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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen
Autoren: Lynsay Sands
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Majestät.«
    »Ich habe Euch noch nicht gestattet, Euch zurückzuziehen!«, fuhr Eleanor sie an, und Rosamunde erstarrte. Zufrieden schwieg Eleanor einen Augenblick. »Richard sagte mir, es habe zwei Anschläge auf Euer Leben gegeben. Und auch auf das Eures Ehemannes.«
    »Aye.« Rosamunde nickte. Dann, sie war selbst schockiert von ihren kühnen Worten, platzte sie heraus: »Ich habe sagen hören, dass Ihr vielleicht damit zu tun habt.«
    Auf dem Gesicht der älteren Frau zeichnete sich grenzenloses Erstaunen ab. »Ich? Warum sollte ich mir die Mühe machen, Euch etwas anzutun? Ich kenne Euch doch nicht einmal.«
    »Ihr kanntet meine Mutter.«
    Die ältere Frau sah Rosamunde misstrauisch an. »Und wer war Eure Mutter?«
    »Ihr Name war Rosamunde.«
    Eleanor griff sich an den Hals und sank langsam auf den Stuhl des Königs. »Mein Gott. Die schöne Rosamunde«, sagte sie leise und schüttelte dann den Kopf. »Ich hätte es sofort erkennen sollen. Ihr seht ihr wirklich sehr ähnlich. Mit Ausnahme Eures Haars und Eurer Augen«, fügte sie hinzu. »Die habt Ihr ganz offensichtlich von Henry.«
    »Meine Mutter...«
    Eleanor winkte ab. »Eure Mutter war eine wunderschöne, aber törichte junge Frau. Sie folgte ihrem Herzen. Ich habe schon vor langer Zeit gelernt, dass das Herz sehr wankelmütig ist und man besser nach dem Kopf handeln sollte.« Sie machte eine Pause. »Trotzdem hatte ich nichts gegen Eure Mutter.«
    Eleanor sah Rosamundes zweifelnden Gesichtsausdruck und lächelte müde. »Ich habe nicht gesagt, dass ich sie besonders gemocht hätte.«
    »Man hat mir erzählt...«, begann Rosamunde zögernd, aber Eleanor brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Ja. Ich weiß von den Gerüchten, dass ich für ihren Tod verantwortlich gewesen sein soll. Aber ich war es nicht.« In Gedanken versunken, schwieg sie einen Augenblick. »Wären die Dinge anders verlaufen, hätte es durchaus sein können, aber damals ist mir jemand zuvorgekommen.«
    Sie stand auf, stellte sich an die Seite des Stuhles und starrte an die dahinter liegende Wand. Eleanor ließ ihre Hand geistesabwesend über das Elfenbein der Armlehne gleiten und murmelte dann: »Ich selbst habe immer Bischof Shrewsbury in Verdacht gehabt.«
    Rosamunde zuckte zusammen. »Shrewsbury?«
    »Ja. Während er in einem Kloster aufwuchs, studierte er die Heilkunst und hat eine umfassende Kenntnis von Giften. Und er war sehr aufgebracht über die Affäre zwischen Eurer Mutter und meinem Gemahl.« Sie schaute Rosamunde nachdenklich an. »Sein Verhältnis zu meinem Ehe-mann war höchst merkwürdig. Ich hätte schwören können, er hasste ihn.«
    »Er hasste ihn?«, fragte Rosamunde bestürzt.
    »Ja. Da war so etwas in seinen Augen - wenn er Henry ansah und meinte, dass ihn niemand beobachten würde.« Sie schwieg einen Moment, schüttelte dann den Kopf und fuhr fort: »Und dennoch war er Henry treu ergeben wie ein Hund. Vielleicht habe ich mich auch geirrt. Vielleicht war er nur eifersüchtig.«
    »Eifersüchtig?«
    »Ich glaube, der arme Bischof war unendlich verliebt in Eure Mutter. Er hielt sie vermutlich für eine Heilige. Ich weiß, dass er sich immer ihrer der Nähe aufhielt, sie beobachtete - ihr geradezu nachspionierte. Beiden.« Sie schüttelte sich. »Es war eine kranke Art von Liebe.«
    »Aber wenn er sie liebte, wie Ihr sagt, warum sollte er sie dann umbringen?«
    »Weil seine Liebe von ihr nicht erwidert wurde, dummes Kind«, meinte sie verärgert. Dann verzog sich ihr Mund zu einem Lächeln, und sie meinte gleichgültig: »Oder vielleicht, weil sie Henry erlaubte, sie zu verführen. Damit fiel sie natürlich ziemlich heftig von ihrem Sockel, oder? Eine Heilige könnte kaum mit dem Ausbund des Teufels in Sünde leben.«
    Rosamunde runzelte nachdenklich die Stirn, als Eleanor unvermittelt meinte: »Ihr seht ihr wirklich sehr ähnlich. Haben diese Mordanschläge erst nach seiner Ankunft auf Goodhall begonnen?«
    Rosamunde schaute sie überrascht an. »Woher wisst Ihr, dass er auf Goodhall war?«
    Eleanor warf ihr einen herablassenden Blick zu. »Wir wussten schon seit einiger Zeit, dass er auf Goodhall war.
    Ich hatte nur keine Ahnung, um wen es sich bei den neuen Herrschaften dort handelte.«
    »Oh.« Rosamunde nahm ihre Worte für bare Münze und dachte dann über Eleanors ursprüngliche Frage nach. Die runzelte die Stirn. »Die Anschläge begannen kurz nach seiner Ankunft«, stellte sie unglücklich fest.
    Eleanor schien nicht überrascht. »Ich
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