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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle
Autoren: Jason Dark
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blieb bei ihm. Sie erfüllte ihn mit einer großen Freude und mit noch etwas andrem, das ihm fremd, jedoch nicht unsympathisch war. Es steckte in ihm. Es war einfach so, als hätte er darauf lange gewartet, um nun endlich erlöst zu werden. Ein kleines Wunder hatte ihn erwischt, und für ihn schienen von überallher die Glocken zu läuten.
    Hogan stand mit beiden Beinen auf dem Boden. Dennoch glaubte er, schweben zu können. Der Wolf war für ihn ein und alles. Seine Gedanken drehten sich um ihn, und jetzt, wo er sich auf ihn konzentriert hatte, merkte er, daß die Kraft des Mondes oder des Tieres auch ihn erreicht hatte.
    Eine neue Welt hatte sich ihm geöffnet. Tore waren aufgestoßen worden. Äußerlich noch ein Mensch, dachte er trotzdem an andere Dinge, und er wußte auch, daß sich seine Zukunft verändern würde.
    Dann zuckte der Schatten in die Höhe. Es war eine blitzschnelle Bewegung vom Mond weg und hinein in die Dunkelheit, die das Gebilde einfach verschluckte.
    Nichts war mehr da, gar nichts. Kein Wolf, nur der Mond und die normale Dunkelheit. Schwarz wie Tinte, ein riesiger See, ein großer Staudamm, der in die Unendlichkeit reichte. So fern und trotzdem so nah. Hogan wußte nicht mehr, wer er war. Er schwankte zwischen den einzelnen Zuständen. Er hätte von der Erde abheben können, und es wäre ihm kaum aufgefallen, weil er sich mit anderen Dingen beschäftigte, die ihn wie ein immer wiederkehrender Kreislauf durchliefen und auch in seiner Erinnerung hängenblieben.
    Er war ein Mensch, dort oben aber hatte der Wolf gestanden. Und er hatte ihm etwas von sich mitgegeben. Hogan spürte es genau. Es ließ sich einfach nicht vertreiben. Er war ein anderer geworden.
    Hogan hielt den Mund weit offen. Seine Zähne schimmerten hell. Er stieß den Atem hervor, der sich als Wölkchen vor seinen Lippen ausbreitete. Er spürte den Schlag des Herzens in seiner Brust, und jedes Klopfen war wie ein Hammerschlag. Auf seinem Rücken hatte sich eine Gänsehaut ausgebreitet. Sie stand in krassem Gegensatz zu seinen Gefühlen. Es gab keine Angst mehr in seinem Innern. Nicht einmal die Spur der Furcht. Hogan wußte, daß sein Erlebnis einmalig war und ihn auch für die Zukunft geprägt hatte. Sie würde anders aussehen, ganz anders.
    In ihm steckte etwas Neues. Eine besondere Kraft. Sein Blut schien ausgetauscht worden zu sein, und er kam sich doppelt so stark vor wie sonst.
    Genau dieses Gefühl konnte er nicht mehr für sich behalten. Es mußte raus. Und so warf er den Kopf zurück.
    Er lachte. Er lachte den Mond an wie ein Hund ihn anheult. Er fühlte sich auf der Brücke zwischen Mensch und Tier stehend. Auf der einen Seite lauerte das Tier, auf der anderen wartete der Mensch, und bei ihm stand noch nicht fest, in welche Richtung er gehen mußte. Aber er wußte, daß er sich nicht mehr lange in diesem Zustand aufhalten würde. Es gab eine Veränderung, noch in dieser Nacht. Seine Gedanken waren so klar und so anders. Sie hatten sich geöffnet.
    Um ihn herum lag die Stille der kalten Winternacht. Die Temperatur war wieder gesunken. Sie hatte längst die Frostgrenze erreicht. Dennoch fror er nicht. Er blieb auf der Stelle stehen und starrte hinaus in die Finsternis. Von dort würde die Veränderung kommen, das spürte er.
    Und dann sah er das Licht!
    Zwei tanzende Augen näherten sich von der linken Seite. Sie zuckten heftig auf und ab.
    In der klaren Nacht waren sie weit zu sehen. Erst nach einer Weile hörte er die anderen Geräusche, die ihm so bekannt vorkamen. Es war das Brummen eines Motors und dazwischen das Rollen der Reifen auf der hartgefrorenen Erde.
    Schaukelnd und tanzend näherte sich das Licht. Wie ein Augenpaar in der Nacht. Auch gelb. Intensiver fast als der Mond, aber trotzdem nicht mit seinem Licht zu vergleichen, weil den beiden Scheinwerfern die innere Kraft fehlte.
    Um die beiden hellen Augen herum war alles dunkel. Ein schwarzes oder blaues Automobil, auch nicht so flach, sondern mit einem hohen Aufbau versehen. Dafür hatte es eine flache Kühlerschnauze, die farblich überging in die dunkel getönten Scheiben, so daß der Blick nach innen nicht möglich war.
    Der Wagen fuhr langsamer. Erst als er fast an Tony Hogan vorbei war, wurde er gestoppt.
    Tony war gespannt. Er wartete darauf, daß sich die beiden Türen vorn öffneten und jemand das Fahrzeug verließ. Als es nach einigen Sekunden nicht eingetreten war, wollte er schon hingehen, um die Tür zu öffnen.
    Das klappte nicht.
    Jemand kam ihm
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