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im Landschulheim

im Landschulheim

Titel: im Landschulheim
Autoren: Enid Blyton
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Die letzten Wochen in Lindenhof
     

    „So herrlich wie jetzt war es in Lindenhof noch nie“, rief Nanni Sullivan am Abend eines wunderschönen Sommersonntags. „Seht euch doch bloß um!“
    „Und stellt euch die guten grünen Bohnen vor, die uns die Hausmutter heute garantiert noch auftischen wird!“, ergänzte ihre Freundin Jenny. Grüne Bohnen waren für Nanni von jeher ein Albtraum.
    Aber die anderen widersprachen lachend. „Jenny, du bist und bleibst ein Spottvogel. Als ob du nicht mindestens genauso wie wir an Lindenhof hängen würdest. Uns allen fällt doch der Abschied fürchterlich schwer.“
    Ach ja - das war es: Sie genossen die letzten Wochen im Internat ganz besonders und dachten gar nicht gern daran, dass bald alles vorbei war: die sorglose Schulzeit ...
    die lustigen Streiche ... die Freundschaft mit den anderen Mädchen ... Was kam wohl danach?
    „Wir gehen jedenfalls zunächst einmal auf eine längere Reise“, sagte Angela von Faber, als sie am Abend wieder von der Zukunft sprachen. „Meine Mutter findet, dass man dadurch erst richtig weltgewandt wird.“
    „Na, Angela, da wird unsere Baroness ja bald eine große Dame sein“, meinte Bobby. Aber diese Bemerkung klang gutmütig. Früher hatte gerade Bobby auf Angelas Angebereien sehr scharf reagiert. Das tat sie längst nicht mehr. Angela war nun mal von ihrer Mutter so erzogen, doch im Grunde war sie viel netter geworden - trotz ihres affigen Getues. Sie lachte jetzt auch mit den anderen über Bobbys Bemerkung, fragte aber zurück: „Was fängst du denn an, Bobby, wenn es hier zu Ende ist?“
    Ein tiefer Seufzer war die Antwort. „Was ich anfangen möchte, weiß ich wohl“, meinte Bobby. „Aber ob meine Eltern zustimmen?“ Und sie berichtete: „Mein großer Bruder wird Architekt. Da habe ich oft mit ihm darüber geredet, und wir haben uns ausgemalt, dass es schön wäre, wenn ich als technische Zeichnerin in seinem Büro mitarbeiten würde. Mein Vater findet aber, das wäre nicht der richtige Beruf für mich.“
    Dieses Gespräch wurde der Anlass, dass jede mit ihren Berufswünschen herausrückte. Da kamen erstaunliche Pläne zutage, von denen bisher niemand gewusst hatte.
    „Du wirst Schauspielerin, Doris, nicht wahr?“, fragte Hanni.
    „Klar!“, riefen ein paar andere.
    Doris hatte mit ihrem Schauspieltalent schon oft Aufsehen erregt, so wenn sie an Klassenabenden die Hausmutter nachahmte oder Mamsell, die Französischlehrerin. Das war sogar ihre Glanzrolle: Sie konnte mindestens so temperamentvoll schimpfen wie die von den meisten Mädchen herzlich geliebte Mamsell. „Mamsell“ war keineswegs ein boshaft gemeinter Spitzname: Diese Abkürzung für „Mademoiselle“ hatte sich im Internat Lindenhof längst eingebürgert. Mamsell hatte sehr viel Humor und deshalb selber den größten Spaß, wenn Doris sie nachmachte.
    Doch Doris schüttelte jetzt den Kopf, als die anderen meinten: „Du wirst gewiss Schauspielerin.“
    „Ich werde Krankenschwester“, sagte sie.
    Verblüfft sahen ihre Mitschülerinnen sie an.
    „Wie kommst du nur darauf?“, fragte Elli.
    „Eigentlich möchte ich Kinderärztin werden“, sagte Doris. „Das war schon immer mein Traum. Aber was müsste ich dann alles lernen! Das Abitur machen, studieren ... und mir fällt die Lernerei doch so schwer! Ihr wisst es ja.“
    Die anderen nickten. Ja, Doris war auch bei größtem Fleiß eine schlechte Schülerin geblieben.
    „Nun habe ich gedacht“, fuhr Doris fort, „ich werde Krankenschwester und bewerbe mich später in einem Kinderheim oder einem Kinderkrankenhaus.“
    „Lernen musst du aber auch da eine ganze Menge“, meinte Carlotta und schüttelte die dunklen Locken. Sie hatte es auch nicht mit dem Lernen, wie sie freimütig zugab.
    „Ich weiß“, sagte Doris. „Ohne Lernen kommt man leider kaum durch. Vielleicht hilft Petra mir in Zukunft wieder. Sie will ja Lehrerin werden und wir ziehen gemeinsam nach Ebenstadt.“
    „Na, Petra, da wünsche ich dir heute schon bravere Schülerinnen, als wir es waren“, sagte Jenny lachend. „Wenn ich an all den Unsinn denke, den wir angestellt haben!“
    „Und den du selber besonders oft ausgedacht hast“, neckte Bobby die Freundin. „Kinder, waren das vergnügte Zeiten!“
    „Was willst du denn werden, Jenny?“, erkundigte sich Hilda, die Klassensprecherin, und erklärte sofort noch: „Ich gehe in eine Bücherei.“
    „O fein, Hilda“, sagte Jenny. „Ein Bücherwurm bist du ja. Ich? Ja, ich würde am
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