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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)
Autoren: Karen Clarke
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und zog die Kette hervor, die ihm Beatrice zu seinem einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt hatte. »Da war sie«, sagte er trocken. »Genau wie du gesagt hast.«
    »O Gott.« Ich lachte und nahm sie zwischen die Finger. »Das ist ja großartig.«
    »Tja.« Er grinste, und seine Gesichtsfarbe war plötzlich wieder normal. »Großmutter war begeistert. Wundert mich, dass sie selbst sie nicht gefunden hat, wo sie doch medial ist«, sagte er ohne jede Ironie.
    Eine Bewegung zog meinen Blick auf sich, und ich schaute an ihm vorbei. An der Scheibe des Wintergartens stand Beatrice mit ihrem Wollhut, als hätten unsere Worte sie heraufbeschworen. Als sie sah, dass ich hinüberschaute, reckte sie beide Daumen hoch.
    »Was gibt es da zu lächeln?« Elliot drehte sich um, aber sie war schon wieder fort und hatte an der Scheibe einen herzförmigen Beschlag hinterlassen.
    »Nichts.« Ich schüttelte den Kopf, und in meiner Brust war eine ganz neue Anspannung zu spüren. »Möchtest du gar nicht wissen, wie es war? In der Zukunft, meine ich.« Am liebsten hätte ich mit ihm über die Lächerlichkeit des Ganzen gelacht.
    »Lieber nicht«, sagte er und lehnte sich vor. »Ich möchte, dass es eine Überraschung bleibt.« Er legte seine Hand an meine Wange. »Bist du wirklich von deiner Hochzeit davongelaufen?« Sein Blick war immer noch ungläubig, aber langsam schlich sich eine gewisse Zärtlichkeit in seine Augen.
    »Leider ja.«
    »Ich hätte dich gar nicht für einen so impulsiven Typ gehalten.«
    »Gelegentlich kann ich schon so sein«, sagte ich und wackelte mit meinem nackten Ringfinger, aufgedreht und unsicher zugleich. Es war nicht halb so beängstigend, wie ich es mir früher vorgestellt hatte.
    »Irgendwie kamst du mir immer wie etwas Besonderes vor«, gab er verlegen zu. »Vom ersten Moment an, als ich dich im ›Gilded Cage‹ gesehen habe.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du dich daran erinnerst.«
    Er nickte ernst. »Du trugst ein glänzendes Kleid und einen dicken Wintermantel und diese wahnsinnig hohen Absätze. Und du hast mich angestarrt, als würdest du mich von irgendwoher kennen.« Er lächelte sanft. »In gewisser Weise war das ja wohl auch so.«
    Ich hielt seinem Blick stand und wusste trotz allem, dass ich zum ersten Mal seit langer Zeit genau dort war, wo ich hingehörte.
    Wir versenkten uns in den Anblick des anderen, und irgendwann beugte sich Elliot langsam herüber und küsste mich. Als sich unsere Lippen berührten, vollführte mein Magen einen Salto mortale. Eine gefühlte Ewigkeit lang vereinten sich unsere Münder, zärtlich und warm.
    »Und, wann fährst du?«, fragte ich schließlich und hielt die Luft an. Ich fühlte mich merkwürdig schüchtern.
    »Gegen sechs.« In seiner Stimme schwang Bedauern mit.
    »Und wie lange wirst du fort sein?«, fragte ich bang.
    »Ein paar Wochen.«
    Ich dachte an all das, was mich während seiner Abwesenheit erwartete, aber ich würde es schon schaffen, solange er nur zurückkam.
    »Ich kann die Buchung auch ändern, wenn du möchtest«, sagte er. »Oder komm doch einfach mit.« Seine Stimme war warm und herausfordernd, und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Wohin?«
    Sein Blick ruhte auf mir, vielversprechend. »Bist du schon einmal Ski gefahren?«
    »O Gott!« Ich schaute ihn an und musste lachen. »Meinst du das ernst?«, fragte ich und presste bei der Erinnerung die Hände an die Wangen. »Nur ein einziges Mal«, sagte ich langsam und genoss seinen Gesichtsausdruck. »Aber ich muss sagen, es war absolut überwältigend.«
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