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James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

Titel: James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong
Autoren: Manfred Taut
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1

    Nachdem Bomb mit dem Bentley dreimal vergeblich die Royal-Festival-Hall umrundet hatte, befiel ihn trotz des strahlenden Wetters wieder einmal der Montag-Morgen-Frust.
    Dabei hatte sich der Tag so gut angelassen.
    Er war nicht verkatert - die Folge eines soliden häuslichen Abends bei Cynthia in Kensington.
    Sie hatten nur ein kleines, nicht sehr üppiges Dinner zu zweit genossen, und danach war es frühzeitig in die Heia gegangen - ohne nennenswerte sexuelle Exzesse. In der Frühe hatte Cynthia ruhig weiter geschlafen, ohne irgendwelche körperliche Ansprüche zu stellen, und der Wagen war trotz Laternengarage klaglos angesprungen - alles in allem Vorkommnisse, die einen Mann in fortgeschrittenen Jahren schon in ausgeglichene Stimmung versetzen konnten - wenn jetzt nicht diese nervtötende Parkplatzsucherei gewesen wäre.
    Er blickte auf die Uhr.
    Neun Uhr, vierzig Minuten.
    Er war um zehn Uhr dreißig zu seinem Chef bestellt. Die Zeit wurde langsam knapp. Er hatte vor, noch vorher für Abigail, die morgen Geburtstag hatte, ein schwarzes seidenes Hemdhöschen aus der kleinen Dessousboutique hier in der Nähe zu besorgen, aber die ganze Umgebung der Kongreßhalle war hoffnungslos zugeparkt. Sogar am Fluß standen die Wagen dicht an dicht parallel zum Randstein.
    Bomb fluchte lautlos vor sich hin.
    Er hatte das Verdeck seines Bentley-Kabrioletts zurückgeschlagen.
    Er kam jetzt zum viertenmal am Haupteingang des weitverzweigten Gebäudes vorbei, über dem ein Transparent in großen schwarzen Lettern verkündete:
    „15. Homopaläontologischer Weltkongreß“, was immer zum Teufel das sein mochte.
    Er fuhr wieder zur Themse hinunter.
    Schon wollte er resigniert aufgeben und die Fahrt in die City antreten, als fünfzig Meter vor ihm eine junge Frauensperson auf einen geparkten Wagen zulief, einstieg und langsam rückwärts aus der Autoreihe herauszufahren begann.
    Bomb rollte bis auf eineinhalb Wagenlängen heran und wartete.
    Die Fahrerin des kleinen kanariengelben Mini-Cooper drehte am Lenkrad, so daß der Wagen rechtwinkelig auf Bomb hinschwenkte, mit Schwung rückwärts herausschoß und - o Gott nein! - mit dem Heck vorne gegen Bombs Bentley krachte.
    Dämliche Tucke, dachte Bomb wütend, hat die denn keine Augen im Kopf?
    Ergrimmt sprang er aus dem Wagen, gleichzeitig hüpfte auch die Fahrerin des Mini heraus.
    Sie war ungefähr Mitte zwanzig, schlank, rothaarig und mit einem lindgrünen Overall bekleidet.
    Mit blitzenden Augen fuhr sie Bomb an:
    „Ich bin es langsam satt, daß mir dauernd Opas mit Bentleys und anderen Luxusschlitten an die Karre fahren. Fällt euch Knackern denn nichts Originelleres ein, als ein Mädchen mit der Blechkarosse anzustoßen, wenn ihr sie anmachen wollt?“
    Bomb starrte sie fassungslos an.
    „Moment, Moment, meine Süße“, sagte er dann fuchtig, „wer macht denn hier wen an? Schließlich sind Sie mit Ihrem Hinterteil an meine Stoßstange gebumst!“
    Kaum, daß er diesen Satz ausgesprochen hatte, wurde er sich auch schon der obszönen Doppeldeutigkeit seiner Worte bewußt.
    Er fühlte, daß er einen feuerroten Kopf bekam.
    Das Mädchen blickte ihn grimmig an:
    „Ein sehr aufschlußreicher Freudscher Versprecher“, sagte sie höhnisch, „typisch für die verklemmten Wünsche eines alternden Lüstlings...“
    Das war doch der Gipfel der Unverschämtheit!
    Bomb versuchte etwas bissig Vernichtendes von sich zu geben, aber es fiel ihm nichts ein.
    So starrten sie sich sekundenlang wütend an.
    Das Mädchen stemmte kampflustig die Hände auf die Hüften, ihre Brust hob und senkte sich heftig atmend in dem engen Overall.
    Eigentlich war sie ein ganz appetitlicher Racker!
    Bombs Zorn begann etwas nachzulassen. Er räusperte sich und versuchte etwas Versöhnliches von sich zu geben, aber wieder ließ ihn seine Phantasie im Stich.
    Er stand da wie ein Bauerntölpel und glotzte.
    Schließlich ließ er das berühmte grausame Lächeln seine schmalen Lippen umspielen, von dem er wußte, daß es manche Frauen wohlig erschauern ließ - zumindest Miß Pimpermoney, die Sekretärin seines Chefs, pflegte weiche Knie zu bekommen, wenn er den großen Macho mimte.
    Gleichzeitig schob er das Revers seines Jacketts etwas zur Seite, damit der Kolben seiner Beretta im Schulterhalfter sichtbar würde. Eine optische Zugabe, die seine Wirkung auf junges Gemüse selten verfehlte.
    Aber bei diesem unwürdigen Geschöpf schien weder sein berühmtes Lächeln noch das geheimnisvolle Image des Agenten zu
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