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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe
Autoren: Heather Graham
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einer Schlange gebissen, und seither bin ich gewissermaßen immun.« Zärtlich küßte er ihre Lippen, die nach salzigen Tränen schmeckten. »Reiten wir nach Hause, mein kleiner Flüchtling.«
    »Jetzt muß ich nicht mehr fliehen, weil ich zu Hause bin. In deinem Paradies.«
    »Tara, der Krieg ist noch lange nicht vorbei. Wer weiß, was uns die Zukunft bringen wird ...« »Einen Sohn. Das hat dein Bruder prophezeit.«
    »Und dieser Sohn wird in einem wilden, gefährlichen Land aufwachsen.«
    »Wild und gefährlich. So wie der Mann, den ich geheiratet habe.« Liebevoll strich sie über seine Wange. »Und beide möchte ich niemals verlassen.«
    Lächelnd hob er sie hoch und trug sie zu den Pferden.

EPILOG
    Für Tara war der Herbst stets die schönste Jahreszeit gewesen. Im Norden bemalte er die Blätter mit leuchtenden Farben und kühlte die Luft. Hier im Süden hielt er fast unbemerkt Einzug. Die drückende Sommerhitze ließ ein wenig nach, aber es blieb warm genug, so daß man im Fluß baden konnte, und die Nächte sorgten für angenehme Erfrischung.
    Am 5. Oktober, nach Mitternacht, wurde Ian McKenzie geboren. Während der schmerzhaften Wehen hatte Tara die Hand ihres Mannes umklammert und brach ihm beinahe die Finger dabei. Aber als alles überstanden war, fühlte sie sich so glücklich wie noch nie in ihrem Leben. Ihr schöner, kräftiger, kerngesunder Sohn hatte schwarzes Haar und blaue Augen.
    Nach der Geburt lagen Tara und Jarrett stundenlang auf dem Bett, das Baby zwischen sich, und bewunderten es. An diesem Tag war das Paradies vollkommen.
    Aber in der Außenwelt herrschte kein Frieden. James hatte seine Leute in den Süden geführt. Während des Sommers erlitten die amerikanischen Truppen schmerzliche Verluste, nicht zuletzt durch schwere Krankheiten, die sie sich im Sumpf zuzogen. Die McKenzies taten ihr Bestes, um das Leben Unschuldiger zu retten, Roter und Weißer. Man hatte ihnen erklärt, sie könnten nicht neutral bleiben, doch sie beschlossen, das Gegenteil zu beweisen. Trotz des Krieges und ihrer Schwangerschaft besuchte Tara ihre indianische Familie.
    Manchmal verließ Jarrett seine Plantage, um der Army und den Seminolen Botschaften zu überbringen. Die Trennung fiel Tara jedesmal sehr schwer, aber sie verstand, daß er seine Pflicht erfüllen mußte und lernte, ihre
    Angst zu besiegen. So viele schwierige Situationen hatten sie gemeinsam gemeistert. Auch den Krieg würden sie überleben, und bei jedem Wiedersehen schien ihre Liebe zu wachsen.
    Die Vergangenheit erschien ihr nur mehr wie ein böser Traum. Nun war sie zu Hause.
    »Tara!«
    Lächelnd legte sie ihren zweiten Ohrring an, als sie Jarretts Ruf hörte. Am Morgen war er so sonderbar gewesen, und sie hatte schon befürchtet, er wollte sie schonend auf eine Reise vorbereiten, die er unternehmen mußte. Aber dann hatte er spitzbübisch gegrinst.
    »Tara!«
    Sie eilte zum Balkongeländer und betrachtete verwirrt den Tisch, den Molly und Jeeves auf dem Rasen gedeckt hatten. Hell spiegelte sich die Sonne im Tafelsilber, der Wind bewegte die Zipfel des weißen Leinentuchs. Ein Schiff hatte am Dock angelegt.
    »Was gibt's, Jarrett?« fragte sie unbehaglich.
    Er stand neben dem Tisch, in einem eleganten schwarzen Anzug mit bestickter Weste, und blickte lächelnd zu ihr hinauf. »Keine Mission im Dienste der Army, Liebling!«
    »Aber — was dann?«
    >Wie geht's dem kleinen Ian?«
    »Er schläft friedlich wie ein Engel. Sag mir endlich, was los ist!«
    »Komm doch herunter und schau selbst nach!« befahl er gespielt boshaft.
    Tara sah nach dem Baby, das in seiner Wiege lag. Dann eilte sie aus dem Haus. Auf der Veranda wurde sie von einem ungeduldigen Jarrett erwartet, der ihr den Arm bot und sie zum Dock hinabführte.
    »Willst du mich wirklich nicht mit deiner plötzlichen Abreise überraschen?« fragte sie mißtrauisch.
    »Diesmal nicht. Wir haben Gäste.«
    Sie wollte noch etwas sagen, aber beim Anblick des Paares, das soeben das Schiff verließ, blieben ihr die Worte im Hals stecken. Die hübsche, brünette junge Frau hielt einen kleinen Jungen im Arm, der Mann war groß und schlank, mit modischem Schnurrbart und dichten blonden Locken.
    »William!« würgte Tara hervor und starrte Jarrett an.
    »Da du so oft im Schlaf nach ihm gerufen hast, wollte ich ihn natürlich kennenlernen, und so lud ich ihn mitsamt seiner Familie ein.«
    Ungestüm warf sie sich in Jarretts Arme, dann rannte sie zum Dock, um ihren Bruder, ihre Schwägerin und ihren
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