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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle
Autoren: Jason Dark
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sparten wir uns. Das Kreuz und die Dämonenpeitsche zerstörten die letzten Gestalten ebenso wie auch die anderen zuvor.
    Danach gab es nur noch uns. Und das Licht des Mondes, das seinen kalten Schein über uns ergoß.
    »Das war es wohl«, sagte ich zu Suko. »Gratuliere.«
    »Ebenfalls!«
    Und dann hörten wir das Lachen!
    Nein, es war nicht Will Mallmann, der aus dem Unsichtbaren hervor lachte. Es war das Lachen einer Frau, und das konnte nur Morgana Layton sein. Der Moment der Entspannung war für uns dahin, jetzt standen wir beide wieder unter Strom, gingen voneinander weg, drehten uns, suchten die Gegend ab, aber Morgana ließ sich aus guten Gründen nicht blicken. Sie wußte selbst, daß es zwischen ihr und mir keine Freundschaft oder Sympathie mehr gab. Sie hatte sich für die andere Seite entschieden, und für mich gab es keinen Grund zum Wechsel.
    Wir warteten ab, bis das Lachen nicht mehr zu hören war. Verändert hatte sich nichts. Morgana blieb auch weiterhin im Hintergrund versteckt. Nicht einmal ihre Stimme hörten wir.
    Ich blickte hoch zum Mond.
    Schon einmal hatte ich den Schatten des Götterwolfs gesehen. Auch jetzt tauchte er auf, und seine langgezogene Schnauze schob sich in den Kreis hinein.
    Es war nur sein Schatten, der sich zeigte, um zu demonstrieren, daß wir auch nach wie vor mit ihm rechnen mußten.
    Noch ein anderer erschien.
    Er war nicht starr, aber er war weit von uns entfernt und bewegte sich über den dunklen Himmel, bis er ebenfalls in den Lichtbereich des Erdtrabanten geriet und seine Umrisse deutlicher wurden.
    Eine gewaltige Fledermaus mit mächtigen, gezackten Schwingen und einem kleinen Kopf. Es war nicht zu erkennen, ob sich das Gesicht des Dracula II dort abmalte, die Entfernung war einfach zu groß, aber wir konnten davon ausgehen.
    Er näherte sich dem Schatten des Götterwolfs von der anderen Seite und dessen Schnauze öffnete sich, als wollte Fenris nach dem mächtigen Vampir schnappen.
    Er schaffte es nicht, denn ihn und Mallmann trennte einfach zuviel. Und deshalb zog er sich auch wieder zurück, ebenso wie Darcula II, der einige seiner Getreuen verloren hatte und sicherlich vor Wut kochte. Wie ich ihn kannte, würde er seine verdammte Bluttruppe wieder auffüllen. Das Gefühl, nichts dagegen unternehmen zu können, war nicht eben motivierend für mich.
    Wenig später sahen wir nur noch die gelbe Scheibe. Die Welt war wieder normal geworden.
    Suko ging zur Seite und sagte: »Da war doch noch dieses Lachen.«
    »Morgana?« Ich lachte und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß wir sie noch sehen werden.«
    »Was sollen wir dann noch hier?«
    »Eben.«
    Wir gingen zurück zu unserem Wagen. Es war Nacht geworden, und der Wind in dieser Höhe hatte für klare Luft gesorgt. Nicht aber unten im Tal. Da sahen wir den Nebel wie eine wabernde graue Suppe.
    Wir erreichten den Rover. Sofort fiel uns der helle Zettel auf, der hinter dem rechten Scheibenwischer klemmte. Eine Nachricht, die ich hervorzupfte.
    Ich mußte den Zettel auffalten. Die Schrift war auch in der Dunkelheit zu lesen.
    »Was steht denn darauf?« fragte Suko.
    »Ein Abschied von Morgana.«
    »Wunderbar. Und was schreibt sie?«
    »Wir sehen uns wieder.«
    »Wie schön.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ob das schön für sie oder uns wird, weiß ich nicht. Jedenfalls ist es mir egal.« Ich zerriß den Zettel in kleine Stücke. Der Wind fegte sie mir aus der Hand und wehte sie davon.
    War das ein Wink des Schicksals? Ich konnte nicht daran glauben. Ich würde Morgana Wiedersehen und auch Mallmann. Es hatte keinen Sinn, sich darüber aufzuregen. Aber irgendwann einmal würde es eine Zeit geben, wo es beide nicht mehr gab.
    Naja, zumindest hoffte ich es...
    ENDE
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