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Verfuehren

Verfuehren

Titel: Verfuehren
Autoren: Felicity Heaton
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Elizabeth.
    Sera wünschte, ihre Erzeugerin hätte gewartet, bis der Mann sich wieder umgedreht hätte, bevor sie das sagte. Nun schaute er sie beide böse an, dunkle Augenbrauen fest über seinen roten Augen zusammengezogen.
    Elizabeth winkte herablassend mit der Hand, lange, scharlachrote Nägel fingen die hellen, farbigen Lichter ein, die die Bühne erleuchteten. „Ich rede nicht von ihnen. Sie werden die besten Szenen verpassen.“
    Das Stirnrunzeln des Mannes wurde heftiger, aber er drehte sich wieder der Bühne zu. Elizabeth fegte ihr welliges, dunkelrotes Haar über ihre Schulter und wendete ihre Aufmerksamkeit auch wieder der Vorstellung zu. Sera zappelte auf ihrem Platz herum, als sie einen Blick auf den Mann auf der Bühne erhaschte. Victor. Elizabeth hatte während ihrer Zeit beim Londoner Theater mit ihm gearbeitet. Er war ein paar Jahre nach der Eröffnung vor einem Jahrhundert zu Vampirerotique gekommen und war der Star unter den Darstellern. Der große, dunkelhaarige Mann war gerade dabei, eine Frau in der Mitte der Bühne zu bearbeiten, seine Reißzähne riesig, während er knurrte und sie seitlich zum Publikum vögelte, damit es den ganzen Akt miterleben konnte. Die kleine Brünette, gebückt vor ihm, stöhnte bei jedem tiefen Eindringen seines Schwanzes, umklammerte ihre Knie mit den Händen, ihre Brüste bei jedem seiner kräftigen Stöße mitschwingend. Die beiden anderen Männer verwöhnten menschliche Frauen, nicht weit von ihm entfernt. Die Männer saßen auf den roten, goldumrandeten Samtliegen, jeder auf einer, Victor dort flankierend, wo er dicht an der Vorderseite der schwarzen Bühne stand. Die menschlichen Frauen, die unter dem Bann der beiden anderen Vampire standen, waren dem Publikum zugewandt, rittlings auf demjenigen kniend, der sie kontrollierte, sich auf seinem Schwanz auf- und abbewegend und stöhnten, als sie ihre Brüste betasteten. Sera schaute weg, die Wangen glühend heiß.
    Elizabeth beugte sich zu ihr. „Außerdem ist er so frigide wie eine Nonne und so kalt wie Eis. In den fünfzig Jahren, die ich für ihn gearbeitet habe, sah ich ihn nicht einmal mit einer Frau. Die einzige Person, die er liebt, ist sein verkorkster Bruder, und das ist eine Beziehung, in die du dich nicht einmischen möchtest.“
    Sera hatte diese Warnungen schon so viele Male gehört, dass sie ihre Wirkung verloren. Jedes Mal, wenn Elizabeth sie ins Theater mitnahm, um eine Vorstellung zu sehen, wiederholte sie die lange Liste der Gründe, warum Sera Antoine nicht begehren sollte. Leider sorgten diese Warnungen dafür, dass sie ihn noch viel mehr wollte. Laut Elizabeth war der traumhaft schöne, männliche Vampir schon seit Gott weiß wie lange alleine. Sera wollte die Frau sein, die seinen Schutzpanzer zerschlagen, seine Abwehr niederreißen, und seine Einsamkeit beenden würde.
    Wenn er einsam war.
    Ihr Blick glitt zurück zu Antoine. Er stand kerzengrade, Körperhaltung perfekt, Schultern zurückgeneigt, als er weiterhin die Vorstellung genau verfolgte. Die ersten Male, als sie ihn gesehen hatte, hatte sie nicht daran gedacht, ihre Erzeugerin nach ihm zu fragen. Sie hatte gedacht, er wäre einfach jemand aus der Menge, der sich die Beine vertrat. Als Elizabeth ihr Starren bemerkt hatte, hatte sie ihr erzählt, dass er einer der Inhaber des Theaters war, und ein aristokratischer Vampir. Das hatte die Neigung seines Kinns und den Hauch von Stolz erklärt, den er zur Schau trug, und vielleicht sogar die Kälte, die sich hin und wieder auf seinem Gesicht ansiedelte, wenn er die wichtigeren Gäste begrüßte, bevor die Vorstellung begann.
    Er war so abwesend, sah sogar meilenweit entfernt aus, während er die Show beobachtete, verloren in seinen Gedanken, die sie gerne kennen wollte.
    Elizabeth stupste sie an und sie schaute zurück auf die Bühne, versuchte ihre Augen von Antoine fernzuhalten. Wenn sie nicht mindestens die Hälfte von dem wiedererzählen könnte, was sich ereignet hatte, würde Elizabeth sie auf dem Weg zurück in das Apartment, das sie gemeinsam in der Innenstadt bewohnten, ganz schön herunterputzen.
    Die Dinge auf der Bühne heizten sich auf. Victor war mit seinem Vampirweibchen fertig und spielte nun mit einem der Menschen, einer jungen Rothaarigen mit vollen Brüsten. Der blonde, männliche Vampir, der mit der Frau auf der Couch gewesen war, war bei ihnen, küsste sie, während Victor hinter ihr stand, ihre Brüste betastete und sich an ihrem Hintern rieb. Der blonde Mann schaute
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