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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
Autoren: Lesley Pearse
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sicher, dass Trueman oder einer seiner Handlanger nach dem Tod des Bauern das Land gekauft hatte.
    Harry Brown hatte von der Möglichkeit gesprochen, einer der Männer auf Dan Reynolds’ Baustelle könnte etwas mit Fifis Entführung zu tun haben, und Roper hatte einige der Männer überprüfen lassen. Charles Bovey, besser bekannt als Chas, hatte zwar kein Vorstrafenregister, war aber ein bekannter Schläger. Und es waren zwei Beschwerden in den Akten zu finden, denen zufolge er junge Mädchen sexuell belästigt haben sollte, doch in beiden Fällen war die Anklage zurückgezogen worden. Roper hatte nichts in der Hand gehabt, um ihn vorzuladen, da es keine konkreten Hinweise gegeben hatte, die ihn mit Fifis Verschwinden in Zusammenhang gebracht hatten.
    »Fährt Chas Bovey einen schwarzen Daimler?«, fragte er beinahe beiläufig. Er wusste recht gut, dass Chas einen grünen Consul hatte, aber zwei verschiedene Zeugen hatten behauptet, gelegentlich freitagabends einen schwarzen Daimler in der Dale Street gesehen zu haben, und er hoffte, von Alfie den Namen des Besitzers zu erfahren.
    Alfie schüttelte den Kopf. »Nein, er fährt einen Consul.«
    Roper heuchelte Überraschung. »Molly meinte, es sei ein Daimler!«
    »Sie kann einen Morris Minor nicht von einem Leichenwagen unterscheiden«, erwiderte Alfie mit einem hässlichen Grinsen. Er schien nicht einmal zu bemerken, dass er zugegeben hatte, an Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. »Vielleicht hat sie die Karre ja mit dem Wagen von Truemans Freund, Tony Lubrano, verwechselt. Lubrano hat einen Daimler, und Molly hat ihn immer angebettelt, dass er sie damit mal rauf ins West End fahren soll.«
    Bei dem Namen von Tony Lubrano hatten beide Polizisten die Ohren gespitzt. Wie Trueman leitete Lubrano mehrere zwielichtige Geschäfte in Soho, und auch für ihn interessierte sich die Polizei seit Jahren brennend.
    »Da könnten Sie Recht haben, Alfie«, meldete sich Wallis zu Wort, der genauso geschickt log wie Roper. »Molly hat davon gesprochen, dass Tony an jenem Abend im Haus war, und wir dachten, sie hätte gesagt, dass Sie in seinem Wagen weggefahren seien.«
    »Ja, er war da, aber wir haben nicht seinen Wagen genommen, sondern den Consul.«
    »Wann ist das passiert, Alfie?«
    Alfie Muckle musterte ihn argwöhnisch. »Hat Molly Ihnen das nicht erzählt?«
    Roper schluckte. Er hatte inzwischen angenommen, Alfie sei ein kompletter Narr, und das war ein Fehler gewesen, denn was ihm an Intelligenz mangelte, machte er mit hinterhältiger Schläue wett. Er musste den Mann noch ein Weilchen umgarnen, so lange, bis er seine Aussage unterzeichnet hatte.
    »Das hat sie auch getan, aber da sie in fast allen Dingen gelogen hat, möchte ich, dass Sie mir diesen Punkt bestätigen«, erwiderte Roper honigsüß. »Mein Gott, Alfie, Sie tun mir wirklich leid. Molly versucht, das alles auf Sie abzuwälzen. Was um alles in der Welt haben Sie ihr angetan, dass sie sich so an Ihnen rächt? Ich dachte immer, Sie würden zusammenhalten wie Pech und Schwefel.«
    »Keine Ahnung.« Alfie schüttelte bekümmert den Kopf. »Aber ich werd nicht zulassen, dass sie mir das alles in die Schuhe schiebt. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Ich hab Ihnen noch nicht mal die Hälfte erzählt, was Molly betrifft.«
    Roper war der Meinung, für einen Tag mehr als genug gehört zu haben. Das Ganze widerte ihn auf eine Art und Weise an, wie er es während seiner ganzen Laufbahn als Polizist noch nie erlebt hatte. Der Junge, der so grauenhaft und brutal getötet worden war, war wahrscheinlich ein Kind gewesen, das aus einem Fürsorgeheim weggelaufen war. Ungeliebt von Geburt an und ohne einen Menschen, der seinen Tod betrauerte. Und diese anderen jungen Menschen – was war nach ihrem Martyrium aus ihnen geworden? Das Erlebte hatte sie mit Sicherheit für ihr Leben gezeichnet.
    Aber Roper konnte jetzt nicht aufhören. Sie brauchten weitere Einzelheiten, Namen und Daten, um sicherzustellen, dass Trueman, Alfie und Molly nie wieder aus dem Gefängnis kamen und dass die anderen Beteiligten verhaftet und angeklagt werden konnten. Hoffentlich kann ich das Gespräch zu Ende bringen, ohne mich übergeben zu müssen, dachte er mit einem unhörbaren Seufzer.
    Zwei Stunden später standen die beiden Polizisten vor den Gefängnistoren, zündeten sich eine Zigarette an und schwiegen einen Moment lang, um sich zu fassen.
    Sie glaubten, endlich die Wahrheit zu kennen, und sie hatten eine unterschriebene Aussage dafür, aber
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