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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe
Autoren: Heather Graham
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»Leider muß ich dich bitten, dieser Aufforderung zu folgen.«
    Nur widerstrebend erfüllte Jarrett den Wunsch. Carter stieg aus dem Wasser und eilte zu Tara. Aber Jarrett war schneller, ergriff ihre Hand und zog Tara hinter seinen Rücken. »Wie du siehst, habe ich ihn losgelassen, Tyler. Und jetzt sieh zu, daß er verschwindet!«
    »Tara muß uns begleiten. Verdammt, Jarrett, du bist einer meiner besten Freunde. Glaubst du, das alles gefällt mir? Aber du mußt mir Tara übergeben. Komm doch mit ...«
    »O nein, er wird nicht mitkommen!« schrie Clive. »Ich habe einen Trauschein ...«
    Ungeduldig fiel Tyler ihm ins Wort. »Das bedeutet noch lange nicht, daß Sie ein Recht auf diese Frau haben — nicht, solange es bestritten wird. Den Haftbefehl werden wir befolgen, aber ...«
    »Du nimmst sie mit, Tyler?« fragte Jarrett.
    »Mach mir's nicht noch schwerer!« bat der Captain. Noch während er sprach, richteten seine Soldaten die Gewehre auf Jarrett und Tara.
    »Nein!« rief sie und versuchte sich vor ihren Mann zu stellen. »Wir reisen gemeinsam nach Boston, Jarrett, und wenn ich vor Gericht stehe ...«
    »Captain Argosy wird uns alle davonreiten lassen!« Vom anderen Ende der Lichtung drang eine laute Stimme herüber. »Sonst wird hier draußen eine wilde Schlacht losbrechen — zwischen Indianern und Weißen!«
    Verblüfft starrte sie James an, der zwischen den Bäumen aufgetaucht war. Und er war nicht allein. Hinter ihm erschienen mehrere Seminolen-Krieger, beritten und zu Fuß, und neben dem Laufenden Bären stand der Indianer, den die Weißen mehr fürchteten als alle anderen. Osceola.
    Tyler Argosy beobachtete verzweifelt die bedrohliche Schar, und er sah elend aus — ein Mann, der stets seine Pflicht erfüllt hatte und jetzt für diese Pflicht sterben würde.
    Plötzlich ritt Osceola auf Clive Carter zu und rammte dicht vor ihm einen Speer ins Erdreich, der mit Skalps geschmückt war. Dann kehrte er zu seinen Kriegern zurück.
    Jarrett legte einen Arm um Taras Schultern und führte sie zu den Indianern. »Gib nach, Tyler!« warnte er.
    »Verdammt, Jarrett, das Gesetz wird nicht nur deine Frau verfolgen, sondern auch dich!«
    »Das ist meine Frau!« fauchte Clive. »Was zum Teufel ist los mit Ihnen, Captain? Sind Sie nicht einmal fähig, diese paar Wilden umzubringen?«
    »Nun, das ist ein ganz besonderer Wilder«, erklärte Jarrett. »Asi Yaholo — Osceola. Vielleicht haben Sie schon von ihm gehört?«
    »Verdammt!« brüllte Clive. »Knallen Sie diese Rothäute nieder, Captain!«
    Alle Indianer entsicherten ihre Pistolen und richteten sie auf die Soldaten. Taras Atem stockte. Die Seminolen würden um sie kämpfen — und für sie sterben, angeführt von Osceola, ihrem Freund. Auch Tyler würde sterben. Und Jarrett und James, die Brüder, die immer nur gekämpft hatten, um ein Blutvergießen zu verhindern ...
    Womöglich würden beide den Tod finden. Ihretwegen.
    »Nein, wartet!« rief sie, riß sich von Jarrett los und rannte zwischen die Fronten. »Bitte! Laden Sie nicht die Schuld einer mörderischen Schlacht auf meine Schultern! Ich flehe Sie alle an! Jarrett, Tyler steht auf unserer Seite. Und Clive wird sich nie wieder an mir vergreifen. Wir reisen nach Boston und kämpfen um unser Recht! Oh, bitte, um Himmels willen! Niemand darf meinetwegen sterben!«
    Drückendes Schweigen folgte ihren Worten, kalte Angst stieg in ihr auf. Diese Männer hatten schon so lange gekämpft, die Soldaten in Blau für ihre Ehre und ihren Stolz — und die Seminolen mit ihrem Federschmuck und ihrer Kriegsbemalung waren schon so lange zur Flucht gezwungen worden. Wie Tara.
    Jetzt wollten sie alle kämpfen. Sie wollten eine Entscheidung. Verzweifelt hob sie die Hände. »Nein, bitte!«
    Sie wußte nicht, was geschehen wäre, hätte die Wildnis nicht Schicksal gespielt. Mit einem gellenden Schmerzensschrei sank Clive Carter auf die Knie.

23
    Wie gelähmt stand Jarrett da. Er hatte die Schlange schon vorher entdeckt — zusammengerollt an einem knorrigen Ast, der ins Wasser hing — und sich nichts dabei gedacht. So wie alle, die in diesem Land lebten, wußte er, daß man eine Wassermokassinschlange in Ruhe lassen mußte. Der Fluß war ihre Heimat, von der sie sich niemals allzuweit entfernte. Doch nun, aufgeschreckt von Schüssen und Geschrei, schien sie ihren Lebensraum bedroht zu sehen. Sie fiel auf Carter hinab, und während er heulend zusammenbrach, kroch sie zum Ufer.
    Aber sie erreichte ihr Ziel nicht. Ein Soldat
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