Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst
Autoren: Kerstin Dirks
Vom Netzwerk:
durchging.
    Espen war da ihrer Ansicht nach stilsicherer. Er trug ein weißes Hemd, das halb aufgeknöpft war, und Jeans. In dem schummerigen Licht fielen seine unterschiedlichen Augen gar nicht wirklich auf.
    Â»Hallo, Melissa«, begrüßte er sie freundlich und lächelte sie an. »Freut mich, dass du unserer Einladung gefolgt bist.«
    Â»Einladung?« Andrew hatte nichts von einer Einladung ­gesagt. Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, aber er hatte nur Augen für Serena.
    Das versprach ja ein toller Abend zu werden.
    Â»Was darf ich Ihnen bringen?«, fragte ein attraktiver Kellner, Typ Latin Lover.
    Â»Ich … ich muss erst mal … die Karte studieren.« Sie griff danach und versteckte sich dahinter.
    Sie schmollte, weil Andrew hinter ihrem Rücken erneut Kontakt zu den Amerikanern gesucht hatte, auch noch auf ihre Einladung eingegangen war, ohne ihr davon zu erzählen. Er hatte sie förmlich hergelockt, wie ein Häschen in die Falle.
    Â»Lass uns doch heute Abend mal in den Tropico Club gehen«, hatte er gesagt, als wäre es eine spontane Idee von ihm gewesen.
    Â»Möchtest du etwas Alkoholisches?«, fragte Espen und lugte über ihre Karte hinweg zu ihr herunter.
    Alkohol war heute Abend sicherlich keine gute Idee. Sie schüttelte den Kopf.
    Â»Dann empfehle ich dir einen Virgin Colada. Für mich bitte auch einen«, sagte er an den Kellner gewandt, nachdem Melissa durch ein Nicken ihre Zustimmung gegeben hatte.
    Sie fühlte sich noch immer nicht sonderlich behaglich, zumal sich Andrew voll und ganz auf Serena konzentrierte. Sie allein ließ. Mit diesem Espen. Zu allem Überfluss schienen sich Andrew und Serena auch noch großartig zu verstehen, was Serenas »Bedrohungspotential« steigerte. Zwischen Espen und ihr hingegen herrschte betretenes Schweigen, und das war ihr unangenehm. Melissa blickte sich in der Bar um, nur um irgendetwas zu tun zu haben. Sie bemerkte all die fröhlichen Pärchen, von denen viele wie frisch verliebt wirkten. Wie viele von denen mochten mit dem Gedanken spielen, ihren Partner zu tauschen? Vermutlich keiner.
    Plötzlich schob Andrew seinen Stuhl zurück, stand auf und half Serena dabei, sich zu erheben. Irritiert beobachtete Melissa das Schauspiel.
    Â»Wo gehst du denn hin, Liebling?«, erkundigte sie sich. Andrew beugte sich von hinten über sie und küsste sie auf die Wange. »Wir machen nur einen Spaziergang. Wenn ihr nichts dagegen habt?«, beantwortete Serena ihre Frage mit einem scheinheiligen Lächeln.
    O doch! Das hatte sie. Sie wollte gerade etwas sagen, als Espen ihr das Wort abschnitt.
    Â»Ganz und gar nicht, viel Vergnügen«, erwiderte er wie selbstverständlich.
    Â»Danke, Schatz.«
    Melissa war damit nicht einverstanden, aber Andrew war längst nicht mehr in Reichweite.
    Â»Es ist doch nur ein Spaziergang«, beruhigte Espen sie. Er hatte wohl gemerkt, wie nervös sie geworden war. Spaziergang … Hoffentlich stimmte das!
    Serena tänzelte an ihrem Tisch vorbei hinter Andrew her und ließ dabei ordentlich die Hüften schwingen. Sofort richteten sich die Blicke der Männer auf sie. Espen machte es scheinbar nicht das Geringste aus, dass Serena alle Blicke auf sich zog. Umgekehrt wüsste sie nicht, ob sie damit so leicht umgehen konnte, wäre es Andrew, der von so vielen Frauen angeschmachtet würde. Sie hatte ja schon ein Problem damit, dass er sich mit Serena verzog und sie mit Espen allein zurückließ.
    Und schon waren die beiden verschwunden. Toll! Sie konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen und überlegte, ob sie den Abend einfach beendete, aber das wäre Espen ge­genüber nicht unbedingt fair.
    Spaziergang, hallte es in ihren Ohren nach. Sie hatte kein gutes Gefühl.
    Espen lehnte sich derweil zurück, nahm sein Getränk entgegen, während ihres auf einem Untersetzer auf dem Tisch landete, und erzählte von irgendwelchen Dingen, die sie gar nicht wirklich interessierten. Sie war mit ihren Gedanken immer noch bei Andrew, fragte sich, was er und Serena jetzt wohl taten.
    Â»Hey, Melissa. Wo bist du denn mit deinen Gedanken?«
    Er tippte ihre Hand an, und Melissa erschrak. Ein freund­liches Lächeln erschien auf seinen vollen Lippen. Ihr fiel jetzt zum ersten Mal auf, dass Espen feminine Lippen hatte. Eigenartig, aber auch merkwürdig anziehend. Sie schüttelte den Kopf.
    Â»Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher