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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe
Autoren: Heather Graham
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— was ich nicht bin, Sir!«
    »Wollen Sie mich einen Lügner nennen?« fauchte Clive Carter.
    Beschwichtigend hob Jarrett eine Hand. »Es widerstrebt mir, den Sohn Ihres Vaters als Lügner zu bezeichnen. Und ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Vielleicht leiden Sie unter irgendeinem Wahn.«
    Tyler räusperte sich unbehaglich. »Immerhin hat Jones einen Haftbefehl, Jarrett.«
    »Nun, wie auch immer, meine Frau ist nicht hier.«
    »Das ist nun wirklich eine Lüge!« schrie Carter.
    Jarrett starrte ihn an und hob die Brauen. »Offenbar weiß dieser vornehme Bostoner Gentleman nicht, wie man sich als Gast eines vornehmen Haushalts im Süden benimmt.«
    »Wie können Sie es wagen!« Carter sprang auf und ging drohend auf Jarrett zu, der nur auf eine Gelegenheit wartete, dem Schurken die Nase einzuschlagen.
    Hastig trat Tyler zwischen die beiden Männer. »Bitte, Gentlemen! Auf diese Weise können wir die Angelegenheit nicht klären.«
    »Ich will meine Frau wiederhaben!« brüllte Carter. »Und wenn Sie mir nicht zu meinem Recht verhelfen, Captain Argosy, werde ich dafür sorgen, daß Sie degradiert werden und für den Rest Ihres Lebens Latrinen putzen müssen!«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten«, erwiderte Tyler kühl. »Aber wenn Mr. McKenzie sagt, seine Frau sei nicht hier, so genügt mir sein Wort.«
    »Und wo ist sie?« stieß Carter hervor.
    »Im Wald, bei den Indianern. Sie wissen doch, daß die Seminolen gerade auf dem Kriegspfad sind und alle Weißen massakrieren und skalpieren?«
    »Nun, dann muß ich meine Frau eben aufspüren. Und die Army wird sich um diese Seminolen kümmern. Ich warne Sie, McKenzie. Wenn ich Tara finde, komme ich zurück und ziehe Sie zur Rechenschaft! Lassen Sie das Haus durchsuchen, Captain!«
    »Aber ich sagte doch ...«, begann Tyler.
    »Oh, du kannst dich gern umschauen«, fiel Jarrett ihm ins Wort. »Aber du wirst Tara nicht finden.«
    »Das Haus muß vom Dachboden bis zum Keller durchsucht werden!« schrie Carter und stürmte aus der Bibliothek, dicht gefolgt von Jones.
    Seufzend zuckte Jarrett die Schultern. »Du weißt doch, daß es hier keinen Keller gibt.«
    Tyler lächelte schwach. »Großer Gott, er hat einen Haftbefehl ...«
    »Der mag echt sein. Aber die Heiratsurkunde ist gefälscht. Hast du die Unterschrift gesehen?«
    »Jones, dieser unsympathische Friedensrichter, hat die beiden getraut.«
    »Als Trauzeugen fungierten Julian Carter und eine gewisse Sara Teasedale. Nun, Julian ist tot, und diese Sara Teasedale würde ich gern mal befragen.«
    »Schön und gut, aber der Haftbefehl ist rechtskräftig.«
    »Sie hat es nicht getan, Tyler.«
    »Um Himmels willen, das möchte ich nur zu gern glauben. Aber Julian Carter wurde vor Zeugen erschossen.«
    »Sie ist unschuldig.«
    »Und was soll nun geschehen? Carter verlangt, daß ich ihn ins Landesinnere begleite und ihm helfe, Tara zu suchen.«
    Ehe Jarrett antworten konnte, eilte Jeeves in die Bibliothek. »Sir, sie war schon weg!«
    »Was?« flüsterte Jarrett.
    »Als ich Mrs. McKenzie aus ihrem Zimmer holen wollte, war sie schon verschwunden.«
    Verdammt... Jarrett ballte die Hände. Nun mußte er sie selber suchen — und aufstöbern, bevor Carter sie fand.
    »Jarrett, du weißt, daß ich Tara festnehmen muß«, sagte Tyler in energischem Ton. »Es gibt keinen Ausweg. Und ich gebe dir einen guten Rat — du solltest den besten Anwalt in den Vereinigten Staaten engagieren!«
    »Natürlich engagiere ich einen Anwalt für Tara. Wenn es soweit ist. Aber erst einmal muß ich sie finden — und zwar bevor deine Soldaten sie aus dem Wald schleppen. Und eins kann ich dir schwören, Tyler. Sie war niemals mit diesem geckenhaften Arschloch verheiratet. Das kann ich beweisen!«

21
    Peter begleitete sie in das verlassene Seminolendorf, wo James mit seiner Familie gelebt hatte — und wo Jarretts Hütte stand. »Heute nacht halte ich Wache«, versprach der Indianerjunge.
    Lächelnd nickte sie ihm zu. Lieber hätte sie ihn aufgefordert, nach Cimarron zurückzureiten und versichert, sie würde sich nicht fürchten. Aber sie wollte seinen Stolz nicht verletzen. Offensichtlich war er fest entschlossen, sie zu beschützen.
    Sie hatte ihn nicht mitnehmen wollen, doch er war nicht von ihrer Seite gewichen — eindeutig ein Vorteil, da er den Wald besser kannte als sie. Außerdem hatte sie bei ihrem überstürzten Aufbruch keine Zeit gefunden, mit ihm zu streiten.
    Nun machte er Feuer in Jarretts Hütte, dann ging er hinaus.
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