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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle
Autoren: Jason Dark
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aber eine Tür, die mich zum Keller geführt hätte, war nicht zu sehen.
    Nur glatte und auch schmutzige Wände – und natürlich die Treppe mit den steinernen Stufen, deren Belag dunkel glänzte, als der Strahl meiner Lampe darüber hinwegglitt.
    Nicht sehr forsch ging ich auf die Treppe zu. Es gab keinen weiteren Laut in meiner Umgebung, trotzdem rechnete ich damit, beobachtet zu werden. Irgend etwas hielt sich in dieser feuchten Bude auf. Es war nichts zu entdecken, aber ich fühlte mich nicht allein.
    Vor der Treppe blieb ich für einen Moment stehen und spähte die Stufen hoch.
    Sie endeten praktisch unter dem Dach. Die gesamte erste Etage war ausgespart worden.
    Stufe für Stufe ging ich hoch.
    Die Treppe hatte nur einen Absatz. Er lag auf der Höhe der ersten Etage. Dort stoppte ich, schaute mich um, leuchtete auch bis zum Eingang zurück, aber auch dort bewegte sich nichts. Es hätte mich nicht gewundert, wenn dort irgendwelche Wölfe vorbeigeschlichen wären.
    Suko hatte ebenfalls noch nichts entdeckt, denn in diesem Fall hätte er sich gemeldet.
    So ging ich weiter. Das Dach war jetzt näher. Kalter Wind fuhr durch die Öffnungen und strich über mein Gesicht hinweg.
    Ich nahm mittlerweile die ersten Geräusche wahr. Sie erreichten mich von oben wie ferne Echos, die entstehen, wenn eine Tür über den Boden hinwegschabt.
    Es war der Wind, der unter dem Dach etwas bewegte. Ein Stück Holz, einen lockeren Sparren oder altes Gerümpel. Keine Schritte. Auch nicht das leise Tappen von Pfoten. Kein Fauchen, Knurren oder schnelles, hechelndes Atmen.
    Ich war allein, obwohl ich mich nicht so fühlte. Das Haus stand einfach nicht leer. Ich wollte es nicht glauben. Unter dem löchrigen Dach mußte sich etwas befinden.
    Der letzte Schritt brachte mich direkt unter das Dach und in den Durchzug hinein.
    Die Lampe hatte ich auf dem Weg zum Ziel nicht ausgeschaltet. Nach wie vor glitt der helle Kreis über den Boden, der hier nicht so schmutzig war wie unten.
    Was sich hier eingefunden hatte, war vom Wind durch die Löcher im Dach hineingeweht worden.
    Blätter, vergammeltes Papier, kleinere Zweige. Durch eine Lücke blickte ich gegen den Himmel. Der Dunst dort hatte sich verzogen, und auch die Wolken hatten Lücken bekommen, durch die ich den klaren Himmel sah. Und genau dort malte sich der helle Mondkreis ab.
    Von meinem Blickwinkel aus gesehen stand er schräg über dem Haus und strahlte es an. Eine idealere Umgebung für Werwölfe konnte es nicht geben.
    Ich nahm zunächst meine nähere Umgebung in Augenschein.
    Den Strahl der Lampe hatte ich verändert, damit er so breit wie möglich fächerte. Wie ein Suchscheinwerfer glitt er durch die Luft und erfaßte genau die Ecke zwischen Dach und Wand.
    Dort hockte etwas!
    Ich hatte irgendwie damit gerechnet und ging auch nicht zurück. Nur die Spannung breitete sich in meinem Körper aus. Ich wedelte mit der Hand, und der Lichtstrahl machte dabei die Bewegung mit. Er glitt über etwas Dichtes, Pechschwarzes hinweg.
    Man hätte an einen Vogel denken können, der dort mit ausgebreiteten Schwingen hockte.
    Es war kein Vogel.
    Da oben klammerte sich eine riesige Fledermaus fest!
    ***
    Auch Suko hatte ein leeres Gebäude betreten. Er wußte nicht, was seinen Freund John Sinclair erwartete, in einen Stall war er nicht hineingelangt. Der lange helle Lampenstrahl leuchtete durch ein verlassenes Wohnhaus, das hier im unteren Bereich nicht einmal völlig ausgeräumt worden war. Es war noch ein Teil der Möblierung vorhanden. An der Wand standen einige Stühle, daneben ein Tisch. Daß das dunkle Holz auf der Oberfläche heller schimmerte, lag nicht nur am Licht. Es hatte im Laufe der Zeit auch Schimmel angesetzt. Auf dem Material war eine weißlich-grüne Schicht zurückgeblieben.
    Erwartet wurde der Inspektor nicht. Vergeblich lauschte er auf das Tappen der Wolfspfoten. Der Wind hatte altes Laub in das Haus hineingeweht. In einer Ecke war es zur Ruhe gekommen und bildete dort einen feuchten Haufen. Davon strömte ein erdiger Geruch aus.
    Nachdem Suko drei Schritte in das Haus hineingegangen war, schwenkte er die Lampe nach links. Die Treppe hatte er schon gesehen. Unter ihr an der Wand entdeckte er einen alten Eisenofen, dessen Rohr in der Wand verschwand.
    Eine Querwand teilte den Eingangsbereich und machte ihn auch kleiner. Für Besucher gab es trotzdem genügend Platz, aber diejenigen, die sich hier aufgehalten hatten, waren auch durch die beiden Türen gegangen, die Suko in der
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