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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)
Autoren: Karen Clarke
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an einem Asthmaanfall gestorben.« Er zählte die Fakten an seinen Fingern ab, als hätte er sie für eine Prüfung auswendig gelernt.
    »Mein Gott. Sie sind ein Stalker.«
    » HÖREN SIE MIR ZU ! Wir sind uns in jener Nacht nicht begegnet, weil es ein Unwetter gab. Eine Menge Stromleitungen sind gekappt worden. Können Sie sich erinnern?«
    Wie sollte ich das vergessen können? Es war unser entscheidender Auftrag, der unseren Catering-Service bekannt machen sollte, doch wegen des Sturms waren eine Menge Leute nicht erschienen.
    »Ich war einer der Gäste, die es nicht bis dorthin geschafft haben. Damit war der Zeitstrahl dann natürlich abgebrochen«, sagte er.
    Mein Magen vollführte einen dreifachen Salto. »Der was … tat was ?«
    »Jeder ging seines Wegs, und das war’s dann. Ich bin da gelandet, wo ich … nun, da, wo ich heute eben bin. Elend und gebrochen und mit einer Ehefrau, die ich nicht ertrage.«
    Mich fröstelte, ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. »Das ist das Lächerlichste, was ich je gehört habe.«
    »Schauen Sie, der Grund, warum ich hier bin, ist folgender: Ich wollte Sie fragen – anflehen, vielmehr –, ob Sie mich nicht finden und davon überzeugen könnten, dass wir zusammengehören. Wir sind doch seelenverwandt«, sagte er und kniete vor mir nieder, als wollte er mir einen Heiratsantrag machen. Er schaute mir tief in die Augen. »Sie dürfen nicht heiraten.«
    Mir stockte der Atem. »Sind Sie übergeschnappt?«
    »Ich weiß, wie das klingen muss«, sagte er und verzog das Gesicht. »Vermutlich würde ich mir selbst auch kein Wort glauben.«
    Ich wich zurück. »Sie glauben tatsächlich, dass ich meinen Verlobten sitzen lasse?«
    »Sie müssen das tun.« In seinen Augen lag nun etwas Flehentliches. »Wie ich schon sagte, genau so hätte es geschehen sollen. Meine Großmutter hat uns gesehen. Zusammen. Glücklich verheiratet.« Er senkte die Stimme. »In einer Vision.«
    Ich taumelte unter seinem Blick. »In einer Vision ?«
    »Ich weiß, ich weiß, das ist eine lange Geschichte«, sagte er, stand auf und ging auf meinem Bettvorleger hin und her. »Sie ist medial veranlagt. Wenn Sie mich erst kennenlernen, werden Sie merken, dass ich eigentlich nicht der Typ bin, der an so etwas glaubt.« Er zögerte. »Wenn Sie mich kennenlernen – in der Gegenwart, meine ich –, werden Sie mich vermutlich sowieso nicht besonders mögen. Und ich werde Ihnen ganz bestimmt kein Wort von dem glauben, was Sie mir erzählen. Sie sind nämlich nicht gerade der Typ Frau, auf den ich stehe.«
    Ein schneller Blick in den Spiegel – Größe vierzig war ihm also nicht gut genug?
    »Sie werden einen Weg finden müssen, um mich zu knacken«, sagte er und fummelte an einer dünnen Silberkette herum, die er um den Hals trug. »Die hat mir meine Großmutter zu meinem einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt. Eine Woche später habe ich sie verloren«, fügte er hinzu. »Hier, nehmen Sie die Kette und zeigen Sie sie mir. Ach so, mein Zweitname ist Tiberius. Normalerweise würden Sie das nur unter Folter von mir erfahren.«
    Ich rang mir ein gequältes Lachen ab. »Wissen Sie, wie das alles klingt?«
    Verzweifelt klopfte er auf seinen Taschen herum. »Irgendwo müsste ich eine Visitenkarte haben. Die sollten Sie mir zeigen, wenn wir uns begegnen.«
    »Ich werde Ihnen aber nicht begegnen«, sagte ich langsam und deutlich. »Warum ziehen Sie nicht los und besuchen sich selbst? Dann können Sie sich selbst auffordern, nicht zu heiraten, wenn es so wichtig ist.«
    »So läuft das nicht«, sagte er ungehalten. »Ich kann keinen Kontakt zu jemandem aufnehmen, den ich in der Vergangenheit kannte. Daher müssen Sie es schon tun. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so kompliziert sind.«
    »Kompliziert! Was zum Teufel erwarten Sie denn?« Jetzt packte mich die Wut. Ich warf einen Blick auf den Klebezettel am Spiegel: ›Scheitere mit deinen Plänen, plane dein Scheitern.‹ Mein Lebensmotto. »Ich soll Ihnen tatsächlich glauben, dass Sie aus der Zukunft hierhergekommen sind, um …«
    »Das klingt verrückt, ich weiß«, sagte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Sie müssen mir aber glauben, es ist zu Ihrem eigenen Besten.«
    Er wirkte so ernsthaft verzweifelt, dass mich ein leichtes Kribbeln durchfuhr, als er mich ansah.
    »Wie sind Sie überhaupt hier hereingekommen?«
    »Haben Sie mir denn gar nicht zugehört?«, erwiderte er und klang jetzt genervt. »Wenn Sie heiraten, übernehme ich keine Verantwortung für das,
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