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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst
Autoren: Kerstin Dirks
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im Bad, ließ sie einfach zurück, wie er es so oft tat.
    Melissa kamen schon wieder die Tränen. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Nebenan erklang das Rauschen der Dusche, aber vor ihrem geistigen Auge tauchte das Bild von Serena und Andrew auf. Wie sie sich liebten. Es tat verdammt weh. Sie blickte zu ihrem Koffer. Sollte sie wirklich abhauen, wie es ihr erster Impuls gewesen war? Wie würde es dann weitergehen? Und wie ging es weiter, wenn sie es nicht tat? Würde Andrew weitermachen wie bisher? Konnte sie das aushalten?
    Sie suchte nach einem Taschentuch, fand es unter ihrem Kopfkissen und schneuzte sich. Andrew zeigte kein Verständnis für sie. Sie hatte das Gefühl, er würde gar nicht nachvollziehen, wie es in ihr aussah, wie sich ihr Herz in diesem Moment anfühlte. Er sah nur die Vorwürfe und Beschul­digungen, anstatt zu verstehen, dass sie ihn nur nicht verlieren wollte, weil sie es nicht ertrug, allein zu sein.
    Dennoch oder gerade deswegen musste sie handeln. Die Dusche wurde abgedreht. Und gleich darauf hörte sie Schritte. Andrew kam wieder herein. Die blonden Haare zurückgestrichen, tropfnass, nur ein Handtuch um die Hüften.
    Er setzte sich neben sie, kraulte ihr den Nacken, wie sie es sonst sehr mochte, aber jetzt wusste sie nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Das Wohlgefühl stellte sich nicht ein.
    Â»Warum hast du denn nichts gesagt?«, fragte er schließlich nach einer halben Ewigkeit. Seine Stimme klang angenehm sanft.
    Â»Ich hatte es angedeutet«, rechtfertigte sie sich kleinlaut. »Und ich hatte dir gesagt, dass mir Espen und Serena unheimlich sind.« Er hörte ihr einfach nicht mehr zu, das war das Problem.
    Â»Ich möchte nicht, dass du gehst«, sagte er ernst. Und mit einem Mal hatte sie das Gefühl, er würde ihr doch zuhören. Jetzt. In diesem Augenblick. Er wirkte ausgeglichen. Vielleicht weil seine Lust nach dem Neuen, dem anderen, heute Nacht befriedigt worden war und er keine weiteren Gelüste in diese Richtung hatte. Oder weil er sogar gemerkt hatte, dass es zu Hause immer noch am besten schmeckte.
    Â»Okay«, meinte er nach einem weiteren langen Schweigen. »Wenn du das nicht willst, sagen wir es den beiden.«
    Melissa traute ihren Ohren nicht. »Ist das dein Ernst?« Sie konnte es nicht glauben. So leicht gab er nach?
    Â»Mir war nicht klar, dass es dich derart stört. Ich glaubte, wir wären uns einig, und du würdest nur noch etwas Zeit brauchen.«
    Wahrscheinlich hatte sie ihm tatsächlich diesen Eindruck vermittelt. Und als Espen so charmant zu ihr gewesen war, da hatte sie für kurze Zeit sogar überlegt, sich ebenfalls in das Abenteuer zu stürzen.
    Â»Es ist mir auch erst wirklich klargeworden, als ich euch am Strand sah«, gab sie zu.
    Â»Ich wollte dir nicht weh tun, das musst du mir glauben«, beeilte er sich zu versichern. Und sie wusste, dass er die Wahrheit sagte. »Unsere Beziehung ist mir wichtig. Ich möchte sie nicht aufs Spiel setzen.« Er griff nach ihrer Hand, drückte sie. Melissa war gerührt. »Du hast recht, Mel, lass uns das alles vergessen.«
    Sie seufzte erleichtert, glücklich darüber, dass er es so sah, und trotzdem tat es immer noch weh, dass er mit einer an­deren geschlafen hatte.
    Andrew stellte ihre Koffer in den Schrank zurück und legte sich auf das Bett, nahm sie sanft bei den Schultern und drehte sie zu sich. »Du bist alles, was ich will.«
    Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Hoffentlich merkte er nicht, dass sie geweint hatte. Ihre Augen fühlten sich noch immer feucht an. Aber entweder sah er das nicht, oder er kam aus anderen Gründen nicht darauf zu sprechen.
    Â»Wir sagen ihnen, dass wir es uns anders überlegt haben. Nur lass uns bitte nicht nach Hause fahren. Uns bleiben noch zwei Wochen bei diesem herrlichen Wetter hier. Wir haben doch so lange keinen gemeinsamen Urlaub mehr gemacht, und ich möchte die Zeit mit dir noch ein bisschen länger genießen.«
    Melissa nickte. Alles schien sich zum Guten zu wenden. Sie war unendlich erleichtert. Und plötzlich spürte sie auch wieder dieses sehnsüchtige Prickeln zwischen ihren Beinen. Nach ihm.
    Andrew rollte sich auf sie, küsste ihren Mund, ihren Hals, saugte zärtlich an ihrer Kehle. Seine Lippen arbeiteten sich Zentimeter für Zentimeter über ihr Dekolleté, und er schob ihr Top hoch. Angenehm
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