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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London
Autoren: Jason Dark
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ich will seine Angst sehen, bevor er zerrissen wird.«
    »Sicher, King, sicher!«
    Neben mir blieb Grenada stehen. Sein Blick glitt an mir herab, erfasste auch meinen Arm und die Hand. Ich spürte seine schwielige feuchte Pranke an meinem Gelenk und erlebte mit, wie er mir die Waffe aus der Hand nahm.
    »So«, sagte er und steckte die Silberkugel-Beretta ein. »Das wäre das erste.«
    »Was machen wir mit ihm?« fragte der Gewehrträger.
    »Langsam, Querada, langsam. Nur nichts überstürzen. Wir schaffen es schon, darauf kannst du dich verlassen.« Der Fettwanst begann zu lachen. »Ich kriege ihn dahin, wohin ich ihn haben will. Er wird winseln, er wird schreien, darauf kannst du dich verlassen. Kein Pardon mehr für John Sinclair.«
    »Was ist mit den Zombies?« fragte Querada.
    »Sind die Lastwagen voll?«
    »Ich glaube.«
    »Dann können sie schon fahren. Ich werde das Zeichen geben. Gib du auf ihn acht.«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, sagte Querada. Der King verschwand. Er ging nach draußen, und ich stand weiterhin wie ein Ölgötze auf dem Fleck, wobei ich in das Gesicht schielte, dass ich schattenhaft hinter dem Waffenlauf und in Höhe des Gewehrkolbens als Flecken sah.
    Noch hatte ich eine Galgenfrist. Wie lange würde sie halten? Eine Minute, zwei?
    Ich vernahm das Geräusch der Motoren, als sie angelassen wurden. Auspuffwolken strömten mir entgegen, als sie durch die offene Tür quollen.
    An den Geräuschen vernahm ich, dass die Wagen starteten. Unter den Reifen knirschte es, und die beiden LKW setzten sich mit ihrer schaurigen und makabren Last in Bewegung.
    Ein Wagen blieb noch zurück. Dort waren sicherlich Plätze für King Grenada und seinen Leibwächter reserviert.
    Auch für mich? Vielleicht als Leiche oder als Zombie?
    Der King kam zurück. »Die Wagen sind gut weggekommen«, erklärte er mit seiner hohen Fistelstimme. »Trotz des Glatteises.«
    »Das ist alles halb so schlimm«, sagte Querada.
    »Aber was machen wir mit ihm?« Der King überlegte.
    »Soll ich ihm die Kugel geben? Von seinem Kopf wird nicht mehr viel übrigbleiben, wenn ich abdrücke.«
    »Wäre nicht schlecht. Aber ich habe mir etwas anderes überlegt.«
    »Wie du willst, King. Was denn?«
    »Die Zombies sollen sich mit ihm beschäftigen.«
    Querada lachte glucksend. »Die Idee ist wirklich gut. Was die wohl mit ihm machen werden?«
    »Vernichten. Und dies auf ihre spezielle Art und Weise, darauf kannst du dich verlassen.« Der King schaute mich an. »Nicht wahr, Sinclair, so machen wir es.«
    Ich schwieg, was dem King nicht passte, denn er schlug mir seine Faust über der Gürtelschnalle in den Magen. Ich hielt mich noch soeben auf den Beinen und saugte scharf die Luft ein, während meine Augen aus den Höhlen zu quellen drohten.
    Dann grinste er, ballte seine freie Hand und schaute auf die Zombies. Vier lauerten.
    »Ja«, sagte der King und nickte sich selbst zu. »Ja, so werde ich es machen. Sie sollen diesen verfluchten Hund packen und vernichten. Lass ihn frei, Querada!«
    »Okay.«
    Im nächsten Augenblick wich der Druck, und ich bekam einen Stoß, der mich haargenau auf die vier Untoten zukatapultierte…
    ***
    Die Führerkabinen der Lastwagen waren jeweils mit zwei Männern besetzt. Fahrer und Beifahrer. Sie trugen die Verantwortung für die schaurige Fracht und hatten auch ihre Direktiven bekommen, an die sie sich halten mussten.
    Die Wagen besaßen verschiedene Ziele. Eine Weile würden sie noch zusammenbleiben und sich dann trennen. Einer sollte direkt in die City fahren, und zwar nach Soho. Der andere Wagen lud seine Fracht dort ab, wo der Regierungssitz lag und all die Gebäude, die für Touristen so attraktiv waren.
    Eigentlich stand der Plan in allen Zügen fest. Bis auf eine Kleinigkeit. Das Glatteis.
    Damit hatte niemand rechnen können. Es machte die besten Pläne zunichte, warf Zeiten durcheinander und sorgte dafür, dass Quoten kaum eingehalten werden konnten.
    Glatteis war mörderisch. Glatteis konnte nicht nur zur Falle für die Menschen werden, sondern auch für die Ereignisse einer ausgeklügelten Technik. Das wussten die Fahrer. Dementsprechend vorsichtig rangierten sie ihre LKW.
    Noch fuhren sie hintereinander. Sie hatten die Scheinwerfer einschalten müssen. Die langen Finger stachen nach vorn und gleichzeitig in die grauen Schwaden hinein, die das Licht aufsaugten, so dass es nur mehr zu verwaschenen Flecken wurde.
    Wenn sie die Slums hinter sich hatten und in Richtung Lambeth Bridge fuhren,
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