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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe
Autoren: Heather Graham
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zu bessern und als seine Ehefrau ein respektables, luxuriöses Leben führen.«
    Jarrett legte die Hände auf Taras Schultern. Seine Augen schienen sie zu durchbohren. »Und — hast du ihn geheiratet?«
    »Nein!« rief sie empört und befreite sich von seinem Griff. »Das weißt du doch! Sonst hätte ich dich nicht heiraten können. Warum stellst du mir eine solche Frage?«
    »Weil Clive dich nicht nur des Mordes, sondern auch der Bigamie bezichtigt. Er besitzt eine Heiratsurkunde.«
    »Großer Gott!« Heftig schüttelte die den Kopf. »Das ist eine Lüge. Du darfst ihm nicht glauben! Da ich ihn verachtete, lehnte ich seinen Heiratsantrag ab. Ich erklärte, lieber würde ich verhungern als mit ihm zusammenzuleben. Und da schwor er mir offenbar bittere Rache ...« Sie kämpfte mit den Tränen, dann sprach sie weiter. »Das neue Stück meines Bruders wurde in Julians Salon aufgeführt. Dort bauten wir eine kleine Bühne auf, an drei Seiten von Vorhängen umgeben. In meiner Pistole steckten Platzpatronen. Ehe ich die Bühne betrat, überprüfte William die Waffe. Bei der Vorstellung wanderte der Liebhaber, der mich verlassen hatte, in den Zuschauerraum, und ich schoß auf ihn. Plötzlich färbte sich Julian Carters Hemd rot, und er brach zusammen. Sekundenlang war ich wie gelähmt. Dann merkte ich, daß jemand von der Bühne aus gefeuert hatte — jemand, der hinter mir stand. Clive mußte einen Mörder gedungen haben, um seinen Vater töten zu lassen. Bevor Julian doch noch das Testament ändern konnte . . . Clive lenkte den Verdacht auf mich. Nun mußte ich alles tun, was er wollte — oder am Galgen enden.«
    »Und dein Bruder?«
    Tara schaute auf ihre zitternden Hände hinab. »An jenem Abend war er nicht da, obwohl er sich als Verfasser des Stücks einen großen Erfolg erhoffte. Er mußte daheim bleiben, bei seiner kranken Frau und dem Baby. Sicher beteuerte er meine Unschuld und kämpfte für mich. Wir standen uns sehr nahe, denn seit dem Verlust der Eltern hatten wir nur noch einander. Als er von Julian Carters Ermordung erfuhr, war ich bereits geflohen. Von Atlanta aus schrieb ich ihm einen Brief, den ich mit >Tante Fanny< Unterzeichnete. Das war eine entfernte Verwandte, die wir in unserer Kindheit erfunden hatten. Ich teilte ihm mit, ich würde nach Westen gehen, er solle sich keine Sorgen um mich machen. Natürlich war das ein frommer Wunsch. Er ist sicher immer noch halb krank vor Angst. Damals dachte ich, daß ich alle meine Spuren verwischt hätte. Aber Clive spürte mich auf — sogar hier in der Wildnis.«
    Seufzend schüttelte Jarrett den Kopf. »Und warum hast du mir das alles nicht schon längst erzählt?«
    »Weil es mindestens dreißig Zeugen gibt, die beschwören könnten, daß ich eine Mörderin bin. Aber ich habe es nicht getan. Das schwöre ich dir. Und ich wollte dir alles anvertrauen. Wenn man uns ein bißchen mehr Zeit gelassen hätte ...«
    Nun entstand ein langes Schweigen, und der Mann, den sie liebte, erschien ihr wie ein Fremder.
    »Gut«, sagte er schließlich, »wir werden diese Angelegenheit in Ordnung bringen.«
    »Nicht wir — nur ich, Jarrett. Ich muß nach Boston zurückkehren und mich einem Gericht stellen, sonst wäre der Rest meines Lebens eine einzige Flucht.«
    »Nein, ich verstecke dich in der Tiefe des Waldes, wo Carter dich niemals finden kann. Dann engagiere ich den besten Anwalt. Wir müssen deine Unschuld beweisen und herausfinden, wer Julian Carter wirklich erschossen hat.«
    »O Jarrett, niemals wollte ich dich in das alles hineinziehen. Es tut mir so leid. Du mußt dich nicht verpflichtet fühlen ...«
    »Aber ich bin verpflichtet!« unterbrach er sie. Leidenschaftlich riß er sie in seine Arme. »Am liebsten würde ich diesen Schurken erdrosseln!«
    »Das würde uns nichts nützen.«
    Er seufzte tief auf. »Nein — es würde unsere Zukunft zerstören. Jedenfalls müssen wir den schrecklichen Verdacht entkräften, der auf dir lastet. Und wenn der Bastard glaubt, mit diesem gefälschten Papier könnte er beweisen, du seist seine Frau ...«
    »Das bestreite ich!«
    »Du bestreitest auch den Mord, den du angeblich vor Zeugen begangen hast«, erinnerte er sie leise.
    »O Gott!« schluchzte sie. »Es gibt keinen Ausweg.«
    Zärtlich strich er über ihr Haar, hob sie hoch und legte sie auf die Pelzdecken, wo sie so glückliche Nächte verbracht hatten. »Doch, es gibt eine Lösung. Wir müssen sie nur finden. Ruh dich jetzt aus. Heute nacht bleiben wir hier. Jetzt werde
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