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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen
Autoren: Lynsay Sands
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Stall abgespielt habt. Gott sei Dank«, fügte er grimmig hinzu. Er warf einen gottesfürchtigen Blick nach oben und bekreuzigte sich. Dann schüttelte er seufzend den Kopf und starrte wieder auf Arie hinunter. »Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich, ich müsste sie retten, indem ich ihr Ruhe und Frieden gebe wie ihrer Mutter. Aber das hatte Gott ganz offensichtlich nicht für sie vorbestimmt.«
    Er runzelte verwirrt die Stirn. »Eigentlich hätte es mir schon früher auffallen sollen, denn er gab mir mehrere Hinweise. Zum einen war Black in jener Nacht in Eurem Zimmer, und dann weigerte sich dieser dumme Bulle, sie zu zertreten. Das mit dem Pferd hätte Zufall sein können, aber dass ein bösartiger Bulle sie nicht angegriffen hat? Was hätte es anderes sein können, als eine Fügung Gottes?«
    Was sonst? Es hätte Rosamunde sein können, dachte Arie mit traurigem Lächeln. Sie war scheinbar imstande, das wildeste Tier mit einer Berührung, freundlichen Worten ... oder einem Apfel zu zähmen. Schließlich hatte sie auch ihn gezähmt. Aber er wagte nicht, so etwas zu Shrewsbury zu sagen. Er war sich keinesfalls sicher, dass er sich aus dieser Klemme würde befreien können, und falls nicht, würde er lieber in der Hoffnung sterben, dass wenigstens Rosamunde vor den mörderischen Absichten dieses Verrückten sicher wäre.
    »Und dann im Stall«, fuhr der Bischof fort. »Ich habe den Heuballen hinuntergestoßen in der Absicht, anschließend selbst herabzusteigen und sie zu erlösen. Dann wollte ich sie in eine der Boxen legen, damit es so aussah, als sei sie von einem Pferd erschlagen worden. Aber sie konnte entwischen. Als sie die Leiter hochzusteigen begann, dachte ich mir, es könnte doch noch gelingen ... aber dann seid Ihr gekommen und habt es verhindert. Erst meinte ich, es wäre alles vergeblich gewesen. Aber ich hatte mich getäuscht.
    Das wurde mir nach dieser animalischen Vorstellung klar, die Ihr dort gegeben habt. Ich habe alles gesehen«, wiederholte er voller Abscheu. »Gott wollte, dass ich es sehe. Er wollte, dass ich höre, wie Ihr ihr befohlen habt, es zu genießen. Er wollte, dass ich wissen sollte, dass es gar nicht ihr Fehler war, sondern ausschließlich Eurer.«
    »Was war mein Fehler?«, murmelte Arie abwesend, während er heimlich seine Handgelenke betrachtete und entdeckte, dass sich das Seil tatsächlich lockerte. Er reichte zwar noch nicht, um herauszuschlüpfen, aber es lockerte sich.
    »Dass sie Gefallen an dem Geschlechtsakt fand!«, fuhr Shrewsbury ihn an und erklärte dann: »Als sie mir gegenüber zugab, Eure Berührungen im Bett zu genießen, und dass sie nicht mehr ins Kloster zurückkehren wollte, dachte ich, sie sei wie ihre Mutter: ein gefallener Engel, eine Hure, eine Sünderin. Aber dann hörte ich, dass Ihr ihr befohlen habt, es zu genießen, und ich sah, wie Ihr im Stall wie ein Tier über sie hergefallen seid. Mir wurde klar, dass es ihr nicht wirklich gefiel, sondern es ihr nur befohlen worden war.«
    Der Bischof seufzte und schüttelte traurig den Kopf. »Mein Gott, die Erniedrigung, die sie jedes Mal erlitten haben muss, wenn Ihr sie berührtet. Aber sie war verpflichtet, so zu tun, als würde sie es genießen. Sie hatte geschworen, Euch zu gehorchen, und Ihr hattet ihr einen Befehl gegeben. Nun, in dem Augenblick wurde mir klar, ich sollte nicht sie, sondern Euch töten.«
    »Natürlich«, bestätigte Arie ohne große Begeisterung.
    »Aye. Sobald Ihr tot seid, wird sie ins Kloster zurückkehren und das Leben führen, das für sie vorbestimmt ist«, sagte er entschlossen und tippte sich nachdenklich mit der Dolchspitze ans Kinn. »Ich frage mich jetzt, ob ich vielleicht lieber Henry statt ihrer Mutter hätte umbringen sollen. Ich fürchte, auch da habe ich mich geirrt.« Er wirkte einen Moment lang besorgt, schüttelte dann jedoch den Kopf. »Ach. Naja, Er wird mir meine Fehler vergeben.«
    »Er wird Euch vergeben, aber niemandem sonst? Ist das so?« Arie und Shrewsbury wandten sich bei diesen harten Worten der Tür zu und starrten auf die Frau, die dort stand.
    Rosamunde stand im Eingang des kleinen Häuschens wie ein Racheengel. Der Sonnenschein, der durch die Tür hinter ihr fiel, umhüllte sie mit goldenem Schimmer und schien ihr Haar zu entflammen. Sie war überwältigend ... und Arie hätte sie erwürgen können. Sie sollte in ihrem sicheren Zimmer warten, aber machte sie es? Nein. Stattdessen flanierte sie in den Hofgärten herum und brachte sich in
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