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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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in die Wangen schoss. »Äh, du meinst Tommy? Nein. Nein, von dem habe nichts gehört. Erwarte ich auch nicht. Außerdem ist er nicht mein Hottie.«
    »Warum denn nicht?«, fragte Sidney erstaunt.
    »Sidney!« Ich liebe sie wirklich sehr, aber manchmal ist ihre Begriffsstutzigkeit anstrengend. »Ich habe gestern vor der gesamten Stadt – und ihm – zugegeben, dass ich diejenige war, die › Tommy Sullivan ist ein Freak‹ an die Sporthalle gesprüht hat. Glaubst du allen Ernstes, dass er noch Lust hat, irgendwas mit mir zu tun zu haben?«
    »Warum denn nicht?«, sagte Sidney. »Du siehst super aus und du bist total intelligent. Genau wie er. Ihr passt perfekt zusammen.« Sie sah sich im Restaurant um. »Hey!«, rief sie plötzlich empört. »Wer sitzt denn da an unserem Ecktisch?«
    Jill, die in diesem Augenblick zu ihrem Stehpult zurückkam, warf einen Blick über die Schulter. »Das sind die McCallisters aus Minnesota. Wirklich nette Leute.«
    »Ja, okay, aber das sind normale Touristen, oder? Was machen die am Quahog-Tisch?«, fragte Sidney.
    »Das ist nicht mehr der Quahog-Tisch«, erklärte Jill ihr lächelnd. »Wir haben unter den Mitarbeitern abgestimmt und mehrheitlich beschlossen, dass Katie recht hat und dass es falsch ist, einer bestimmten Gruppe von Menschen Privilegien zuzugestehen.« Sie lächelte Dave entschuldigend an. »Tut mir leid.«
    »Kein Problem.« Dave lächelte verständnisvoll.
    »Aber …« Sidney blinzelte ein paarmal fassungslos. »Wo sollen wir denn dann sitzen?«
    »Ihr könnt gerne reservieren«, sagte Jill freundlich. »Wenn du mir deine Handynummer gibst, rufe ich dich an, sobald ein Tisch frei ist.«
    Sidney sah mich ungläubig an. »Macht sie Witze?«
    »Äh … nein. Tut mir leid«, sagte ich. »Aber es gibt ein paar Gäste, die schon ziemlich lange hier sind. In einer halben Stunde wird bestimmt was für euch frei. Ich muss mich jetzt wieder um meine Tische kümmern. Wir sehen uns später, okay?«
    Während ich Bestellungen aufnahm und servierte, strahlte ich die ganze Zeit über das ganze Gesicht und konnte kaum glauben, was passiert war.
    Sidney hasst mich nicht! Ich habe doch noch eine Freundin auf dieser Welt!
    Und das bedeutet, dass es in der Schule immerhin einen Menschen geben wird, der zu mir hält … noch dazu jemanden, der mir wirklich viel bedeutet.
    Schade, dass keine Aussicht darauf besteht, dass der Mensch, der mir am allermeisten bedeutet, ähnlich gnädig reagieren wird.
    Tommy Sullivan wird mir niemals vergeben, was ich ihm angetan habe. Der fassungslose Ausdruck auf seinem Gesicht, während ich auf der Bühne stand und die Wahrheit verkündete, hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Mir schaudert, wenn ich daran zurückdenke.
    Eines ist sicher: Er hat nicht ausgesehen wie jemand, der bereit ist, mir in nächster Zukunft zu verzeihen. Nein, das kann ich mir abschminken.
    Aber das ist schon okay. Immerhin habe ich gerade eine langjährige Beziehung hinter mir. Ich habe es nicht eilig, gleich mit dem nächsten Jungen anzubandeln. Noch nicht einmal mit einem, von dem ich mir ganz sicher bin, dass er der Richtige für mich ist, weil ich einfach nicht aufhören kann, an ihn zu denken … an seine Lippen … und seine Küsse.
    Aber diese Gedanken verdrängte ich schnell. Ich musste erst mal erwachsen werden, bevor ich mich in die nächste Romanze stürzte. Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir ohnehin nicht. Die Gäste kamen und gingen. Irgendwann bekamen Sidney, Dave, Eric und Morgan ihren Tisch, aßen und verabschiedeten sich wieder. Sidney nahm mir das Versprechen ab, mich am folgenden Tag mit ihr am Strand zu treffen, um dort den letzten Ferientag zu genießen. In einem Akt majestätischer Großherzigkeit (der sicher etwas damit zu tun hatte, dass sie jetzt Quahog-Prinzessin war) lud sie Morgan ein, ebenfalls zu kommen.
    Gegen Nachmittag waren die meisten Brunchgäste gegangen, und meine Gedanken wanderten unweigerlich wieder zu Tommy zurück.
    Eine Romanze kam wirklich sowieso nicht in Frage – mal abgesehen davon, dass er das natürlich auch gar nicht wollen würde. Aber ich hätte es schön gefunden, einfach nur wie früher mit ihm befreundet zu sein.
    Falls man überhaupt mit jemandem befreundet sein kann, von dem man weiß, dass er besser küsst als jeder andere, den man je geküsst hat.
    Aber ob das möglich war, würde ich wohl niemals herausfinden. Ich war bereit, jede Wette einzugehen, dass Tommy bereits wieder auf dem Rückweg war und froh,
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