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Wie die Hells Angels Deutschlands Unterwelt eroberten (German Edition)

Wie die Hells Angels Deutschlands Unterwelt eroberten (German Edition)

Titel: Wie die Hells Angels Deutschlands Unterwelt eroberten (German Edition)
Autoren: Stefan Schubert
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Notwehr-Situation freigesprochen. Die Autopsie hatte ergeben, dass Hunter unter Methamphetamin gestanden hatte. Die gespenstischen Bilder von Hunters Todeskampf sind heute noch auf YouTube zu sehen.
    Im Gegensatz zur amerikanischen Justiz vergaß das Schicksal Alan Passaro nicht. Knapp 30 Kilometer außerhalb von San Jose liegt das kalifornische Naherholungsgebiet Anderson Lake County Park. Wanderer, Jogger, Radfahrer, Reiter, Outdoorfans und Picknickfreunde genießen hier die Natur und erholen sich vom Lärm und Dreck der Großstadt. Das Anderson Reservoir, ein 1250 Hektar großer See, bietet Schwimmern, Anglern und Bootsfahrern die Möglichkeit, ihren Hobbys zu frönen oder an einem der zahlreichen Grillplätze ein schmackhaftes Steak oder Burger zuzubereiten.
    Am 29. März 1985 trieb in dieser Idylle eine Leiche auf dem See. Es war der Körper von Alan Passaro. In seinen Taschen wurden 10 000 Dollar in bar gefunden. Die Behörden vermuteten zunächst ein Verbrechen, fanden aber keine hinreichenden Beweise dafür. Die Todesumstände des Todesengels vom Altamont Concert wurden nie aufgeklärt.
    Er starb im Alter von 36 Jahren.
    Der Aufschrei der Medien nach dem tödlichen Verlauf des Altamont Free Concert war enorm und die Hells Angels erhielten wieder mal eine katastrophale Presse. Der öffentliche Ruf der Angels war an einem Tiefpunkt angekommen, und ein Sheriff wurde mit folgenden Worten zitiert: »wertloser als Nigger, Kommunisten und alle bekannten Tierarten zusammen«.
    Das Altamont Free Concert gilt als der symbolische Abschluss der Love-and-Peace-Bewegung und als Anfang vom Ende der Swinging Sixties und der Hippie-Ära. Schlagzeilen wie »Apokalypse now«, »the-day-the-music-died« und »Triumph der Brutalität« beerdigten den Hippie-Mythos nachhaltig.
    Die Rolling Stones kündigten nach dem tödlichen Vorfall im Verlauf des Konzertes weitere Ordnerdienste mit den Hells Angels auf und ihr Frontmann Mick Jagger schwor, nie wieder etwas mit den Angels zu tun haben zu wollen.
    Die Angels gaben sich mit dieser öffentlichen Abfuhr der Band und ganz besonders Mick Jaggers Aussagen nicht zufrieden. Sie sannen auf Rache.
    Erst knapp 40 Jahre später, im März 2008, publizierte eine BBC-Dokumentation einen Bericht des FBI. Dieser besagt, dass die Hells Angels aus Vergeltung wegen der Kommentare des Leadsängers nichts Geringeres als die Ermordung Mick Jaggers planten.
    Zur Ausführung ihres Mordkomplotts wählten sie sein mondänes Anwesen in den Hamptons auf Long Island bei New York. Auf der Insel lebte eine Reihe bekannter Persönlichkeiten und Künstler, etwa Roy Lichtenstein und der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald, der in seinem Roman Der große Gatsby Long Island ein literarisches Denkmal gesetzt hat.
    Das Killer-Kommando der Höllenengel näherte sich von der Meerseite, um den Sicherheitskontrollen vor dem Haus und in der gesamten gut bewachten Gegend auszuweichen. Doch die stürmische See und ein Unwetter verhinderten den Anschlag der gekränkten Biker. Alle Insassen seien über Bord gespült worden, hieß es später, und die Hells Angels brachen ihr Vorhaben ab. Dieses Mordkomplott bestätigte der ehemalige Special Agent Mark Young vom FBI der BBC. Sir Mick Jagger stand weder britischen noch amerikanischen Journalisten für einen Kommentar in dieser Angelegenheit zur Verfügung.
    Das Fiasko des Altamont-Konzerts hatte nach der negativen medialen Aufmerksamkeit aber noch eine zweite, eine unerwartete Folge. Publikationen, Bücher und Filme über und mit den Hells Angels erfuhren ab Mitte der 60er-Jahre eine weltweite Aufmerksamkeit, die dafür sorgte, dass das Lebensgefühl der Rocker global verbreitet wurde.
    Bekannt wurden besonders die Filme Hells Angels on Wheels , 1967 und Die wilden Engel von 1966 mit Peter Fonda und Nancy Sinatra. Die Angels on Wheels erlangten geradezu Kultstatus, was auch daran lag, dass neben dem Schauspieler Jack Nicholson authentische Mitglieder der Angels mitspielten, und zwar niemand anderes als Sonny Barger und eine Reihe seiner Männer aus dem Oakland-Charter.
    Es kann nur einen geben!
    Die Hells Angels schworen ihrer Lebensweise trotz der negativen Präsenz in den Medien nicht ab und lebten den Easy-Rider-Mythos bis zum Exzess aus. Für viele Biker der ersten Stunde hatte das schwerwiegende Konsequenzen; es folgten lange Haftstrafen oder der Tod bei Revierkämpfen, Schießereien oder infolge einer Überdosis Drogen.
    Besonders mit einem Club lieferten sich die Hells
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