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Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer
Autoren: Gordon R. Dickson
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Bombardierung der Burgheime, der Unterwasserstädte des Seevolks, vergangen. In einem von ihnen hatte seine Frau den Tod gefunden. Und fünf Jahre war es her, seit er seinen damals fünfjährigen Sohn hierher in dieses Bergheim gebracht hatte. Vor vier Jahren und neun Tagen hatte er begonnen, sein Problem in Begriffe des massiven, geistigen Gegenstücks des energiegefüllten Universums zu übersetzen, mit dem er jetzt rang. Sechsundfünfzig Tage war der Analog nun fertiggestellt.
    Und seit sechsundfünfzig Tagen trotzte er ihm, weigerte er sich, die übersetzte Darstellung der Welt außerhalb des Eisbergs herauszurücken, die ihn der Lösung seines Problems näherbringen könnte. Sechsundfünfzig Tage lang war er völlig festgefahren. Er kam sich vor wie jemand, der durch eine steinerne Wand will.
    Aber der Gedanke, in seinen Bemühungen nachzulassen, kam ihm selbst an diesem sechsundfünfzigsten Tag nicht in den Sinn. Er war der instinktive Führer der seegeborenen dritten Generation, und seine Führerschaft hätte sie zu Besserem führen sollen.
    Doch das war nicht der Fall gewesen Vor sechs Jahren hatte sie es im Gegenteil soweit gebracht, daß die Burgheime bombardiert und das Volk als gesetzlos erklärt wurde – und von da ab konnte jeder Lander sie in der See wie wilde Tiere jagen.
    Demnach hatte sich in seiner Führung ein Fehler befunden – und diesen Fehler gab es noch. Aber auch allein mit seinem Sohn, isoliert im Packeis, blieb er doch der instinktive Führer seines Volkes. Daran war nichts zu ändern – also mußte der Fehler gefunden und korrigiert werden.
    Seine Entschlossenheit, ihn zu finden, war weder die Folge von Überlegungen, noch war sie typisch für die Seemenschen. Selbst als Landgeborener wäre sie vermutlich Teil seines Wesens. Den Fehler jedoch durch die gewaltige geistige Konstruktion zu suchen, die der Analog aller funktionsfähigen Kräfte in der See und auf dem Land war – diese vierdimensionale, mit Energien gefüllte Dunkelheit, durch die sein Geist die Antwort suchte – konnte nur einer reifen Persönlichkeit in den Sinn kommen, die über alle die ungewöhnlichen Instinkte und Wahrnehmungsfähigkeiten der Drittgeneration der Seegeborenen verfügte. Und nur mit diesen Fähigkeiten konnte Johnny nun nach Fertigstellung des Analogs überhaupt erkennen, was darin zu sehen war – die Multiplizität der geistigen Bilder von Geschehnissen, die sich jetzt jenseits der Bergheimwände auf dem Land und in der See ereigneten.
    Seine Wahrnehmung dieser Dinge hatte nichts mit Hellseherei noch mit ESP im üblichen Sinn zu tun. Denn er sah nicht, um zu erfahren, sondern er wußte durch seine Drittgeneration-Berechnungen der Kräfte im Analog, was an jedem Punkt im gegenwärtigen Raum und der Zeit sein mußte. Er sah zur Vereinfachung.
    Aber trotz seiner ungewöhnlichen Fähigkeit der Wahrnehmung durch den Analog störte ihn in seiner Suche die ungeheure Zahl der erkennbaren Bilder. Es gab eine Beschränkung – selbst für einen der dritten Generation – in der Anzahl der Bilder, die er zum selben Zeitpunkt nach ihrer möglichen Beziehung zu dem Fehler untersuchen konnte.
    Es waren zu viele, die er gleichzeitig betrachten mußte, selbst beschränkt auf die Kategorie, die mit ihm persönlich zusammenhing. Wie beispielsweise die Verfolgung auf Leben und Tod, die keine zwei Seemeilen entfernt unter dem Eis der Antarktis stattfand.
    Doch dieses Bild hatte eine Beziehung zu dem Gesuchten.
     
    Der Risso-Delphin floh, mit dem Seeleoparden dicht hinter ihm, zu einer Unterwasserbucht in einem Eisberg. Das Licht in dieser von Eis umgebenen Bucht war düster. Der Seeleopard schlüpfte hinter dem Delphin hinein – und hielt an.
    Sein Opfer hatte sich plötzlich umgedreht und blickte ihn an. Es war nun nicht mehr allein. Neben ihm befand sich ein merkwürdiges schwarzes, aufrechtstehendes Wesen mit vier Gliedmaßen. Etwas Rundes, Durchsichtiges glitzerte wie Eis an der Vorderseite seines Kopfes. Breite schwarze, flossenähnliche Auswüchse befanden sich an seinen unteren Gliedern, und in seinen oberen Gliedmaßen hatte es etwas Langes, das nicht Teil seines Körpers war. Es sah ihn ebenfalls an. Zur gleichen Zeit, das spürte der Seeleopard mehr, als er es sah, bewegte sich unter ihnen, in der Tiefe der Eisbucht, ein etwa zwölf Meter langer Mörderwal.
    „Schwimm weg, Leopard!“
    Die Stimme des Jungen drang verzerrt aus der membranebedeckten Öffnung unten in dem runden, glitzernden Ding am
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