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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)
Autoren: Karen Clarke
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zeigte mit dem Finger nach vorne.
    »Ich … Ich kann nicht«, sagte ich und war bis ins Mark durchdrungen vom Verlangen, Elliot zu sehen. Gegenwärtig oder zukünftig war mir egal, ich wollte einfach nur mit ihm zusammen sein. Es war, als hätte man mich brutal aus dem Schlaf gerissen. »Es tut mir so leid.« Ich drehte mich um und ging zu der Stelle, wo Pete mit Tom herumkroch und zwischen den Füßen der Gäste nach dem Ring suchte. »Pete, ich kann nicht.«
    »Sasha, bist du dir sicher?« Rosie war im Nu bei mir und packte mich am Arm. »War das Elliot?«, fragte sie leise.
    »Ja«, sagte ich und nickte.
    »Dann solltest du verschwinden.«
    »Sasha, was hast du vor?« Pete war aufgestanden und stellte sich mir in den Weg. Sein Gesicht war bleich.
    »Sie gibt dir einen verdammten Laufpass, das ist es, was sie vorhat«, sagte jemand erheitert. Becky Carmichael schritt elastisch auf uns zu, wobei ihre Wolkenkratzerabsätze ihre muskulösen Beine bestens zur Geltung brachten. »Du hättest auf mich warten sollen«, schimpfte sie förmlich. »Das habe ich dir doch gleich gesagt, Pete.«
    »Wann hat sie dir das gesagt?« Für einen Moment ließ ich mich ablenken.
    »In dem … Es war in dem Pub, als ich das Treffen mit Mr. Wilson hatte«, sagte er leise. »Wir sind uns mehr oder weniger in die Arme gelaufen.«
    »Er war schon immer der Mann meines Lebens«, verkündete Becky und strubbelte ihm durchs Haar, bis es verfilzt war wie das Äußere einer Kokosnuss. »Die Idee zuzuschauen, wie er dich heiratet, war für mich unerträglich. Aber Daddy hat darauf bestanden, dass ich mitkomme.« Sie nahm die Sonnenbrille ab, und man konnte sehen, dass sie geweint hatte. Ziemlich heftig sogar, wie es schien.
    »Jetzt bin ich froh, dass ich es ihm zuliebe getan habe«, sagte sie und schlang ihre bärenstarken Arme um Petes steifen Körper.
    »Sasha …« Pete versuchte, nach mir zu greifen, aber er war gefangen.
    Ich trat zurück. »Es … Es tut mir wirklich leid, aber ich muss gehen«, sagte ich. Die Worte schienen durch den gesamten Raum zu hallen.
    »Ich WUSSTE , dass das passieren würde«, rief Vivienne. Sie stand auf und hob die Faust. Dann stakste sie auf Roger zu und fächelte sich mit ihrem Handschuh Luft zu. »Du bekommst keinen Penny von mir«, schrie sie, und ihr Fascinator kippte nach vorne. Die Leute zogen ihre Handys heraus und fotografierten.
    »Das können wir später auf Youtube stellen«, sagte meine Cousine Jasmine, und ich fragte mich, wo sie wohl davon gehört hatte. Und wo hatte sie überhaupt das Handy her? Dann fiel mein Blick auf Tante Pat. Dad hatte Recht, die würde bestimmt nicht nach Neuseeland zurückgehen.
    »Dad!« Ich raffte mein Kleid hoch und lief zu der Stelle, wo er wie ein Häufchen Elend auf seinem Stuhl zusammengesunken war, während Mum daneben saß und hektisch im Programmheft blätterte, als würde sie die Stelle »Braut lässt Bräutigam abblitzen« suchen. »Ich zahle jeden Penny zurück, das verspreche ich euch«, sagte ich und ging vor ihnen in die Hocke. »Ich habe Geld für unser Haus beiseitegelegt, das könnt ihr komplett haben. Den Rest werde ich auch noch auftreiben. Du musst das Geschäft nicht anzünden.«
    »Was?« Dad blinzelte mich an. »Was habe ich nur falsch gemacht?«, fragte er mit kratziger Stimme, als wären seine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden.
    »Gar nichts«, sagte ich und drückte seine Hand. Einer der Journalisten des Chiltern Examiner sprach aufgeregt in sein Diktiergerät. »Nichts davon ist dein Fehler«, sagte ich eindringlich. »Es ist mein Fehler. Und jetzt muss ich allein für den Schaden aufkommen.«
    »Sasha.« Plötzlich stand Pete neben mir. Becky hing immer noch wie eine Klette an ihm dran. »Hat das etwas mit diesem Caspar zu tun?«
    »Wie bitte?
    Jetzt war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.
    »Du hast ihn erwähnt, als ich damals angerufen habe. Ich habe gehört, wie du in deinem Zimmer mit jemandem gesprochen hast«, sagte er und klang verzweifelt. »Dieser Typ gerade, war er das?«
    »Er meint ihren imaginären Freund«, murmelte Mum, und nun redeten alle durcheinander.
    »Ich habe keinen imaginären Freund«, rief ich. »Zumindest jetzt nicht mehr. Aber … es gibt einen anderen«, fügte ich schuldbewusst hinzu. »Es tut mir so leid, Pete.«
    »Pete!« Vivienne lief zu ihrem Sohn.
    »Halt dich da raus, Mum.«
    »Also …« Ihr Nacken wurde rot. »Ich habe ihn gestillt, bis er vier Jahre alt war, und das ist
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