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Verdi hören und sterben: Ein Roman aus Venedig und dem Veneto (German Edition)

Verdi hören und sterben: Ein Roman aus Venedig und dem Veneto (German Edition)

Titel: Verdi hören und sterben: Ein Roman aus Venedig und dem Veneto (German Edition)
Autoren: Michael Böckler
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Prefazione
    D er Roman beginnt am Gardasee mit einer alten Dame, die auf der Terrasse ihrer Villa mit einem Glas Rotwein den Sternen zuprostet. Und die Handlung endet – so viel sei hier bereits verraten – in Venedig, der Serenissima, der unvergleichlichen Stadt in der Lagune, mit ihren glanzvollen Palazzi, verwunschenen Kanälen und schwarzen Gondeln. Jenem Venedig, das historisch sein Glück zunächst nur auf den Meeren gesucht hat, seinen Herrschaftsbereich im 15. Jahrhundert aber auf das Festland auszudehnen wusste. Der geflügelte Löwe von San Marco machte sich die Terraferma und damit stolze Städte wie Verona, Vicenza, Padua und Treviso untertan.
    Das heutige Veneto reicht vom Ostufer des Gardasees bis hinauf nach Cortina d’Ampezzo in den Dolomiten und im Süden hinunter zum breiten Flusslauf des Po. Und natürlich bis nach Venedig, dem Stein gewordenen Traum am Adriatischen Meer. Die Landschaft Venetiens könnte abwechslungsreicher kaum sein. Mit gewaltigen Berggipfeln, mit sanften Hügeln und weiten Ebenen, mit Weinbergen und Olivenhainen, mit Lärchen, Palmen und Pinien, mit langen Sandstränden und Lagunen. Diese Vielfalt ist es wohl auch, die dazu führt, dass sich kein einheitliches Bild des Veneto ergeben will. Anders als beispielsweise die Toskana weckt das Veneto keine spontanen Assoziationen. Und auch die geografische Abgrenzung ist trotz fast vierhundertjähriger gemeinsamer Geschichte nicht allgemein gewärtig, was wohl am alles überstrahlenden Glanz der Lagunenstadt liegen dürfte. Aber gerade dieses unendlich breite Spektrum an Eindrücken macht den besonderen, einmaligen Reiz Venetiens aus. Einer Faszination, der auch die handelnden Personen des Romans erliegen. Allerdings, wie sich zeigen wird, auf individuell sehr unterschiedliche Weise – und mit entsprechend gegensätzlichem Ausgang.
    Die folgenden Abenteuer, die mit der alten Dame am Gardasee ihren Anfang nehmen, führen durch die wichtigsten Städte und Regionen des Veneto. Was kein schicksalhafter Zufall ist, sondern erklärte Absicht, denn das Buch verfolgt neben der (hoffentlich spannenden) Unterhaltung noch ein weiteres Ziel: Es soll gleichzeitig ein touristischer Begleiter sein, eine andere, besondere Art von Reiseführer. Denn in den Roman ist systematisch eine Fülle von Informationen über das Veneto integriert. Die Erzählung wirft ein Licht auf die wechselvolle Geschichte Venetiens – von den Skaligern Veronas über die Dogen von Venedig bis zu Napoleon. Auch die großen Maler finden sich darin – von Veronese über Tizian bis Canaletto. Geniale Baumeister wie Andrea Palladio werden vorgestellt. Und weil die Protagonisten des Romans ganz generell den schönen Dingen des Lebens zugetan sind, kommen auch die kulinarischen Genüsse nicht zu kurz. Der Roman führt durch die wichtigsten Weine des Veneto (vom Valpolicella über den Soave bis zum Prosecco), präsentiert die Delikatessen des Landes (vom Radicchio über Fegato alla veneziana bis zur Polenta) und gibt eine Vielzahl von Restaurant- und Hotelempfehlungen, wobei einige ausgesuchte Lokale sogar ihre beliebtesten Rezepte verraten und zum Nachkochen animieren.
    Damit das Ganze nicht zu unübersichtlich wird, gibt es – wie schon in den vorangegangenen Büchern über Mallorca und die Toskana – einen umfangreichen touristischen Anhang. Der Anhang liefert kompakte Informationen – inklusive Telefonnummern und Adressen. Es wäre also ein Leichtes, die Fährte der Handlung aufzunehmen und die Originalschauplätze des Romans aufzusuchen. Ein Unterfangen, bei dem der Leser automatisch auch auf den Spuren des Autors wandeln würde.
     
    Zum Abschluss dieses Vorworts noch ein kurzer Exkurs zu Giuseppe Verdi. Der große Komponist so herrlicher Opern wie
Nabucco
,
Rigoletto
,
La Traviata
und
Aida
wurde 1813 in Le Roncole bei Busseto und damit in der Emilia-Romagna geboren, hat aber dennoch im Titel eines Veneto-Romans seinen legitimen Platz. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens steht die Arena von Verona fast schon synonym für die großen Aufführungen seiner Opern, die darüber hinaus immer wieder von Venedig inspiriert waren und zum Teil auch an Venedigs Teatro La Fenice ihre Uraufführung hatten. Und zweitens hat die alte Dame am Gardasee nun mal eine Vorliebe für Verdis große Arien, die so phantastisch mit der Landschaft und dem Lebensgefühl des Veneto korrespondieren. Aber nun genug der Vorrede. Die alte Dame am Gardasee wartet schon!
    Lo scrittore chiede
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