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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle
Autoren: Jason Dark
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verlassen, und sie gingen wie auf Samtpfoten zu einem bestimmten Platz, an dem sie sich niederließen.
    Es war der Ort vor der Tür. Zusammen mit den anderen Wölfen im Haus zählte Suko sechs Tiere.
    Verdammt viele Gegner.
    Erst jetzt drehte sich Tony Hogan um. Suko schaute in das blasse Gesicht. Von John Sinclair wußte er, daß sich dieser Mann in eine Bestie verwandeln konnte. Davon war jetzt nichts zu sehen. Vor ihm stand ein völlig normaler Mensch, auch nicht besonders behaart.
    »Auf wen wartet ihr?« fragte Suko.
    »Du kennst dich aus. Nicht nur Menschen sind Feinde und Opfer zugleich. Es gibt auch andere.«
    »Vampire!«
    »Ja.«
    »Dracula II?«
    »Auch.«
    Dieses Geständnis eröffnete für Suko völlig neue Perspektiven. Er mußte davon ausgehen, daß sie es wieder einmal versuchten. Werwölfe gegen die Blutsauger. Jeder von ihnen wollte die Macht. Obwohl beide irgendwie gleich waren, haßten sie sich doch bis aufs Blut. Der eine gönnte dem anderen keinen Blutstropfen zusätzlich.
    Die vier Wölfe draußen blieben nicht mehr im Freien. Zumindest zwei von ihnen schoben sich hinein. Es waren normale Tiere mit ihren normalen Raubtieraugen, aber Suko wußte sehr gut, daß sie unter Tonys und auch Morgana’s Einfluß standen. Die Mensch-Wölfin hatte sich seltsamerweise nicht blicken lassen. Suko ging davon aus, daß sie im Hintergrund wartete.
    Vor Suko bauten sich die Tiere auf. Jetzt wirkten sie noch mehr wie Leibwächter, und sie wollten ihren Herrn und Meister auch schützen, denn Tony Hogan mußte seinem Fluch folgen und sich verwandeln.
    Schon in den letzten Sekunden hatten sein Gesicht und die Arme gezuckt. Fremde Mächte hatten ihn übernommen und dirigierten ihn. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und drehte sich dabei um die eigene Achse. Zugleich begann er sich von seiner Kleidung zu trennen. Er riß an seiner Jacke. Er zerrte sie vom Körper und schleuderte sie zu Boden. Eigentlich wurde die Verwandlung von einem wilden Heulen begleitet, so zumindest kannte Suko den Vorgang. Bei Hogan traf es nicht zu. Er hatte seine Schwierigkeiten, aber er zeigte sie nicht akustisch.
    Die Qual blieb in seinem Innern. Es schüttelte ihn durch. Immer wieder zuckte sein Körper. Ruckartig bewegte sich der Kopf vor und zurück. Er atmete zischend. Er knurrte, warf sich zu Boden und erlebte seine Verwandlung innerhalb des Kreises, den die vier Tiere gebildet hatten. Die beiden anderen Wölfe standen an der Tür und glotzten mit ihren kalten Augen in das Haus.
    Suko hätte die Verwandlung stoppen können. Eine Kugel, ein Angriff mit der Dämonenpeitsche hätte ihn von einem Problem befreit. Er wollte es nicht tun. Nicht aus Mitleid mit dieser Gestalt, er hätte dann zugleich gegen sechs Wölfe kämpfen müssen. Vielleicht hätte er einige von ihnen erwischt, aber alle sechs zu töten, das traute er sich in diesem Moment nicht zu. Außerdem wollte er erfahren, wie es weiterging.
    Hogan lag auf dem Boden. Er stöhnte. Seine Hände, die schon behaart waren, fuhren über den nackten Oberkörper hinweg, durch dessen Poren mittlerweile die feinen Haare wuchsen. Sehr schnell lief das ab. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich die Haare bereits zu einem regelrechten Pelz oder Fell verdichtet.
    Während dies auf der Brust und auch auf dem gesamten Körper passierte, veränderte sich auch das Gesicht des Mannes. Es wuchs nach vorn und erinnerte Suko an eine morphische Veränderung, wie man sie mit dem Computer simulieren konnte und auch immer wieder in den entsprechenden Filmen sah.
    Aus dem menschlichen Gesicht wurde die Schnauze eines Wolfes. Die beiden Kiefer waren ebenfalls länger und spitzer geworden. Weit standen sie offen, so daß Suko auch die Veränderung der Zähne sah. Sie waren mindestens um das Doppelte gewachsen. Einige von ihnen liefen spitz zu. Aus der Kehle des Lykanthrophen gurgelte gelblicher Geifer und flog aus der Schnauze, als Hogan seinen Kopf schüttelte.
    Er lag noch immer, aber nicht still. Ständig wurde sein Oberkörper geschüttelt und in die Höhe gewuchtet. Er fiel dann wieder zurück, und seine Beine begannen konvulsivisch zu zucken. Die Hose hatte Hogan nicht ausgezogen. Durch die Veränderung waren die Beine dicker geworden. Das Leder begann sich zu dehnen. Es bekam Risse, aus denen jetzt das dunkle Fell büschelweise wuchs.
    Er kämpfte. Er keuchte. Er schlug noch immer um sich. Nicht mehr mit Händen, diesmal waren es schon Pranken mit leicht krummen Nägeln, die über den Boden
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