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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums
Autoren: Marliese Arold
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Miranda gespannt.
    Elena überlegte. Die Erinnerung an den Traum war sehr verschwommen.
    »… und dann habt ihr euch geküsst!« Miranda grinste breit bei dem Gedanken.
    »Quatsch!« Elena wurde rot. »Ich habe mich so geärgert, weil Kevin herausgefunden hat, dass wir Hexen sind, dass ich ihn in einen Ziegenbock verwandeln wollte. Ich weiß nicht, wie es weitergegangen ist. Ich bin nämlich aufgewacht, weil ich aufs Klo musste.«
    »Aha.« Miranda sah Elena triumphierend an. »Kevin ist dir nicht gleichgültig, gib es endlich zu.«
    Elena schielte zum Wecker. Viertel vor fünf. Entschieden zu früh für so ein Verhör.
    Mirandas Fragerei nervte sie allmählich. Elena gähnte demonstrativ.
    »Hör mal, können wir ein andermal weiterreden? Ich hab nämlich total schlecht geschlafen …«
    »Und ich erst!« Miranda stand mit einem Ruck auf. Sie strich ihr hellblondes Haar zurück und funkelte Elena an. »Glaubst du, es ist schön, wenn auf einmal vierzehn Rebhühner auf deinem Bett sitzen? Und erst der Ziegenbock! Er hat sogar gestunken! Gratuliere, Elena, du musst ziemlich starke Hexenkräfte haben, wenn deine
Amormagie
auch Gerüche produziert.«
    Sie rauschte aus dem Zimmer. Elena verdrehte die Augen und kuschelte sich wieder unter ihre Bettdecke. Doch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Zu viel ging ihr im Kopf herum.
    Hoffentlich hatte Oma Monas Magie tatsächlich funktioniert, sodass Kevin und Oliver nicht mehr wussten, was sie am gestrigen Abend gesehen hatten. Elena rief sich Kevins Aussehen ins Gedächtnis zurück. Er war groß und kräftig, hatte rote Haare und blaue Augen und eine ganze Menge Sommersprossen. Elena horchte in sich hinein und versuchte herauszufinden, ob ihr Herz beim Gedanken an Kevin schneller schlug. Miranda behauptete, Herzklopfen und weiche Knie seien untrügliche Anzeichen von Verliebtheit. Dazu komme oft noch ein merkwürdiges Gefühl im Bauch, das sich wie ein leichtes Kribbeln anfühle, sich aber auch zu richtigen Magenschmerzen ausweiten könne …
    Kevin! Ja – Elenas Herz schlug tatsächlich etwas schneller, aber nur, weil sie Angst hatte, dass er ihr und ihrer Familie eines Tages doch noch auf die Schliche kommen könnte. Wenn bekannt wurde, dass die Bredovs Hexen waren, konnten sie große Schwierigkeiten bekommen …
    »Von wegen verliebt!«, murmelte Elena ärgerlich und drehte sich auf die andere Seite. »Da bildet sich Miranda echt was ein!«
    An der
Amormagie
in der letzten Nacht war garantiert doch wieder ihre fünfzehnjährige Schwester Daphne schuld, unter deren Dauerverliebtheit die ganze Familie litt. Elena hatte den Verdacht, dass Daphne manchmal auch mehrgleisig fuhr, denn eigentlich war sie fest befreundet mit Gregor van Luren, einem jungen Hexer, der aber leider in der Hexenwelt lebte. Daphne war jedoch nicht der Typ für Fernbeziehungen. Selbst wenn sie Gregor fast täglich per
Transglobkom
ewige Treue schwor (nachdem sie sich erst einmal heftig gezankt hatten!), so hinderte der Schwur sie keineswegs daran, abends mit einem Klassenkameraden auszugehen und sich zu amüsieren. Daphnes Stimmungsschwankungen und Wutanfälle aufgrund ihrer Verliebtheit waren schwer zu ertragen. Am schlimmsten jedoch fand Elena die Tatsache, dass sich eine verliebte Hexe nicht mehr auf ihre Zauberkräfte verlassen konnte. Die Hormone brachten einfach alles durcheinander. Ein schwacher Zauber konnte viel kräftiger ausfallen und ein starker vollkommen ohne Wirkung bleiben. Wer verliebt war, hatte einfach keine Kontrolle mehr – und das wollte Elena um jeden Preis vermeiden.
    Über diesen Gedanken schlummerte sie nun doch ein und schlief tief und traumlos, bis sich der Wecker neben ihrem Bett lautstark meldete.
    Beim Frühstück gab es für die Bredovs natürlich nur ein Thema: Leons Arbeit als Geheimagent.

    »Ich finde, er hätte uns einweihen müssen«, sagte Mona. »Seinetwegen haben wir eine Menge aushalten müssen. Wenn ich an diesen schrecklichen
Outsider-Hill
denke! Grässlich. Es war maßlos egoistisch von Leon, dass er uns nichts gesagt hat.« Sie konzentrierte sich. Das Messer neben ihrem Teller erhob sich und köpfte mit einem einzigen Schlag das weich gekochte Ei. Mona lächelte stolz. Es war ein glatter Schnitt, einfach perfekt.

    »Eier köpft man nicht mit dem Messer«, wandte Miranda ein, die sich mit den menschlichen Benimm-Regeln inzwischen am besten auskannte.
    »Wie denn sonst?«, fragte Mona.
    »Man klopft mit dem Kaffeelöffel die Schale weich und pult sie dann
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