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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London
Autoren: Jason Dark
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wollten sie sich trennen. Aber noch blieben sie hintereinander, und die Männer an den Lenkrädern mussten ihr gesamtes fahrerisches Können aufbieten, um den vereinzelten Eisfallen zu entgehen. Wegen des Nebels waren sie nicht immer sofort zu erkennen und so kam es, dass beide Wagen manchmal wegrutschten. Durch geschicktes Gegenlenken allerdings konnten die Fahrer die LKW in der Spur halten. Sehr langsam bewegten sie sich weiter. Man hätte sogar neben den Wagen hergehen können.
    Die Zombies auf den Ladeflächen hockten oder saßen nie still. Sie bewegten sich. Auch von außen zu erkennen, denn hin und wieder warf die Plane Wellen. Immer dann, wenn die Zombies sich von innen dagegenstemmten, aber sie hielt.
    Und so rollten sie weiter.
    Die Männer sprachen nicht miteinander. Sie starrten in den Nebel. Ihre dunklen Gesichter waren angespannt. Auf ihren Knien lagen die Gewehre, denn sie hatten den Befehl bekommen, jeden Widerstand sofort im Keim zu ersticken.
    Nichts sollte die Zombies aufhalten. Der King wollte eine Invasion haben. Gut eine halbe Meile hatten sie schon zurückgelegt und näherten sich einem Gelände, in dem früher einmal eine blühende Industrie ihren Platz gefunden hatte. Die Zeiten waren endgültig vorbei. Leere Hallen, die engen Straßen, Brandmauern, eingeschlagene Fensterscheiben, menschenleer.
    Und dazwischen der Nebel. In dicken Schwaden wallte er, trieb träge über die glatten Wege und drang in jede Ritze. Nur die Scheinwerfer gaben Licht.
    Oder?
    Zum erstenmal seit Fahrtbeginn fluchte der Fahrer des vordersten Wagens, denn er hatte eine gelbe Lichtkette gesehen, in der auch vereinzelt rote Lampen blinkten.
    Der Mann kannte sich aus. Das war eine Sperre.
    »Verdammter Mist.« Er trat auf die Bremse und dachte nicht mehr an den seifig glatten Boden. Der Wagen stoppte zwar, doch die Glätte auf dem Untergrund trieb ihn weiter.
    Plötzlich drehte sich das Heck weg. Diesmal half kein Gegenlenken. Der LKW geriet in die gefährliche Nähe einer Mauer und »küsste« sie mit der Frontseite.
    Ein hässliches Knirschen erklang. Fahrer und Beifahrer wurden durchgeschüttelt. Ein Gewehr rutschte von den Knien und verschwand im Bodenraum unter dem Armaturenbrett.
    Das war der Anfang am Ende.
    Vielleicht hätte der Fahrer den Wagen noch freibekommen, wäre nicht der zweite hinter ihm gewesen. Auch er war durch das Bremsmanöver überrascht worden, hatte nicht rechtzeitig stoppen können und fuhr gegen das Heck des ersten Wagens.
    Der Schlag wuchtete die Männer nach vorn. Sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt und sahen deshalb nicht, was sich draußen alles tat. Man hatte die beiden anfahrenden Wagen längst bemerkt und Alarm gegeben. Keinen schrillen oder lauten, nein - einen Alarm, den die Männer genau verstanden. Er war flüsternd weitergegeben worden, und die Mitglieder des Einsatzkommandos wussten ebenso Bescheid wie Sir James Powell, der in vorderster Front stand.
    Für ihn war das Erscheinen der Lastwagen in gewisser Hinsicht eine Enttäuschung. Er hatte damit gerechnet, dass es John Sinclair und Suko gelingen würde, die LKW zu stoppen. Ihr Auftauchen überzeugte den Superintendenten vom Gegenteil, wobei er sich fragte, ob es John und Suko überhaupt geschafft hatten.
    Er sah die sich bewegenden Schatten in der Nebelsuppe. Die linke Hand hielt er in der Manteltasche versteckt, die Finger der rechten umklammerten das Sprechgerät, wobei sich die Rillen dicht vor seinen Lippen befanden.
    Die Fahrer mussten die Sperre mittlerweile bemerkt haben, trotz des Nebels, und sie reagierten auch. Bremsen! Genau das Falsche!
    Wahrscheinlich hatten sie sich zu sehr erschrocken, und Sir James bekam mit, wie der erste Wagen zur rechten Seite wegglitt, und dort befand sich ausgerechnet eine Mauer.
    Es gelang dem Fahrer nicht, seinen Wagen vor ihr zum Stehen zu bringen, und so prallte er mit der Kühlerschnauze dagegen. Der zweite Lastwagen fuhr auf den ersten.
    Sir James bemerkte es mit einer gewissen Genugtuung, während er in das Walkie-Talkie sprach und seine Einsatzbefehle gab. Er redete mit ruhiger Stimme, die Männer reagierten prächtig. Man brauchte ihnen nicht in allen Details zu sagen, was sie zu tun hatten. Wie Schatten erschienen sie aus dem Nebel, schwere Waffen in den Händen haltend, und das waren nicht nur Gewehre.
    Die Männer im Führerhaus des ersten Wagens waren durch den Aufprall nach vom gewuchtet worden. Der Fahrer lag über dem Lenkrad. Er stöhnte, denn sein Brustkorb
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