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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe
Autoren: Heather Graham
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ich Peter suchen. Keine Bange, ich komme sobald wie möglich zurück.«
    Tara nickte, und er verließ die Hütte.
    Eine Zeitlang blieb er im nächtlichen Dunkel stehen. Er haßte es, seine Frau so unglücklich zu sehen. Und er haßte es, sich so hilflos zu fühlen. Wo mochte Peter stecken? Plötzlich hörte er ein Rascheln, aber es war nur Charlemagne, der unter den Bäumen graste. Jarrett ging zum Fluß, wo er deutliche Hufabdrücke fand. Was für ein kluger Junge Peter war! Um die Verfolger zu täuschen, hatte er eine falsche Spur gelegt.
    Beruhigt kehrte Jarrett in die Hütte zurück. Tara setzte sich auf. »Hast du Peter gefunden?«
    »Nein, aber es geht ihm sicher gut.« Er löschte das Feuer, und sie starrte ihn verwirrt an.
    »Warum tust du das? Es ist so kalt.«
    »Der Rauch würde uns verraten.«
    »Oh ...« Sie sprang auf und eilte zu ihm. »Wenn du Peter nicht gefunden hast — wie kannst du dann wissen, daß ihm nichts zugestoßen ist?« »Offenbar kam jemand schon vor mir in die Nähe des Dorfes. Um ihn von hier wegzulocken, legte Peter eine falsche Spur am Fluß.«
    »Und ich dachte, er würde einen Hasen braten.«
    »Sicher bist du halb verhungert.«
    »O nein, jetzt könnte ich keinen Bissen hinunterbringen. Wir müssen sofort von hier verschwinden, nicht wahr?«
    »Ja ...« Abrupt verstummte er.
    Beide hörten die leisen Schritte — irgend jemand schlich um die Hütte herum. Hastig ergriff Tara den Kessel, der noch über dem Herd hing, und Jarrett zog seine Pistole aus dem Hosenbund. Dann preßte er sich neben der Tür an die Wand, und sie lief zur anderen Seite.
    Sein Mund formte eine Warnung.
    Ein Schatten verdunkelte das bläuliche Mondlicht, das in die Hütte fiel, und Jarrett stürzte sich auf ihn. »Heiliger Jesus!« rief er. »Du!«
    Tara sah nur ein wildes Durcheinander aus Gliedmaßen. Irgend etwas landete klirrend am Boden. Die Pistole?
    Sekundenlang fiel ein Mondstrahl auf Jarretts Gesicht, und sie schwang den Kessel hoch, um ihn auf den Kopf seines Gegners zu schlagen. Der Mann fuhr herum und starrte sie an. »Tara!« hauchte er, bevor er zusammenbrach.

22
    Zwanzig Minuten später hielt James McKenzie immer noch mit beiden Händen seinen Kopf fest und musterte seine Schwägerin vorwurfsvoll. Alle drei saßen mit gekreuzten Beinen vor dem kalten Herd, eine kleine Öllampe zwischen sich.
    »Du weißt doch, daß ich dir nicht weh tun wollte«, seufzte Tara.
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Jedenfalls ist es deine Schuld, Jarrett. Du warst es, der Naomi und mich gezwungen hat, Tara Koonti-W urzeln mahlen zu lassen und ...«
    »James!« protestierte sie.
    »Sobald ich höre, du seist allein und in Gefahr, galoppiere ich hierher, und zum Dank dafür kriege ich eins auf den Schädel.«
    »Weil es so dunkel war.«
    James grinste, wurde aber sofort wieder ernst. »Was ist eigentlich los? Peter kam zu mir und redete lauter wirres Zeug. Ich verstand nur, die Soldaten seien hinter dir her.«
    Unbehaglich schaute sie Jarrett an, der an ihrer Stelle antwortete: »Tara wird des Mordes beschuldigt.«
    »Oh ...«James hob die Brauen. »Hat sie jemanden mit einem Wasserkessel erschlagen?«
    Erstaunlicherweise brachte sie ein Lächeln zustande und schilderte in knappen Worten, was geschehen war.
    »Und was wirst du jetzt tun?« fragte James seinen Bruder.
    »Morgen bringen wir Tara ins Sumpfgebiet. Ich übergebe sie deiner Obhut und reite nach Cimarron zurück. Dort werde ich die Lage sondieren. Ich habe Robert verständigt und ihn gebeten, mit Leo und ein paar Jungs an Bord der Magda zu gehen, nach Boston zu segeln und den besten Anwalt zu engagieren. Der muß beweisen, daß Clive Carter allen Grund hatte, den Tod seines Vaters herbeizusehnen. Außerdem muß der gedungene Mörder gefunden werden.«
    James nickte und wandte sich zu seiner Schwägerin. »Macht's dir was aus, eine Zeitlang bei uns zu leben?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte sie lächelnd. »Ich werde sogar lernen, Koonfi-Wurzeln zu mahlen.«
    »Derzeit führt Peter die Verfolger auf Umwegen durch den Sumpf«, erklärte James und stand auf. »Heute nacht sind wir hier sicher. Aber morgen sollten wir so früh wie möglich aufbrechen.«
    Als er zur Tür ging, sprang Tara auf, eilte ihm nach und schlang die Arme um seinen Hals. »Danke, daß du gekommen bist — und verzeih den Empfang, den ich dir bereitet habe.«
    Grienend erwiderte er die Umarmung und trat in die Nacht hinaus.
    »Schlaf jetzt!« befahl Jarrett. »Ich übernehme die erste
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