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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)
Autoren: Karen Clarke
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»Das ist es! Nach dem fünften Oscar hat sie die Schauspielerei aufgegeben, wussten Sie das? Sie widmet sich jetzt der Landwirtschaft.«
    Ich versuchte, den winzigen Teil in mir zu ignorieren, der sich von dem Kompliment geschmeichelt fühlte. »Meine Eltern sind unten«, log ich. Mum hatte ihren Salsa-Kurs, und Dad war in der Garage und schlachtete trotz des eisigen Wetters einen Oldtimer aus.
    »Das kann ich kaum glauben«, sagte er ziemlich überheblich. »Bei dem Geschrei wären sie längst hier.«
    Tod und Teufel.
    »Was haben Sie da eigentlich an?« Er kniff die Augen zusammen und betrachtete nun interessiert die Hochzeitsaccessoires, die überall im Raum verstreut lagen.
    »Mein Brautkleid.« Statt Angst verspürte ich allmählich Ärger. »Obwohl Sie das gar nichts angeht.«
    Er zögerte und starrte mich an, bis ich spürte, dass ich rot wurde. »Sie wollen heiraten? Mist! « Jetzt sprang er auf und fasste sich an die Nasenwurzel. »Wann?«, fragte er dringlich und packte mich am Arm.
    »Autsch!« Mit aller Kraft riss ich mich los.
    »Wann?«, fragte er noch einmal, trat einen Schritt zurück und schaute mich entsetzt an.
    »Erst in ein paar Wochen«, antwortete ich. Sein Verhalten machte mich wahnsinnig. »Heute wollte ich mit meiner Freundin Rosie nur alles schon mal anprobieren.« Ich zeigte auf die Tür und hoffte verzweifelt, sie möge wiederkommen. »Sie ist kurz raus, etwas Süßes kaufen.« Verdammt! Jetzt wusste er, dass ich alleine war.
    »Gott sei Dank.« Er seufzte erleichtert. »Welches Jahr haben wir?«
    Hatte Daddy einen verrückten Cousin, von dem ich nichts wusste? »Wir sind im Jahr 2010«, sagte ich kühl.
    »Aha.« Der Mann nickte bedeutungsschwanger, als wären wir auf einer Dinnerparty. »Das erklärt alles.«
    »Erklärt was alles? Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Hören Sie, Sasha …« Er zögerte und kratzte sich an seinen Bartstoppeln. »Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Oh, Entschuldigung.« Er schüttelte den Kopf. »Heute mache ich einfach alles falsch. Mein Name ist Elliot Frobisher.« Ehe ich mich’s versah, lag meine Hand in der seinen und wurde kräftig geschüttelt.
    »Und jetzt hören Sie mir bitte zu, Sasha«, sagte er und wurde auf einmal forsch. »Wieso … was soll das?«, fragte er, als ich ihn entschlossen von mir stieß.
    »Ich suche mein Handy«, sagte ich hektisch und schüttete den Inhalt meiner Handtasche aufs Bett. »Ich werde die Polizei rufen.«
    »Das werden Sie nicht«, sagte er, schnappte sich mein Handy und schaute aufs Display. »Der Akku ist sowieso leer.«
    Ich rannte zum Fenster. »Hiiiiilfe!«, schrie ich und trommelte mit den Händen an die Scheibe. Vielleicht konnte ich an der Regenrinne hinunterrutschen. Hatten wir eine Regenrinne? Ich blinzelte in die Dunkelheit.
    »Sasha, bitte«, bat Elliot. »Ich habe nicht viel Zeit. Versuchen Sie doch bitte für einen Moment zu vergessen, wie verrückt das alles ist, und hören Sie mir zu.«
    Ich drehte mich um und schaute ihn an. Mein Atem ging flach. Mir schoss durch den Kopf, dass er mich vielleicht hypnotisiert hatte. Als ich auf die goldenen Punkte in seiner Iris starrte, fühlte ich einen Schwindel in mir aufsteigen.
    »Ich komme aus der Zukunft …«
    »Wie bitte?« Ich sprang zurück, als wäre er explodiert.
    »2030«, sagte er ernst. »Sie hätten Pete nie kennenlernen sollen, geschweige denn ihn heiraten …«
    »Woher kennen Sie Pete?« Für den Bruchteil einer Sekunde konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, wie Pete überhaupt aussah. Dann stand mir sein hübsches Gesicht wieder vor Augen.
    »Sie hätten mich treffen sollen«, fuhr er fort. »Vor zwei Jahren. Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung meines Vaters, für die Sie das Catering übernommen hatten.« Er dachte einen Moment nach. »Sie betreiben doch einen Laden namens ›Dining In‹, richtig? Zusammen mit Ihrer besten Freundin Rosie Miller, nicht wahr?«
    Das war doch zum Verrücktwerden. »Woher wissen Sie das alles?« Ich schaute mich um und erwartete schon fast, ein Kamerateam zu erblicken. Mein Herz schlug unangenehm heftig. »Ist das ein übler Scherz?«
    »Von wegen Scherz.« Er schüttelte den Kopf. »Ihre Mutter Margaret ist eine pensionierte Grundschullehrerin. Ihr Vater Lionel betreibt einen Laden namens ›Aus dem Rahmen gefallen‹. Sie sind das einzige Kind und haben Ihr Leben lang in diesem Haus gewohnt. Jetzt sind Sie achtundzwanzig. Als Sie sechs waren, wären Sie fast
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