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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
Autoren: Lesley Pearse
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mit Blick auf ihr maßgeschneidertes Kostüm, zu dem sie eine gestärkte weiße Bluse trug.
    »Ich wohne in einem Vorort. Rosen im Garten und jede Menge Bäume«, antwortete sie knapp, da sie nicht geneigt war, über sich selbst und ihre Familie zu reden. Stattdessen wollte sie so viel wie möglich über diesen faszinierenden Mann in Erfahrung bringen, bevor Carol erschien. »Ich bin Felicity Brown, aber ich werde immer Fifi gerufen. Und wie heißen Sie?«
    »Dan Reynolds«, sagte er. »Und Fifi passt zu Ihnen. Hübsch, wie ein kleiner, flauschiger Pudel.«
    »Ich bin nicht flauschig«, erklärte sie entrüstet. Ihr blondes Haar war schnurgerade, sie war eins siebzig groß und hielt nichts von übertrieben aufwändiger Kleidung. Mit ihren zweiundzwanzig Jahren hatte sie es beruflich schon weit gebracht; sie war die jüngste Rechtsanwaltsfachangestellte, die je von der Kanzlei Hodge, Barratt und Soames, einer der besten in Bristol, eingestellt worden war.
    »Ich hätte wohl besser schick sagen sollen statt flauschig«, meinte er, doch das »schick« klang bei ihm wie »chick«, was so viel hieß wie Mädel, flotte Biene.
    Fifi lächelte. Die Beschreibung gefiel ihr.
    »Also, Fifi, warten Sie auf Ihren Freund?«, fragte er.
    Die Kellnerin kam mit Dans Kaffee zurück.
    »Nein, auf eine Freundin«, erwiderte Fifi, während sie zusah, wie er vier Löffel Zucker in seinen Kaffee rührte. »Ich treffe mich immer donnerstags nach der Arbeit mit ihr, und wir gehen zusammen ins Kino.« Sie hoffte inzwischen bereits darauf, dass Carol nicht auftauchen oder zumindest zu spät kommen würde.
    »Haben Sie einen Freund?«
    »Nein«, antwortete Fifi wahrheitsgemäß. »Und was ist mit Ihnen?«
    »Ich habe keinen Freund, nein«, sagte er und lachte. »In diese Richtung gehen meine Neigungen nicht. Ich hatte vor ’ner Weile eine Freundin, aber sie hat mich wegen eines reichen Kerls verlassen.«
    »Und hat sie Ihnen das Herz gebrochen?«
    »Mein Stolz hat etwas abbekommen, doch die Sache führte nirgendwohin. Es war im Grunde nur Gewohnheit.«
    Nachdem Dan seinen Kaffee ausgetrunken hatte, plauderten sie noch ein wenig. Er benutzte keine der normalen Eröffnungsfragen; er erkundigte sich nicht danach, welche Musik ihr gefiel, welche Filme sie gesehen hatte oder womit sie sich ihren Lebensunterhalt verdiente. Er sprach auch nicht von sich selbst, sondern machte Bemerkungen über die anderen Leute im Café und erfand kleine, witzige Geschichten über sie, um Fifi zum Lachen zu bringen.
    Fifis Mutter, Clara, sagte immer, dass die hervorstechendste Eigenschaft ihres ältesten Kindes die Neugier sei. »Sobald du sprechen konntest, Fifi, hast du ständig alle möglichen Dinge über Menschen wissen wollen. Und das hat mich häufig ganz schön in Verlegenheit gebracht«, behauptete Clara Brown oft.
    Fifi war noch immer so neugierig wie eh und je, aber sie hatte gelernt, ihre Fragen auf eine Weise zu formulieren, die eher anteilnehmend als aufdringlich klang. Es war schön, mit jemandem zusammen zu sein, der von anderen Menschen genauso fasziniert zu sein schien wie sie selbst.
    Als die Kellnerin zurückkam, um ihren Tisch abzuräumen, und ihnen mit einer ziemlich eindeutigen Geste ihre Rechnungen präsentierte, meinte Dan: »Ich muss ohnehin gehen. Nicht, dass mir noch das Zimmer durch die Lappen geht. Könnten Sie jetzt die Karte für mich zeichnen?«, fragte er, während er beiläufig nach ihrer Rechnung griff und sie zusammen mit seiner eigenen bezahlte.
    Fifi dachte hastig nach. »Ich könnte Ihnen den Weg zeigen«, sagte sie dann. »Ich muss ohnehin in die Richtung gehen.« Das entsprach nicht der Wahrheit, aber das konnte Dan nicht wissen.
    »Was ist mit Ihrer Freundin?«
    Fifi zuckte die Schultern. »Sie wäre längst hier, wenn sie überhaupt hätte kommen wollen.«
    Auch das war nicht wahr. Carol wurde bei der Arbeit oft aufgehalten, und sie würde enttäuscht sein, wenn sie Fifi später nicht mehr antraf.
    Und wenn sie herausfindet, dass sie wegen eines wildfremden Menschen versetzt worden ist, wird sie bestimmt nie wieder ein Wort mit mir sprechen, überlegte Fifi. Aber Dan hatte etwas so Faszinierendes an sich, dass sie durchaus bereit war, dieses Risiko einzugehen.
    »Wenn Sie sich da sicher sind«, sagte er. »Ich brauche nur einen Blick auf das Zimmer zu werfen und Nägel mit Köpfen zu machen, falls es in Ordnung ist. Wenn Sie wollen, könnte ich Sie anschließend noch auf einen Drink einladen?«
    Fifi wollte nicht allzu
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