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Wer im Trueben fischt

Wer im Trueben fischt

Titel: Wer im Trueben fischt
Autoren: Mechthild Lanfermann
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klares Wort mit Sebastian gesprochen hatte, schrieb der Assistent nun gewissenhaft die Rückrufnummern auf.
    Emma war mit ihrem Bericht fertig. Sönke fuhr die nächste Musik ab, und sie erhob sich schwerfällig, um das Studio zu verlassen. Schulenburg beeilte sich, für sie die schwere Studiotür aufzuhalten. Emma stützte sich noch auf eine hässliche graue Krücke, die sie im Krankenhaus geliehen bekommen hatte. Sie war blass und ließ sich vorsichtig auf der Besuchercouch nieder. Sebastian kam mit einer langen Liste herein und legte sie ihr in den Schoß.
    »Hier. Die Lizenz zum Gelddrucken. Alle wollen deine Geschichte.«
    Sie winkte ab. Auf ihrer Oberlippe bildeten sich ein paar Schweißtropfen.
    »Später.«
    Schneider sah sie prüfend an.
    »Soll ich dir ein Taxi rufen?«
    Sie stand langsam wieder auf.
    »Nein. Ich werde abgeholt.«
    »Emma?«
    An der Tür drehte sie sich um. Schneider räusperte sich.
    »Du hast jetzt ja erst mal zu tun. Lass dir Zeit. Aber danach wollen wir dich wiederhaben – als Polizeireporterin.«
    Emma lächelte, hob winkend die Hand. Schneider sagte schnell:
    »Unter einer Bedingung.«
    »Und zwar?«
    »Falls du mir noch mal mitteilen willst, dass du bei einer Mörderin bist, mach das bitte persönlich. Ich bin zu alt für so etwas.«
    Jetzt lachte sie.
    »Räum du lieber deinen Schreibtisch auf.«

S ie wartete am Empfang. Leise drang die Kaufhausbeschallung von unten zu ihr hinauf. Sie hätte am liebsten ihren Kopf auf das Seitenpolster gelegt. Dann kam Blume herein. Er setzte sich neben sie.
    »Ich hab dich im Auto gehört.«
    Emma gähnte herzhaft.
    »Wie war ich?«
    Blume schwieg einen Moment und betrachtete die Gummipflanze neben dem Eingang. Dann drehte er seinen Kopf zu ihr.
    »Ich glaube, ich mag dich am liebsten, wenn du nicht so viel redest.«
    »Heh«, Emma lachte und boxte ihn in die Seite, »was ist denn das für ein Machospruch!«
    »Aua! Unfair, ich kann nicht zurückschlagen.«
    Emma lehnte ihren Kopf an ihn.
    »Ich bin müde. Bringst du mich nach Hause?«
    Er nickte, machte aber keine Anstalten, aufzustehen. Auch Emma rührte sich nicht. Sie bohrte ihre Nase in seine Jacke, holte tief Luft und schloss die Augen. Seine Hand lag auf ihrem Arm. Es fühlte sich gut an.

Dank an:
    Meine beiden Mentoren, die Drehbuchautorin Claudia Messemer und den Schriftsteller Michael Wildenhain.
    An meine Agentin Anna Mechler und meine Lektorin Sarah Leibl.
    Für das Fachwissen und die Unterstützung:
    Dr. Anne Beckmann, Dr. Marc Günther, Dr. Kerstin Schwarzer und Dr. Kathrin Werner.
    Christoph, du solltest gut zu deiner Frau sein, sie kennt sich aus mit giftigen Pflanzen.
    Martin Friedenberger für sein Buch: »Fiskalische Ausplünderung. Die Berliner Steuer- und Finanzverwaltung und die jüdische Bevölkerung 1933–1945«.
    Martina Mundt-Stabenow für das Berliner Insiderwissen.
    Thorsten Braunschweig für die Hinweise in den juristischen Belangen.
    Das Brecht-Haus Berlin und das Literaturkontor Bremen.
    Das jüdische Museum in Berlin. Arne Siemeit von I-shot, Berlin.

    Meine Freunde, die bei zweistelligen Minusgraden zu kleinen Werkstattlesungen kommen und mich feiern.
    Und ich danke Ingo. Für das Erstlesen und die Redaktion. Und überhaupt: Ohne dich und die Süßen geht gar nichts.
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