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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle
Autoren: Jason Dark
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zuvor. Nur war es keine der vorderen Türen, die sich öffneten, sondern die an der Seite. Von innen her wurde die Tür an der Ladefläche aufgeschoben. Sehr heftig sogar. Tony zuckte unwillkürlich zurück.
    Aus dem Innern hörte er eine weibliche Stimme.
    »Steig ein, Tony...«
    ***
    Hogan hatte den Befehl gehört, allein, ihm fehlte der Mut, es zu tun. Er merkte die Gänsehaut auf seinem Körper. Es war wie ein Sprung der Angst, die ihn erwischt hatte. Plötzlich schien sich sein Blut verdickt zu haben. Er kam sich schwerfällig vor, und an seinen Beinen schienen unsichtbare Gewichte zu hängen.
    Und er wußte, daß er vor der Entscheidung seines Lebens stand. Wenn er jetzt nein sagte, würde er vielleicht wieder zurück in seinen normalen Zustand gleiten. Stimmte er jedoch zu, dann trat er in die neue Phase ein.
    Genau das wollte er.
    Bevor er einstieg, warf er noch einen Blick zum Himmel. Für ihn war der mächtige Umriß des Wolfes wie ein Retter erschienen, und er hoffte, vor dem entscheidenden Schritt noch einmal richtig Kraft schöpfen zu können.
    Aber der Himmel war wie immer. Es gab den Schatten nicht mehr, und so ging er zögernd vor, um in den Transporter zu steigen, in dem eine Frau auf ihn wartete.
    Sie sagte nichts mehr, aber er fühlte, daß er aus der Dunkelheit angeschaut wurde. Zwei geheimnisvolle Augen beobachteten jede seiner Bewegungen. Sie ließen ihn nicht aus der Kontrolle. Er bückte sich, um mit dem Kopf nicht gegen die Kante zu stoßen. Im Dunkeln sah er die Bewegung und rechts von ihm den Umriß.
    Eine schmale, helle Hand erschien. Sie faßte ihn an und drückte ihn auf die andere Seite.
    »Setz dich dorthin!«
    »Ja.«
    Hogan ging zurück. Er sah in der Dunkelheit nicht viel. Er nahm nur die Bewegung wahr, als sich die Person zur Seite beugte und dafür sorgte, daß die Tür wieder geschlossen wurde. Jetzt waren er und sie allein.
    In den folgenden Sekunden geschah nichts. Die Fremde ließ Tony Zeit, sich an die Umgebung zu gewöhnen. Obwohl er in der tiefen Dunkelheit saß, hatte er nicht das Gefühl, sich in einem Gefängnis zu befinden. Es war alles anders, alles neu, aber er hätte nicht sagen können, daß er sich unwohl fühlte. Das hier gehörte zu seinem neuen Leben, und damit mußte er sich abfinden.
    Nur die Dunkelheit gefiel ihm nicht. Er besaß nicht die Augen einer Katze, um sie durchdringen zu können. Sie hielt ihn einfach fest. Er hätte gern die Frau zu Gesicht bekommen, die ihn gerufen hatte, aber von ihr sah er nicht mehr als den Schatten eines Standbildes.
    Warten...
    Er sah, wie sich die Frau bewegte. Es fiel ihm eher ihr Arm auf, den sie zur Seite streckte und den sie leicht angewinkelt hatte. Die Hand suchte nach einem bestimmten Gegenstand, den sie sehr schnell gefunden hatte.
    Es wurde heller!
    Kein grelles Licht, das ihn überrascht und geblendet hätte. Dieses hier war weicher und von einer grünlichen Farbe, die einen Schuß ins Gelbliche hatte. Man konnte es mehr als eine indirekte Beleuchtung bezeichnen, die zudem noch etwas tiefer gedimmt worden war.
    Tony Hogan wußte, daß nicht nur er von diesem Schein angeleuchtet wurde, sondern auch die andere Person, die ihm gegenübersaß und sich nicht bewegte.
    Ja, es war eine Frau!
    Obwohl die Beleuchtung nicht optimal war, verschlug es ihm beim Anblick dieser Person die Sprache.
    Ob ihr Haar braun oder rot war, konnte er nicht erkennen. Es wuchs als wilde Mähne um ihren Kopf herum und bildete den Rahmen für ein wunderbares Gesicht.
    Die Frau mit dem vollen breiten Mund. Den hohen Wangenknochen, der glatten Stirn, der perfekt gewachsenen Nase und den alles beherrschenden Augen. Helle Augen. Pupillen, in denen sich eine grünliche Farbe abmalte. Augen, die eine gewisse Kälte abströmten und deren Blick zwingend und faszinierend zugleich war. Er konnte sich diesen Blicken nicht entziehen, die wie ein Magnet waren.
    Tony war unfähig, ein Wort zu sagen. Er mußte einfach nur die Augen sehen, die für ihn größer und größer wurden, wie zwei Kreise, in die er hineingezogen werden sollte.
    Die Unbekannte hatte noch kein Wort zu ihm gesagt. Trotzdem hätte er alles für sie getan. Sie war für ihn das fleischgewordene Schicksal. Er wußte überdeutlich, daß er ihr nie mehr in seinem Leben entkommen würde, und er fühlte sich plötzlich so klein wie nie zuvor.
    All seine Macht war verschwunden. Hier kannte er nur eines. Gehorchen.
    Tony Hogan wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, bevor die Unbekannte endlich
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