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Verfuehren

Verfuehren

Titel: Verfuehren
Autoren: Felicity Heaton
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KAPITEL 1
    S eras Aufmerksamkeit war nicht bei der Vorstellung. Während ihre Erzeugerin neben ihr auf den prächtigen Samtsitzen der dunklen Sperrsitze saß, ihr Augenmerk auf die erotischen Handlungen fixiert, die auf der Bühne des Vampirerotique aufgeführt wurden, war Seras Blick woanders, angezogen von einem Mann, der in ihren Gedanken war, seit sie ihn das erste Mal vor über einem Jahr gesehen hatte.
    Er stand zu ihrer Rechten, am Rande des Theaters, nahe der ersten Reihe, Schatten hingen an ihm, als ob auch sie von seiner tödlichen Schönheit angezogen wurden, sein eigener Blick auf die Bühne gerichtet. Nicht ein einziges Mal wich dieser von der Darbietung ab — nicht mal, als sie jede Sekunde flüsternd betete, dass er auf ihr hängenbleiben würde — und nie verminderte sich dessen Intensität. Seine blassen, eisigen Augen nahmen alles unter die Lupe, genau beobachtend, so als ob er etwas einstudieren würde, um jemandem anschließend eine detaillierte Beschreibung geben zu können. Vielleicht tat er es. Oft verschwand er, sobald die Vorstellung ihren Höhepunkt mit dem Blutvergießen erreichte, durch die Flügeltüren, die hinter die Bühne zu einem Bereich führten, den sie sich nur vorstellen konnte.
    Ihre Erzeugerin, Elizabeth, hatte ihn ihr einige Male beschrieben, aber sie war allemal interessierter daran gewesen, mehr über das Rätsel zu erfahren, das der Vampir darstellte, der das Theater betrieb.
    Antoine.
    Sein Name war so exotisch wie sein Aussehen. Die tödliche Kombination von üppigem, braunem Haar, diesen intensiven, blassblauen Augen und seiner geschmeidigen Figur, die einfach nur herausschrie, dass er nackt wie ein Gott aussehen würde, war zu viel für sie. Je öfter sie ihn sah, desto mehr wollte sie ihn.
    Unabhängig der Warnungen, die ihre Erzeugerin ihr oft ins Ohr flüsterte.
    „Vielleicht sollte ich das nächste Mal einen Sitzplatz besorgen, der ihm näher ist?“ zischte Elizabeth zu ihr herüber, Belustigung klang in ihrem Ton.
    Sera riss ihre Augen von Antoine los, beschämt, dass sie die Vorstellung nicht verfolgte, die ihre Erzeugerin ein hübsches Sümmchen gekostet hatte. Elizabeth hatte ihr mit jeder Vorstellung bessere Plätze besorgt und Sarah wusste, dass die Karten umso teurer wurden, je näher sie an der Bühne und an der Handlung waren. Nicht nur das, aber sie hatte auch Seras neues Outfit bezahlt, ein tiefgrünes Spitzenmieder, das auf ihre Augen abgestimmt war und enge, schwarze Jeans, die ihre Beine perfekt zur Geltung brachten, und die neuen Strähnchen in ihrem langen, blonden Haar sowie das Umstyling, das sie beide genossen hatten, vor dem Theaterbesuch an diesem Abend.
    Sie versuchte, der Vorführung zu folgen, konzentrierte sich sehr darauf, ihr Augenmerk auf dem Akt zu behalten, der auf der schwarzen Bühne dargeboten wurde, aber sie konnte nichts davon aufnehmen. Ihr Kopf schwirrte, nicht fähig der Handlung zu folgen, ihre Konzentration abgelenkt, durch den zum Sterben schönen Mann, der kaum fünf Meter von ihr entfernt stand. Sie biss die Zähne zusammen und runzelte die Stirn, zwang ihre Augen dazu, den Darstellern zu folgen. Es half nicht.
    Plätze näher an der Bühne bedeuteten nur, Antoine näher zu sein, ihr eine viel bessere Aussicht auf ihn bietend. Ein Ausblick, den sie nicht verschwenden wollte.
    Ihr Blick wanderte zu ihm zurück, als ob er seine eigene Anziehungskraft hatte und sie gegen diesen Sog machtlos war. Er stand seitlich von ihr, seine maßgeschneiderten, schwarzen Hosen und sein knappes, dunkles Hemd, das seine Figur betonte, entfachten ihre Fantasie. Sie ging mit ihr durch, um sich ihn nackt vorzustellen. Lange Beine und kraftvolle Oberschenkel. Ein straffer Hintern mit sexy Grübchen darüber. Ein schlanker, muskulöser Rücken, der der sinnlichen Kurve seiner Wirbelsäule folgte und in starke Schultern überging, die zu beobachten, wenn er sich bewegte, ein Vergnügen sein würde. Und schließlich ein gemeißelter Oberkörper, gesegnet mit aneinandergereihten Strängen geschliffener Muskeln an seinem Bauch und einer Brust, die sich hart unter ihrer Wange und Handfläche anfühlen würde, wenn er sie beschützend in seiner Umarmung hielt.
    Elizabeth kicherte, das Geräusch so deplatziert, während einer hochgradig erotischen Darbietung, dass der dunkelhaarige Mann vor ihnen über seine Schulter schaute und sie missbilligend ansah.
    „Du willst dich besser nicht mit ihm einlassen. Es würde nicht gut enden“, sagte
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