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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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später, wenn ich im Kloster lebte, gelegentlich herausholen und mich daran erinnern, wie es war, von ihm geküsst zu werden. »Das ist wirklich … beeindruckend. Mr Gatch muss echt viel von dir halten, wenn er dir jetzt schon eine eigene Kolumne gibt, obwohl du noch zur Schule gehst.«
    »Ja.« Tommy nickte. »Ich gebe zu, dass das ein ziemlich großer Anreiz war, wieder nach Eastport zurückzuziehen. Meine Eltern waren zwar am Anfang dagegen, aber dann haben sie eingesehen, dass das eine einmalige Chance ist, Erfahrungen zu sammeln. Die werden mir sehr nützlich sein, wenn ich mich nächstes Jahr für ein Journalismusstudium bewerbe.«
    »Wow«. Ich gab ihm die Zeitung widerstrebend zurück (am liebsten hätte ich sie gleich behalten). »Tja … und ich war so blöd, mir einzubilden, du wärst meinetwegen zurückgekommen. Da habe ich mich wohl ziemlich lächerlich gemacht.«
    »Ach was.« Tommy rollte die Zeitung lächelnd zusammen und schob sie wieder in den Rucksack. »Du hattest damit ja nicht ganz unrecht.«
    Ich blinzelte. »Also wolltest du dich doch rächen?«
    »Ach, da fällt mir ein …« Statt meine Frage zu beantworten, schlug Tommy sich an die Stirn. »Ich habe ja etwas von dir.«
    »Du hast etwas von mir? Was denn?«
    Er griff in den Rucksack, zog eine braune Papiertüte hervor, in der sich irgendetwas Unförmiges befand, und reichte sie mir.
    »Was ist das?« Ich griff neugierig danach.
    Aber sobald meine Finger den Inhalt erspürten, wusste ich, was es war.
    »Tommy!« Ich sprang ungläubig auf und drückte mir die Tüte ans Herz. »Sag, dass du das nicht getan hast! Das ist … das kann ich unmöglich annehmen!«
    Die Heftigkeit, mit der ich mir die Kamera ans Herz drückte, sagte allerdings etwas ganz anderes. Sie sagte: Die gebe ich nie wieder her!
    »Okay, ich sage es.« Tommy grinste. »Ich habe es nicht getan. Das ist aber auch die Wahrheit. Das hast du Mr Gatch und Mr Bird zu verdanken. Na ja, du weißt, wie sehr die beiden sich damals über die Sache mit den Quahogs aufgeregt haben. Ach so, und hier.« Tommy griff noch einmal in seinen Rucksack und zog einen Umschlag hervor, den er mir in die Hand drückte. »Von Mr Bird. Damit du deinen Eltern schon mal etwas geben kannst, um das Sandstrahlen zu bezahlen. Als Anzahlung.«
    Ich schüttelte nur völlig fassungslos den Kopf, während mir die Tränen über die Wangen liefen.
    Aber diesmal waren es andere Tränen als vorher.
    »Tommy …«, flüsterte ich. »Vielen Dank.«
    »Bei mir musst du dich nicht bedanken. Ich bin nur der Bote gewesen. Und bilde dir ja nicht ein, dass du die Kamera kostenlos bekommst. Mr Gatch erwartet, dass du sie abarbeitest, indem du das ganze nächste Schuljahr für die Gazette arbeitest. Ich fände es toll, wenn du mich zu den Spielen begleiten und fotografieren würdest. Was hältst du von der Idee?«
    Ich schüttelte immer noch den Kopf. »Wow. Das ist alles … ich kann das alles gar nicht glauben, aber … Ja! Ja, klar, das mache ich gern. Sehr gern sogar!«
    Trotz des Tränenschleiers, durch den ich kaum etwas sah, fiel mir auf einmal etwas auf.
    »Tommy?« Ich blinzelte die Tränen weg. »Wie bist du hier? Wo ist dein Jeep?«
    »Der Jeep?« Er stand ebenfalls auf und beugte sich vor, um das Schloss an einem Mountainbike zu öffnen, das neben meinem Rad im Ständer stand. »Der steht bei meinen Großeltern in der Garage. Ich habe mir gedacht, wenn wir beide in nächster Zeit öfter zusammen unterwegs sind, muss ich dringend schon mal anfangen zu trainieren. Ich will ja mit dir mithalten können.«
    Ich sah ihn stumm an.
    Als er sich wieder aufrichtete, bemerkte er meinen Blick.
    »Was ist?«, fragte er. »Dir wird doch im Auto immer schlecht, oder?«
    »Äh … Tommy?« Mein Herz schlug langsam und gleichmäßig unter der Leica, die ich mir immer noch an die Brust presste. Es flatterte nicht, es hämmerte nicht, es schlug einfach nur. Da-damm. Da-damm.
    »Du hast vorhin angefangen, etwas über die Gründe zu sagen, warum du zurückgekommen bist.« Ich leckte mir die Lippen, die sich plötzlich so trocken anfühlten wie der Kies, auf dem ich stand. »Du hast gesagt, dass ich nicht ganz unrecht damit hatte, zu denken, du wärst meinetwegen wieder zurückgekommen …«
    »Ach so.« Tommy sah mich an. »Und du würdest jetzt wohl gerne wissen, inwiefern es etwas mit dir zu tun hatte?«
    Diesmal wich ich seinem Blick nicht aus, sondern sah direkt dorthin, wo ich hinter den dunklen Gläsern seine
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