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Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Titel: Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal
Autoren: Mark Brandis
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von Ihren Gästen der betreffende Kormoran gehört! Er möchte so freundlich sein, ihn ein paar Schritte zurückzurollen, damit ich starten kann“, bat ich. „Ich nehme an, er hat sich nicht viel dabei gedacht, als er ihn da abstellte.“
    „Augenblick!“ Die Empfangsdame schob die entsprechende Karte in die Registratur und las vom aufleuchtenden Pult Namen und Zimmernummer des Gastes ab. „Also, Commander - der Kormoran gehört Professor John William Forester aus Kentucky. Aber -“ Ungeduldig unterbrach ich den Redefluß der charmanten Empfangsdame.
    „Also dann“, sagte ich, „jagen Sie ihn aus den Federn! Ich gebe diesem Professor Kentucky fünf Minuten Zeit, mir die Piste freizumachen.“
    Die junge Dame schluckte.
    „Verzeihung, Sir!“ sagte sie. „Sie haben mich nicht ausreden lassen. Professor Forester befindet sich nicht mehr im Haus. Wir könnten ihn allenfalls in der Kongreßhalle ausrufen lassen - aber ein Weilchen wird das schon dauern.“
    Ich entschied, daß diesen amerikanischen Professor der Teufel holen möge.
    „Geben Sie’s auf!“ sagte ich. „Ich nehme mir ein Taxi. Die Rechnung dürfen Sie dann Herrn Forester geben.“
    Ich schaltete ab und wählte gleich darauf den Flying-Cab-Service . an. Dort bedauerte man. Sämtliche Helikopter wären im Einsatz. Frühestens in einer Stunde könnte ich damit rechnen, abgeholt zu werden. Natwa 77 hielt alles in Atem. Ich gab es auf.
    „Wenn ich ein Taxi anfordere“, sagte ich, „dann brauche ich es jetzt!“
    Ich nahm die Metro.
    Seit man diese - dank der im Calais-Dover-Tunnel gesammelten Erfahrungen - auf den neuesten Stand der Technik gebracht hatte, war sie ein schnelles und zuverlässiges Nahverkehrsmittel. Elektromagnetisch angetrieben, elektronisch gesteuert, sausten die geschoßartigen Zugpakete mit einer Geschwindigkeit von nahezu fünfhundert Kilometern pro Stunde durch das unterirdische Röhrensystem der Stadt, teilten sich an den Kreuzungen und vereinigten sich mit anderen Geschoßpartikeln zu neuen Paketen. Vor der Inbetriebnahme hatte man die Beförderungskapazität der Metro errechnet; diese belief sich auf über dreißig Millionen Fahrgäste pro Tag.
    Die Nativa 77 verfolgte mich auch weiterhin; nicht einmal in der Metro war man vor ihr sicher. Stella-TV übertrug die Eröffnungsfeierlichkeit in der Kongreßhalle. Ein Sprecher kommentierte:
    „ - wird nunmehr der weltweite Versuch unternommen, sowohl in Fragen der Geburtenregelung als auch in jenen der Sicherstellung der Welternährung zu neuen Erkenntnissen und Beschlüssen vorzustoßen. Bekanntlich beträgt die Erdbevölkerung gegenwärtig 14,7 Milliarden Menschen mit einer jährlichen Zuwachsrate von zwei Prozent und einem Verdoppelungsfaktor von fünfunddreißig Jahren. Nahezu drei Viertel der Menschheit, genau 9,8 Milliarden, leben in den Vereinigten Orientalischen Republiken. Damit verglichen, ist die Einwohnerzahl der Venus mit 11,3 Millionen geradezu mikroskopisch klein -“ Der Sprecher fuhr fort, mich mit seinen Zahlen und Statistiken zu langweilen. Ich dachte an meinen bevorstehenden Urlaub, von dem mich nur noch wenige Stunden trennten: zwei Wochen, in denen ich einzig und allein meiner Frau gehören würde. Es wurde auch Zeit.
    Ich horchte auf.
    „ - als ebenso sensationell wie aussichtslos wird der zur Tagesordnung gehörende Antrag des amerikanischen Soziologen Professor John William Forester beurteilt, auf dem Gebiet der Geburtenregelung das VOR-Modell aus dem Jahre 2052 zu übernehmen. Dieses bei uns vielfach als ,Henker-Paragraph’ bezeichnete Gesetz sieht bekanntlich die zwangsweise Eliminierung illegalen Lebens vor -“
    Ich dachte: ein solcher Antrag sähe diesem Professor aus Kentucky ähnlich. Auf dem Gebiet des illegalen Parkens zumindest war er bereits eine Kapazität. Von da bis zu einer Wiederholung des Kindermordes von Bethlehem schien es bei ihm nur ein Schritt zu sein. Im übrigen dürfte er versuchen, sich mit diesem Antrag lediglich wichtig und interessant zu machen. Für diesen fernöstlichen Henkerparagraphen würde er in unserer EAAU kaum Anhänger finden -abgesehen von ein paar Fanatikern und Sadisten, die es überall gab.
    Die nächste Meldung der Stella-TV betraf ein Projekt, an dem ich in den kommenden Monaten nicht ganz unbeteiligt bleiben würde.
    Das Bild zeigte eine winkende asiatische Delegation.
    Der Sprecher kommentierte: „Die im Januar dieses Jahres beschlossene Zusammenarbeit zwischen der EAAU und den VOR im Aufbau einer
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