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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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kann gut verstehen, dass du dich in dem Moment von mir distanzieren wolltest.«
    »Wirklich?« Zum ersten Mal riskierte ich einen Blick auf sein Gesicht, um den Grad seiner Verbitterung einzuschätzen.
    Aber alles, was ich sah, war ein Lächeln. Worauf mein Herz einen Salto schlug.
    Danach konnte ich den Blick nicht mehr von ihm abwenden.
    »Ja, wirklich«, erklärte er grinsend. »Außerdem hast du alles, was passiert ist, gestern Abend mehr als wiedergutgemacht. Das war wirklich eine ziemlich beeindruckende Rede, die du da gehalten hast.«
    »Ach was, ich habe total rumgestammelt.« Ich spürte, wie ich rot wurde, weil Tommys Lippen im Licht der untergehenden Sonne ganz besonders einladend und weich aussahen.
    Gott, was ist nur mit mir los? Hat mein Körper denn nicht mitbekommen, dass mein Gehirn den Jungs abgeschworen hat? Und zwar ein für alle Mal und für den Rest meines Lebens?
    »Hey, sei nicht so streng mit dir.« Tommy stieß mich sanft mit der Schulter an.
    Ich weiß, dass er das als freundliche Geste meinte und es nicht tat, um elektrische Stromstöße der Lust durch meinen Körper zu jagen.
    Aber das war genau das, was passierte.
    Deshalb schaute ich schnell wieder weg und sagte: »Ich nehme mir übrigens eine Auszeit von Jungs.« Das tat ich, um mich selbst daran zu erinnern und ihn darüber zu informieren, dass jeglicher Körperkontakt (selbst freundliche Schulterstupser) von nun an tabu war.
    »Im Ernst?« Tommy klang jetzt so eindeutig amüsiert, dass ich doch einen raschen Blick auf sein Gesicht wagte, um festzustellen, ob er mich auslachte.
    Und wie!
    Er sah immer noch unglaublich begehrenswert aus.
    Mir schoss das Blut in die Wangen. Ich zog die Schultern hoch und schaute eilig wieder weg.
    »Das ist nicht witzig, also lach nicht«, sagte ich zu meinen Schuhspitzen. »Du hattest nämlich total recht mit dem, was du gesagt hast. Ich muss lernen, mich selbst besser zu verstehen und zu lieben, bevor ich mich wieder auf eine Beziehung einlasse. Dass ich ausnahmsweise mal die Wahrheit gesagt habe, war erst der Anfang. Ich weiß, dass noch ein langer Weg vor mir liegt.«
    Um nicht zu riskieren, dass er mich noch mehr auslachte, beschloss ich, ihm nichts von der zweiten Phase meines Plans zu erzählen, der vorsah, in ein Kloster einzutreten und/oder an einem reinen Mädchencollege zu studieren.
    »Finde ich gut, dass du dir vorgenommen hast, eine Auszeit zu nehmen«, sagte Tommy.
    Ich sackte innerlich in mich zusammen. Keine Ahnung, warum. Ich hatte bestimmt nicht damit gerechnet, dass er versuchen würde, mir mein Vorhaben auszureden … das nicht.
    Aber wahrscheinlich hatte ich insgeheim doch gehofft, dass er etwas anderes sagen würde. Vielleicht: »Oh wie schade, ich wollte dich gerade fragen, ob wir mal ins Kino gehen wollen oder so.«
    Aber das bewies vermutlich nur, wie dringend ich die Auszeit brauchte.
    »Hey, guck nicht so geknickt, Katie«, sagte Tommy. »Wenn es dich ein bisschen aufmuntert, verrate ich dir den Grund, warum ich wieder nach Eastport zurückgekommen bin. Na ja, jedenfalls einen der Gründe. Eigentlich sollte ich die Sache bis morgen früh geheim halten, deswegen musst du mir versprechen, mit niemandem darüber zu reden, okay?«
    »Okay.« Ich sah ihn neugierig an.
    Tommy bückte sich zu seinem Rucksack, der neben meinem Rad stand, zog ihn zu sich her und holte eine zusammengerollte Zeitung heraus, die er mir hinhielt. Es war die Sonntagsausgabe der Eastport Gazette , die erst morgen herauskommen würde.
    »Schau dir mal den Sportteil an«, sagte er.
    Ich blätterte durch die Seiten und erstarrte. »Hey! Das bist ja du!«
    Zumindest war es ein Foto von ihm, das auf der linken Seite des Sportteils prangte, und direkt darunter stand der Titel einer neuen Kolumne: Tommy Sullivans HighschoolSport-Report .
    »Deswegen bist du hier?«, rief ich. »Mr Gatch hat dir angeboten, für die Gazette zu schreiben?«
    »Das ist zumindest einer der Gründe«, erklärte Tommy. »Jetzt verstehst du vielleicht auch, warum ich mich nicht aufgeregt habe, als du meintest, die Jungs würden meinetwegen eine Deckenparty veranstalten. Ich glaube nicht, dass Coach Hayes begeistert wäre, wenn er erfahren würde, dass seine Spieler vorhaben, ausgerechnet den Reporter zu verprügeln, der nächstes Jahr sämtliche Spiele der Quahogs kommentieren wird.«
    »Wahnsinn«, flüsterte ich und betrachtete noch einmal andächtig das Foto, auf dem Tommy unglaublich gut aussah. Ich könnte es ausschneiden und es
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