Arold
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weil sie sich so sehr für die Menschen interessierte und überlegte, ob sie später vielleicht einmal Diplomatin werden sollte.
     
    »Hallo, Elena, bist du wach?« Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte sich Miranda auf Elenas Bettkante. Sie wirkte genervt. »Also – ich finde es total unfair, dass du mir nichts gesagt hast!«
    Elena stützte sich auf ihre Ellbogen. »Ich bin ja auch völlig überrascht, dass Papa als Geheimagent arbeitet. Das hab ich echt nicht gewusst, Ehrenwort!«
    Miranda winkte ab. »Das meine ich nicht.« Sie sah Elena streng an. »Du bist verliebt, gib es zu!«
    »Verliebt – ich?« Elena war verdutzt. »Wie kommst du denn darauf? Und in wen denn?«
     

     
    Der Beruf des Hexendiplomaten
    Wegen der grausamen Hexenverfolgungen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben, sind die Beziehungen zwischen Menschen und Hexen sehr angespannt. Die Hexen ziehen es vor, in ihrer eigenen Welt zu leben. Kontakte zu Menschen finden nur selten und in Ausnahmefällen statt, und selbst dann kommt es leicht zu Konflikten. Auf beiden Seiten gibt es inzwischen sehr viel Unkenntnis und eine Menge Vorurteile. Es ist daher äußerst wichtig und für die Zukunft wünschenswert, dass endlich vernünftige Gespräche zwischen den Menschen und den Hexen geführt werden und dass die gegenseitige Verachtung und Verunglimpfung aufhört.
    Ein Hexendiplomat könnte zunächst vermittelnd eingreifen und Aufklärung betreiben, um erste Gesprächsgrundlagen zu schaffen. Wünschenswert wären langfristig eine funktionierende Kommunikation, Handelsbeziehungen und gegenseitiger Tourismus.
     
    VORAUSSETZUNG FÜR DEN BERUF DES HEXENDIPLOMATEN:
hervorragende magische Fähigkeiten
Aufgeschlossenheit
Verhandlungsgeschick und Einfühlungsvermögen
gute Menschenkenntnis
Vertrautheit mit menschlichen Sitten und Gebräuchen
möglichst ein mehrjähriger Aufenthalt bei den Menschen
     

     
    Miranda holte tief Luft und setzte zu einer Gardinenpredigt an. »Du brauchst dich vor mir nicht mehr zu verstellen! Bin ich nicht deine beste Freundin? Haben wir uns nicht immer alles erzählt? Warum hast du jetzt Geheimnisse vor mir?« Sie hielt beleidigt ihre Nase in die Luft.
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest«, beschwerte sich Elena.

    »Na, von
Amormagie
!«, antwortete Miranda und sah Elena in die Augen. »Heute Nacht war der Teufel los! Auf meiner Bettkante saßen gleich vierzehn Rebhühner – vierzehn Stück! Und unter meinem Schreibtisch steckte ein Ziegenbock seinen Kopf hervor und meckerte. Ich habe mich fast zu Tode erschrocken! Zuerst dachte ich, es sei eine Rache der
Schwarzen Zauberkutten
oder so und sie hätten uns böse Geister geschickt. Aber dann platzten die Rebhühner – eins nach dem anderen –, und ich wusste, dass es sich um
Amormagie
handelt. Erzähl mir bloß nicht wieder, dass Daphne schuld ist! Daphnes
Amormagie
sieht anders aus. Das war deine
Amormagie
, Elena, hundertpro!«
    Wenn eine verliebte Hexe schlief und heftig träumte, produzierte sie manchmal unwissentlich Geistererscheinungen, die durchs ganze Haus wanderten. Diese Geister waren an sich völlig harmlos, reichten aber durchaus aus, andere Leute zu erschrecken.
    »Aber ich hab überhaupt nicht von Jungs geträumt«, sagte Elena genervt.
    »Denk nach!«
    »Mach ich ja schon.« Elena versuchte sich zu erinnern, aber das Einzige, was ihr einfiel, war der Traum von dem leeren Terrarium. »Ich habe geträumt, dass der Leguan entführt worden ist …«
    »Du verdrängst die Erinnerung«, behauptete Miranda. »Ich wette, da steckt Kevin dahinter!«
    »Kevin?«
    Kevin war der Bruder von Elenas und Mirandas Menschenfreundin Nele Hermann. Er war fünfzehn und hatte sich in letzter Zeit stark für Elena interessiert, das war selbst für Außenstehende nicht zu übersehen gewesen. Elena fand seine Annäherungsversuche aber eher lästig. Aber noch schlimmer war, dass Kevin zusammen mit seinem Freund Oliver versucht hatte, hinter das Geheimnis der Familie Bredov zu kommen. Gestern Abend, jener Abend, an dem Leon Bredov wieder Mensch geworden war, hatten die beiden Jungs Dinge gesehen, die sie auf keinen Fall hätten sehen dürfen – und deswegen hatte Oma Mona einen Teil ihrer Erinnerung gelöscht.
    »Kann sein, dass ich auch was von Kevin geträumt habe«, räumte Elena zögernd ein. »Wegen gestern Abend. Ja – jetzt weiß ich es wieder!« Ihr Gesicht verdüsterte sich. »Er hat herausgefunden, dass wir Hexen sind, und dann –«
    »Und dann?«, fragte
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