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Das Geheimnis der Götter

Das Geheimnis der Götter

Titel: Das Geheimnis der Götter
Autoren: Christian Jacq
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LIMES

    Die Originalausgabe erschien 2004 unter dem Titel
    »Les Mystères d’Osiris, Le Grand Secret«
    bei XO Éditions, Paris.
    1. Auflage

    Copyright © der Originalausgabe 2004 by XO Éditions, Paris Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2006
    by Limes Verlag, in der Verlagsgruppe
    Random House GmbH, München
    Satz: Uhl + Massopust, Aalen
    Druck und Einband: GGP Media GmbH, Pößneck
    Printed in Germany
    ISBN-10: 3-8090-2509-7
    ISBN-13: 978-3-8090-2509-2
    www.blanvalet-verlag.de

    Der abschließende Teil der „Osiris“-Tetralogie –
    zuletzt „Der Weg des Feuers“ – schildert den nach grausamen Kämpfen gegen einen dämonischen
    „Propheten“ errungenen Sieg Pharao Sesostris’ III. und seines aus dem Totenreich geretteten
    designierten Thronfolgers. Noch stärker als in den frühen Bänden tritt das „Historische“ hinter
    detailreiche und feierliche Schilderungen religiöser Rituale, Totenbeschwörungen und magischer
    Praktiken zurück. In seinem Nachwort betont der Autor die überzeitliche Bedeutung der „Mysterien des Osiris“; auch die Gestalt des finsteren
    Widersachers, einer Art Fundamentalisten, weist über den nur geschichtlich erzählenden Rahmen
    des Werkes hinaus, das in einigen Szenen fast den Bereich der „Fantasy“ berührt, Spannung auf
    durchaus anspruchsvollem Niveau bietet und
    entsprechend empfohlen wird.

    Ich komme und gehe wieder, nachdem ich gesehen habe, was dort unten ist…
    Nach dem Schlaf des Todes erwache ich zu neuem Leben und bin gerettet.

    Totenbuch , Kap. 41
    (nach der Übers, von Paul Barquet).

    Erhaben ist die Ordnung und von dauerhafter Wirkung. Seit Osiris’ Zeiten wurde sie nicht gestört. Auch wenn das Ende kommt, die Ordnung bleibt.

    Ptah-Hotep, Maxime 5.

    1 Die Königsgräber der Ersten Dynastie
    2 Alte Gräber
    3 Osiris-Tempel
    4 Tempel von Seth I. und Osireion
    5 Tempel von Ramses II.
    6 Städte des Mittleren und Neuen Reichs
    7 Tempel von Sesostris III.
    8 Kenotaph von Sesostris III.
    9 Kenotaph von Ahmose
    10 Tempel von Ahmose
    11 Pyramide von Ahmose
    12 Kapelle der Teti

    1

    In Abydos dämmerte es. Ein heiß ersehnter und zugleich gefürchteter Morgen brach an – der erste Tag des neuen Jahres. Würde an diesem ganz besonderen Tag die Nilflut einsetzen, von der Ägyptens Wohlergehen abhing? Trotz ausgiebiger Nachforschungen in den Archiven und trotz der erforderlichen Maßnahmen, die die Fachleute von Elephantine ergriffen hatten, sah sich keiner von ihnen in der Lage, eine glaubwürdige Vorhersage zu liefern. Wie würde die bevorstehende Schwemme ausfallen: segensreich, zerstörerisch oder unzureichend? Vor Angst war allen die Kehle wie zugeschnürt, aber sie vertrauten weiter auf Sesostris. Seit dieser Pharao über die Zwei Länder herrschte, prallten die Angriffe des Bösen an diesem unbeirrbaren und
    unerschütterlichen Hünen ab. Oder hatte er etwa nicht über die Selbstsucht der Provinzfürsten gesiegt, das Land wieder vereint und in Nubien für Frieden gesorgt?
    Der Oberbefehlshaber über die Sondertruppen, die für die Sicherheit von Abydos zuständig waren, machte sich keine ernsthaften Sorgen. Sein Vorgesetzter, der alte General Nesmontu, war davon überzeugt, dass Sesostris den Geist des Nils beherrschte. Dank der Rituale, die gefeiert worden waren, und der Opfergaben, die man gebracht hatte, konnte das Wasser nur gleichmäßig steigen. Trotz dieser Gewissheit kam der Offizier seiner Pflicht nach und überprüfte jeden Morgen mit äußerster Strenge die Besucher, ehe sie das heilige Reich von Osiris betreten durften. Vom Bäcker bis hin zum Brauer, vom Schreiner bis zum Steinmetz untersuchte er jeden einzeln und vermerkte die Dauer ihres Aufenthalts in Abydos. Jeder, der unentschuldigt fehlte, Mann oder Frau, wurde von ihm unverzüglich aus der Liste der Zugelassenen gestrichen. Ein groß gewachsener bartloser Mann in einem weißen Leinengewand und mit kahl geschorenem Schädel trat vor ihn.
    »Welche Arbeit gibt es heute für dich?«
    »Ich soll die Dienstwohnungen der ständigen Priester ausräuchern.«
    »Wie lange brauchst du dafür?«
    »Mindestens drei Wochen.«
    »Und wer ist hier dein Vorgesetzter?«, wollte der Offizier wissen.
    »Der Priester Bega.«
    Dieser Hinweis war mehr als ausreichend. Bega galt als sehr streng und war bekannt für seine Unnachgiebigkeit, seine Untergebenen hatten bestimmt nicht viel zu lachen.
    »Bleibst du nur bis heute Abend?«
    »Nein«, antwortete der Mann, »ich habe die Erlaubnis, in
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