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Wie eine Volkswirtschaft waechst

Wie eine Volkswirtschaft waechst

Titel: Wie eine Volkswirtschaft waechst
Autoren: Peter D. Schiff , Andrew J. Schiff
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ist?“, setzte Charlie hinzu.
    „Lacht Ihr nur, Jungs“, entgegnete Able, „aber wir wollen mal sehen, wer als Letzter lacht, wenn ich bis zu den Achseln in Fischen bade.“
    Als Able in die Brandung watete, neckten sie ihn weiter, weil er mit seinem merkwürdigen neuen Apparat ungeschickt umging. Nach ein paar Minuten hatte er aber den Bogen raus, und im Handumdrehen schnappte er sich einen Prachtkerl.

    Baker und Charlie lachten nicht mehr. Als Able schon nach ein paar Stunden den zweiten Fisch des Tages gefangen hatte, staunten die Jungs nur noch ehrfürchtig. Schließlich brauchten sie normalerweise einen ganzen Tag, um nur einen Fisch zu fangen!
    Aufgrund dieser einfachen Aktion stand die Inselwirtschaft vor großen Veränderungen. Able hatte soeben seine Produktivität erhöht, und das war für alle gut.
    Able dachte kurz über den plötzlichen Segen nach. „Da ich mit einem Tag Fischen Essen für zwei Tage beschaffen kann, kann ich ja an jedem zweiten Tag etwas anderes machen. Das eröffnet unendliche Möglichkeiten!“
    REALTÄTS-CHECK
    Da Able seine Produktivität verdoppelt hat, kann er jetzt mehr produzieren, als er für seinen Verbrauch benötigt. Produktivitätszuwachs ist die Quelle jeglichen volkswirtschaftlichen Nutzens.
    Bevor Able das Wagnis einging, sein Netz zu bauen, gab es auf der Insel keinerlei Ersparnisse. Seine Bereitschaft, etwas auszuprobieren und dafür zu hungern, führte zu dem ersten Produktionsmittel der Insel, das seinerseits Ersparnisse produzierte (gehen wir für die Zwecke dieser Geschichte davon aus, dass Fisch nicht verdirbt). Dieser Produktionsüberschuss ist der Lebenssaft einer gesunden Volkswirtschaft.
    ZUM MITNEHMEN
    Bei allen Tierarten außer der unseren läuft Wirtschaft ausschließlich auf das tägliche Überleben hinaus. Aufgrund der Konkurrenz um das knappe Nahrungsangebot, aufgrund der rauen Elemente, der Gefahr durch Raubtiere, der Anfälligkeit für Krankheiten und der relativen Seltenheit von Neuerungen ist das nackte Überleben (mit ein bisschen freier Zeit für die Fortpflanzung) so ziemlich alles, was Tiere erreichen können. Uns würde es genauso gehen (und in nicht allzu ferner Vergangenheit war es auch so), wenn nicht zwei Dinge wären: unser großes Gehirn und unsere geschickten Hände. Durch den gemeinsamen Gebrauch dieser beiden ist es uns gelungen, Werkzeuge und Maschinen zu bauen, mit denen wir immer mehr aus unserer Umwelt herausholen können.
    Der Volkswirt Thomas Woods stellt seinen Studenten gern folgendes einfaches Gedankenexperiment als Aufgabe: Wie würde unsere Wirtschaft aussehen, wenn alle Maschinen und Werkzeuge verschwinden würden? Autos, Traktoren, Eisenhütten, Schaufeln, Schubkarren, Sägen, Hämmer, Speere – alles. Was wäre, wenn sie sich alle in Luft auflösen würden und wir alles, was wir konsumieren, jagen, sammeln und züchten, MIT BLOSSEN HÄNDEN herstellen müssten?
    Das wäre ohne Frage ein hartes Leben. Stellen Sie sich vor, wie anstrengend es wäre, etwas zu essen zu bekommen, wenn wir mit unseren Zähnen, Fäusten und Fingernägeln Tiere erlegen müssten. Großwild wäre überhaupt kein Thema. Kaninchen könnten wir durchaus überwältigen ... aber dafür müssten wir sie zuerst fangen. Was wäre, wenn wir Gemüse von Hand pflanzen und ernten müssten, und was wäre, wenn wir nicht einmal Säcke hätten, in denen wir die Ernte transportieren könnten? Stellen Sie sich vor, wir müssten Kleider und Möbel ohne Fabriken herstellen ... sogar ohne Scheren und Nägel.
    Trotz unserer Intelligenz wären wir dann nicht besser dran – jedenfalls wirtschaftlich betrachtet – als Schimpansen und Orang-Utans.
    Werkzeuge ändern alles und schaffen die Möglichkeit einer Wirtschaft. Speere helfen uns, Wild zu jagen, Schaufeln helfen uns, etwas anzupflanzen, und Netze helfen uns, Fische zu fangen. Diese Geräte steigern die Effizienz unserer Arbeitskraft. Je mehr wir produzieren, umso mehr können wir konsumieren und umso gedeihlicher wird unser Leben.
    Die einfachste Definition von Wirtschaft ist das Streben, die Verfügbarkeit begrenzter Ressourcen (und so ziemlich alle Ressourcen sind begrenzt) zu maximieren, um so viel menschliche Nachfrage wie möglich zu befriedigen. Werkzeuge, Kapital und Innovation sind die entscheidenden Komponenten dieser Gleichung.
    Wenn man das bedenkt, sieht man gleich, was eine Wirtschaft wachsen lässt: wenn man bessere Möglichkeiten findet, mehr Sachen zu produzieren, die Menschen haben wollen. Das
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