Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
auf Aries Gesicht ab.
    »Ich habe genug gehört. Das ist leeres Geschwätz, und ich glaube kein Wort davon!«, fluchte er und stellte zu seiner eigenen Überraschung fest, dass es stimmte. Er glaubte nicht, dass sie ihn mit Shambley betrogen hatte. Er glaubte nicht, dass sie ihn mit irgendjemandem betrogen hatte. Sie hatte ihm gestanden, dass sie ihn liebte, und obwohl Worte sehr schnell gesagt sind, hatte sie ihm diese Liebe auf vielerlei Art gezeigt: die Art, wie sie sich um ihn sorgte, als er beinahe ertrunken war oder nach seinem Sturz vom tobenden Black. Ihre Entschlossenheit, ihn wie eine Glucke zu bewachen, nachdem sie überzeugt war, dass er sich in Gefahr befand. Ihr überwältigender Wunsch und ihre Fähigkeit, ihm Freude zu bereiten, wenn sie sich liebten. Darüber hinaus war sie eine fürsorgliche und mitfühlende Person, die niemals einem Lebewesen bewusst ein Leid zufügen würde. Der Gedanke, dass sie versucht haben könnte, ihn umzubringen, war einfach absurd.
    Nein, er glaubte es nicht. Er hatte gelernt, seiner Frau zu vertrauen. Kopfschüttelnd wandte er sich ab, entschlossen, zum Schloss und zu seiner Liebsten zurückzukehren, Seine Suche nach dem wahren Täter war damit aufgeschoben.
    Shrewsbury ergriff seinen Arm. »Wartet. Es ist wahr, Mylord. Ich schwöre es.« Als Arie wieder den Kopf schüttelte, verzog sich der Mund des Bischofs zu einem schmalen Strich. »Und ich werde es beweisen. Wartet hier!« Der alte Mann lief plötzlich zu dem Häuschen hinüber, riss die knarrende Tür auf und ging hinein. Sein Ruf schallte hinaus. »Aha! Hure von Babylon! Dirne! Ihr seid ertappt! Euer Ehemann ist ...« Ein Aufschrei beendete die Worte des Priesters.
    Arie starrte einen Augenblick auf die geöffnete Tür, wobei ihn die plötzliche Stille zögern ließ. Dann griff er nach seinem Schwert und lief auf das Häuschen zu. Er glaubte nicht, dass Rosamunde dort drinnen war. Wahrscheinlich hatte der alte Trottel eine andere Frau und ihren Liebhaber gestört. Möglicherweise einen großen Kerl, dem es nicht unbedingt gefallen hatte, dass seine Frau »Hure von Babylon« genannt worden war.
    »Dummer alter Kerl«, murmelte Arie, als er zur Tür kam. »Bischof? Ist alles in Ordnung?«, rief er laut.
    Als er in das Häuschen trat, mussten sieh seine Augen erst an das gedämpfte Licht gewöhnen. Er konnte immer noch nicht richtig sehen, als ein schlurfendes Geräusch hinter ihm seine Aufmerksamkeit weckte. Er wollte sich gerade umdrehen, als ihn ein schwerer Schlag am Kopf traf.
    Als Rosamunde die Gärten erreicht hatte, blieb sie stehen und schaute sich suchend um. Eine große Unruhe erfüllte sie, und sie wusste, dass sie erst nachlassen würde, wenn sie ihren Mann und Shrewsbury gefunden hatte. Aber wo waren sie? Die Gärten waren riesig und voller Schlupfwinkel. Warum hatte der Bischof ihn hier herausgeführt? Und wohin waren sie gegangen? Sollte Shrewsbury wirklich hinter diesen Angriffen stecken ...
    Sie verzog ihr Gesicht bei diesem Gedanken. Es machte alles überhaupt keinen Sinn. Wenn es wirklich stimmte, und es hatte alles mit seiner verrückten Liebe zu ihrer Mutter zu tun, warum sollte er Arie töten?
    Ein herzliches Lachen riss Rosamunde aus ihren Gedanken. Zwei Frauen kamen ihr auf dem Spazierweg entgegen. Rosamunde blieb stehen und lächelte ihnen zu. »Ich bitte um Entschuldigung, habt Ihr auf Eurem Spaziergang zufälligerweise zwei Männer gesehen? Einer älter, der andere jünger?«
    »Meint Ihr Bischof Shrewsbury?«, fragte die ältere Frau. Es schien sich bei ihnen um Mutter und Tochter zu handeln, sie sahen einander sehr ähnlich, waren beide blond und blass.
    »Aye«, antwortete sie schnell.
    »Wir sind ihnen begegnet. Sie sind dort entlanggegangen«, sagte ihr die jüngere Frau und zeigte auf einen Weg, der von Bäumen begrenzt wurde. »Eigentlich weiß ich gar nicht, warum. Sie gingen nämlich weiter, obwohl der Weg endete. Aber da ist doch gar nichts mehr.«
    »Doch, da ist noch was«, verkündete die Ältere. »Nämlich Rosamundes Häuschen.«
    »Rosamundes Häuschen?«, fragte Rosamunde erschrocken.
    »Aye. Sie war vor etlichen Jahren Henrys Geliebte. Sie lebte dort hinten in einem kleinen Häuschen, bis Henry sie ins Schloss holte. Seitdem ist es unbewohnt. Es wundert mich eigentlich, dass Eleanor es nicht hat abreißen lassen.« Das Mädchen kicherte. »Ganz besonders, wenn sie diese Geliebte so sehr gehasst hat, wie sich die Leute erzählen.«
    Rosamunde spürte, wie sich ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher