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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst
Autoren: Kerstin Dirks
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glaubte. Ein ganz anderer Typ als Serena. Weiblicher. Zarter. Sie gefiel ihm. Und die Tatsache, dass sie sich noch zierte, machte sie nur umso interessanter. Jetzt musste sie erst einmal runterkommen. Sich von dem Schrecken erholen. Wenn er sicher wäre, sie würde ihn und die Idee eines Partnertausches gänzlich ablehnen, er hätte sie in Ruhe gelassen. Aber er hatte etwas anderes in ihren Augen gesehen. Etwas, das erweckt werden wollte.
    Ja, Melissa würde noch Anlauf brauchen, aber dann wäre sie bereit, sich auf das Spiel einzulassen. Und es würde ein aufregendes und vor allem sehr leidenschaftliches Spiel werden. Leidenschaft, die Leiden schafft. Er schmunzelte, dann warf er einen Blick zu Serena und Andrew.
    Er hatte tatsächlich nicht gewusst, dass sich die beiden hier miteinander vergnügten, auch wenn es im Grunde abzusehen gewesen war. Aber dieser Umstand arbeitete für ihn. Und ehe Melissa sich versah, würde sie es Andrew gleichtun.
    Er setzte sich in den Sand und beobachtete das Treiben des Paars. Serena hatte ihn längst bemerkt, denn sie hatte sehr feine Antennen. In diesem Moment setzte sie sich auf Andrew, der am Boden lag und von Serena eingeritten wurde, gleich einem wilden Hengst, der seine Reiter allzu leicht ­abwarf.
    Serena aber, das wusste Espen, würde im Sattel bleiben. Anzüglich wippten ihre Brüste auf und ab, im selben Rhythmus, in dem sich ihr Unterleib dem von Andrew entgegenschwang.
    Früher hatte ihn dieser Anblick nicht so kaltgelassen. Im Gegenteil. Serena in den Armen eines anderen zu sehen hatte ihn fast wahnsinnig gemacht. Bis er irgendwann erkannt hatte, dass sie trotz aller Abenteuerlust immer wieder zu ihm zurückkehrte, genauso wie er zu ihr.
    Serena legte sich auf Andrew, ihr üppiger Busen rieb über seine muskulöse Brust, und ihre Finger verhakten sich ineinander. Sie drückte sie ihm über dem Kopf zusammen, hielt ihn so gefesselt. Eine riesige Welle schwappte über die beiden hinweg, und als das Meer sie wieder freigab, küssten sie sich.
    Espen spürte diesen Kuss auf seinen Lippen, schmeckte dessen Süße. Und zugleich fragte er sich, wie sich wohl Melissas Lippen auf den seinen anfühlten. Sie hatte einen eigenen, sehr sinnlichen Duft, den er vorhin wahrgenommen hatte, während ihrer unfreiwilligen Umarmung. Wenn sie nur annähernd so schmeckte, wie sie duftete, so würde dies ein fantastischer Urlaub werden.
    Serenas Oberkörper schwang sich wieder nach hinten, sie schüttelte wild den Kopf und stöhnte so laut, dass sie sogar gegen das Rauschen des Meeres ankam. Das verräterische Zucken, das durch ihren ganzen Körper wanderte, verriet, sie hatte gerade einen Orgasmus. In ihr Stöhnen mischte sich der laute Atem von Andrew.
    Espen freute sich für die beiden. Es war sicherlich ein schönes erstes Mal für sie. Jetzt aber war es an der Zeit, sich zurückzuziehen, in seinem Zimmer auf Serena zu warten und zu wiederholen, was er gerade gesehen hatte.

    Â»Was ist denn hier los?«
    Â»Ich habe euch gesehen.« Melissa verschloss ihren Koffer und setzte sich mit verschränkten Armen auf das Bett. Es war bereits nach Mitternacht. Aber sie war keineswegs müde. Nein, nicht im mindesten.
    Andrew starrte ungläubig auf ihr Gepäck. »Du willst abreisen?« Er sah durchgeschwitzt aus. Geradezu nass. Und er roch nach Meer.
    Â»Ja. Morgen früh.«
    Â»Warum?« Andrew schien die Welt nicht mehr zu verstehen. Das ärgerte sie jedoch noch mehr. War er wirklich so ein Klotz, dass er sich nicht zusammenreimen konnte, war­­um sie Nizza verlassen wollte?
    Â»Ich habe euch gesehen«, wiederholte sie verärgert.
    Â»Serena und mich?«
    Â»Ja, wen denn sonst? Micky Maus und Donald Duck?«
    Andrew lachte leise. »Na und«, sagte er lediglich.
    Das trieb sie fast zur Weißglut.
    Â»Das war der Grund für unsere Reise. Erinnerst du dich? Wir hatten das doch alles abgesprochen.«
    Â»Du hast es entschieden.« Außerdem hatte er vorhin in der Bar nur von einem Spaziergang gesprochen! Das war eine glatte Lüge gewesen!
    Â»Ja, aber du hattest keine Einwände.«
    Â»Weil … ich … überfordert war«, rief sie hilflos. Sie wünschte, sie hätte dieser dummen Idee niemals zugestimmt.
    Â»Du überforderst mich«, sagte er kalt und zog sich das T-Shirt über den Kopf, warf es achtlos in eine Ecke. Dann verschwand er
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