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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London
Autoren: Jason Dark
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schmerzte höllisch. Wahrscheinlich hatte er einige Quetschungen abbekommen.
    Sein Kollege hatte mehr Glück gehabt. Zwar hatte er sich nicht abstützen, dafür aber abdrehen können, nur sein Gewehr war zu Boden gerutscht. Er bückte sich und hob es auf.
    »Verdammt, komm hoch, Ramirez!«
    Der Fahrer stöhnte nur. Er beugte sich zwar zurück, sein Gesicht war verzerrt. Ein Beweis, dass er starke Schmerzen verspürte. Der kam nicht raus, das sah der andere sofort. Aber er musste weg. Der Mann drehte sich um, rammte die Tür auf, spürte die kalte Luft, wollte aus dem Wagen springen und sah plötzlich die beiden Männer, die Gewehre in ihren Händen hielten.
    »Komm langsam raus!«
    Da gab der Beifahrer auf. Er tat, was man ihm sagte, und dabei huschte sogar noch ein Grinsen über seine Lippen, denn er dachte an die lebenden Toten, die diesen Typen die Hölle heiß machen würden. Das Gewehr wurde ihm aus der Hand gerissen, kaum dass er den Boden berührt hatte.
    Ein dritter Mann kümmerte sich um ihn. Handschellen klickten um seine Gelenke, während die beiden ersten den Fahrer aus dem Führerhaus hievten. All das geschah, ohne dass ein Wort gesprochen wurde. Still, beinahe gespenstisch lautlos, die Männer waren in der Tat ein gut aufeinander eingespieltes Team.
    Bevor der Beifahrer des ersten Lastwagens abgeführt wurde, gelang es ihm, noch einen Blick über die Schulter zu werfen. Auch die beiden Männer im zweiten Wagen wehrten sich nicht. Sie waren aufgefahren, vielleicht verletzt worden und wurden ebenso aus dem Fahrzeug gezogen wie auch die Typen aus dem ersten Wagen. Keine Chance. Und die Zombies?
    Kaum hatte der Mann daran gedacht, als er ein Fauchen vernahm und Stöße in den Rücken bekam. Man trieb ihn hart voran. Das Fauchen wurde zu einem Donnern, und einen Augenblick später erhellten lange Flammenzungen die graue Nebelsuppe.
    Sie stachen in die wallenden Wolken hinein. Da wurde dem Mann klar, was die anderen vorhatten.
    »Weg, weg!« Man stieß ihn weiter, schaffte ihn in Sicherheit, denn die Lastwagen würden schon sehr bald explodieren.
    Und mit ihnen die Ladung.
    Ein Tor war von den Leuten aufgeschoben worden. Es führte zu einem Fabrikhof. Hohe Mauern umgaben ihn. An dieser Stelle hatte das Einsatzkommando so etwas wie ein Hauptquartier errichtet. Die vier Gefangenen, alle konnten sie sich noch auf den Beinen halten, mussten sich an die Mauer lehnen und die Arme hochhalten. Trotz der Fesselung.
    Ein älterer Mann mit Brille trat in ihre Nähe und sprach etwas in ein Walkie-Talkie. Der Einsatzbefehl.
    Man konnte nichts sehen. Nur der Widerschein des Feuers breitete sich aus, und gewaltige Flammenzungen leckten in den grauen, verhangenen Nebelhimmel. Die Lastwagen brannten.
    Und mit ihnen die Zombies.
    Laut fauchten und knatterten die Flammen. Dazwischen glaubten die Gefangenen leise, verwehende Schreie zu hören.
    Sie wussten Bescheid. Es würde keine Zombie-Plage in London geben. Keinen Sieg des Voodoo. Oder?
    Noch gab es für sie Hoffnung. Denn der dritte Wagen würde einen anderen Weg nehmen…
    ***
    Ich war nach vom gestoßen worden und wurde von den widerlichen, kalten Totenklauen der lebenden Leichen aufgefangen und aufgehalten. Querada drehte sich mit. Er lachte laut auf und hielt seine Waffe in Anschlag, wobei er meine Bewegungen mit der Gewehrmündung sehr genau verfolgte.
    King Grenada war zur Seite gegangen. Er stand dicht an der Tür. Angespannt, mit einem irren Blick in den Augen, denn er wollte zusehen, wie mich die Zombies umbrachten.
    Zum Glück für mich hatten die beiden die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Und der hieß in diesem Fall Suko. Mein Partner war ein Mensch, der die Nerven behalten konnte und genau dann eingriff, wenn es nötig war.
    Auch hier.
    Mich hielten die Zombies fest. Zwei hatten ihre Krallen in meine Kleidung geschlagen, zerrten, rissen und wollten einfach nicht loslassen. Die anderen beiden wuchteten sich auf mich.
    Man hatte mich nach hinten gezogen, die Arme wurden dabei festgehalten, aber ich konnte meine Beine bewegen, und die Zombies, die auf mich fielen, gerieten auch in die Schusslinie dieses Querada. Es waren zwei halbverweste Gestalten, Zerrbilder des Schreckens, und beide traf ich voll, als ich meine Beine wieder nach vorn rammte. Sie flogen zurück. Wie Gliederpuppen wirkten sie in diesem Augenblick. Einer krachte gegen die Wand, der zweite Zombie nahm Kurs auf Querada.
    Er lenkte ihn ab.
    Für Suko war es günstig. Die Tür stand immer noch offen.
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