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Wie ich Rabbinerin wurde

Wie ich Rabbinerin wurde

Titel: Wie ich Rabbinerin wurde
Autoren: Elisa Klapheck
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eine religiös-säkulare Geisteshaltung Juden und durchaus auch Nichtjuden ansprechen. Sicherlich könnten hiervon andere Religionen mit inspiriert werden, wenn sie sich neu auf die säkulare Wirklichkeit beziehen und damitzugleich den interreligiösen Dialog auf ein neues, wirklichkeitsnäheres Niveau heben wollen. Ansätze in diese Richtung gibt es bereits, beispielsweise den »Rat der Religionen« in Frankfurt. Er hat in seiner Satzung Bedingungen des gegenseitigen Umgangs ausgearbeitet, die theokratischen Privilegien jeder Religion entgegenstehen, und darüber hinaus in die Richtung eines religiös begründeten Demokratieverständnisses in einer multireligiösen Wirklichkeit weisen.
    Was das jüdische Leben betrifft, wäre dies nicht nur die Alternative zu theokratischen Religionsvorstellungen, sondern ein selbstbewusstes Ja zu einer positiven Diaspora-Identität – in Deutschland, in Europa. Es geht heute nicht mehr um die Frage, ob Juden eine »Religion« oder ein »Volk« oder beides sind, sondern um eine Erneuerung der religiösen Inhalte auf eine Weise, die als gelebte Religiosität zugleich die säkulare Mitgestaltung der Gegenwart auf allen Feldern betrifft. An diesem Punkt bin ich heute – mitten auf einem Weg, auf dem ich hoffe, das politische Ferment der jüdischen Tradition, und in einem weiteren Sinne die religiöse Dimension der Politik überhaupt, sichtbar zu machen und an den Herausforderungen der Gegenwart zum Tragen zu bringen.

Glossar

 
    Aish HaTorah
»Feuer der Tora«, Name einer Jeschiwa in Jerusalem
    Alija, Alijot (Pl.)
Aufruf zur Tora-Lesung im Gottesdienst, auch: Auswanderung nach Israel
    Aron Hakodesch
Tora-Schrein in der Synagoge
    Aschkenasisch
»Deutsch«, die bis ins 20.   Jahrhundert üblicheAussprache des Hebräischen unter den mittel- und osteuropäischen Juden
     
    Ba’al Kerija, Ba’alat Kerija
Tora-Vorleser/-in
    Bar Mizwa
religiöse Feier der 1 3-jährigen Jungen, die den Übergang in die Verantwortung des Erwachsenenalters markiert
    Barchu
»Lasst uns segnen   …«, Auftaktworte des jüdischen Gottesdienstes
    Bat Mizwa
religiöse Feier der 1 2-jährigen Mädchen, die den Übergang in die Verantwortung des Erwachsenenalters markiert
    Beit Ha’Chidush
»Haus der Erneuerung«, Name der progressiven jüdischen Gemeinde in Amsterdam
    Besamim
Gewürze, an denen man am Ende des Schabbat riecht, um die Sinne für die Arbeitswoche zu wecken
    Bet Debora
»Haus der Debora«, europäische jüdisch-feministische Fraueninitiative, gegründet 1998 in Berlin
    Bet Din
Rabbinatsgericht, bestehend aus drei Rabbinern
Bima
Bühne, Podest in der Synagoge
    Bracha, Brachot (Pl.)
Segen, Segenssprüche
     
    Chabad
chassidisch-messianistische Bewegung
    Challa
Schabbatbrot
    Chassidismus
Oberbegriff der mystischen Strömungen, die ihren Ausgang im 17.   Jahrhundert in Osteuropa haben
    Chanukka
achttägiges Lichterfest im Winter; gefeiert wird die Wiedereinweihung des Tempels nach dem Makkabäeraufstand
    Chevruta
Studium zu zweit; man soll rabbinisches Schrifttum nicht allein, sondern mit einem gleichwertigen Partner zusammen lernen
     
    Davka
hebräischer Ausdruck, »zum Trotz!«
    Drascha, Draschot (Pl.)
Auslegung zu den heiligen Schriften
     
    Gabbai, Gabba’it, Gabba’im, Gabbajot
Synagogenvorstands mitglied (in den verschiedenen grammatikalischen Formen: männlich, weiblich, Plural männlich und weiblich)
    Galut
Diaspora
    Gemara
spätantike Kommentare zur Mischna
    Gesher LaMassoret
»Brücke zur Tradition«, Name der progressiven jüdischen Gemeinde in Köln
    Gojim
Nichtjuden
    Gola
Exil
     
    Haftara
Prophetenlesung, die sich dem vorgelesenen Tora-Abschnitt beim Schabbat-Gottesdienst anschließt
    Hagada
Erzählung des Auszugs aus der ägyptischen Knechtschaft
    Halacha, Halachot (Pl.), halachisch
jüdische Religionsgesetze
     
    Iwrit
modernes Hebräisch
     
    Jamim Nora’im
»ehrfurchtsvolle Tage«, die Zeit zwischen Rosch Haschana und Jom Kippur
    Jeschiwa
Talmudschule
    Jiskor
Gedenken der Toten
    Jom Ha’azma’ut
israelischer Unabhängigkeitstag
    Jom Kippur
Sühnetag, wichtigster Feiertag im jüdischen Jahr
     
    Kabbala
Werke der jüdischen Mystik, insbesondere deren Hauptwerk, der Sohar (13.   Jh.)
    Kabbalat Schabbat
Empfangen des Schabbat, Einleitung des Gottesdienstes am Freitagabend
    Kaddisch
Gebet zur Erhöhung Gottes
    Keren Kayemet
jüdischer Nationalfonds, mit dem die Aufforstung Israels finanziert wird
    Kiddusch
Segen über den Wein
    Kippa
Kopfbedeckung im Gottesdienst
    Kol
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