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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London
Autoren: Jason Dark
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zuvor seinen linken Arm, kantete ihn hoch bis zur Schmerzgrenze, und der dicke King sackte in die Knie. Jetzt sah ich die Köpfe dicht vor mir. Schreckliche, lebende Schrumpfköpfe mit glühenden Augen, aufgerissenen Mäulern und spitzen Zähnen, die nach mir hacken wollten.
    Drei-, viermal führte ich den Dolch waagerecht, und die geweihte Silberklinge tat ihre Pflicht.
    Es gelang mir, die Köpfe vom Stab zu hacken. Sie fielen zu Boden. Dort glühten sie noch einmal auf, aber es war ein Feuer, das sie vernichtete und zu Staub werden ließ.
    Schräg hinter mir klatschte der King zu Boden. Er saß da wie ein Buddha, starrte erst mich, dann die Köpfe an und begann zu greinen, als wäre er ein kleines Kind. Er hatte ausgespielt und konnte im Zuchthaus weiter heulen.
    Ich ging an ihm vorbei und zuckte zusammen, als eine Pranke meinen Nacken packte. Eisern hielt die Totenklaue fest und drückte mich in die Knie.
    »Ja, gib es ihm!« schrie der King. »Ja…!«
    Da peitschte der Schuss. Nah sirrte die Kugel an mir vorbei. Ich hörte das Klatschen, der Druck verschwand, ich richtete mich wieder auf und sah einen Schatten im Nebel.
    Es war Suko. Er hatte gefeuert, winkte und klatschte Beifall. Ich atmete tief durch, hob eine Hand und spreizte zwei Finger ab, so dass sie ein V bildeten. Das Zeichen für Victory - Sieg!
    ***
    Wenig später war das Einsatzkommando da. Die Männer hatten ihre genauen Befehle bekommen. Sie nahmen nicht die Gewehre, sondern steckten den Lastwagen in Brand. Wir wollten nicht zusehen und waren wieder zurück in das Haus gegangen. Im Keller standen Sir James, Suko und ich zusammen. Uns allen war anzusehen welch eine Last uns vom Herzen gefallen war.
    Der Superintendent wollte uns gratulieren, doch wir wehrten beide zugleich ab.
    »Wieso nicht?« fragte unser Chef »Der Sieger ist ein anderer«, sagte ich.
    »Und wer?«
    »Das Glatteis«, antwortete Suko. »Überlegen Sie mal, Sir, wenn es nicht gewesen wäre.«
    Sir James dachte einen Moment nach und nickte heftig. »Es stimmt. Sie haben recht. Das Glatteis hat uns tatsächlich geholfen.«
    Jemand unterbrach unser Gespräch. Es war der Einsatzleiter. »Sir«, meldete er. »Dieser King Grenada ist tot. Er hat Gift geschluckt.«
    Wir schauten uns an. Schließlich hob Sir James die Schultern »Vielleicht ist es besser für ihn.«
    Der Meinung waren wir auch und betrachteten von nun an das Kapitel King Grenada als abgeschlossen.
    Schließlich fanden wir auch die Puppen. Sahen die bekannten Gesichter, und uns wurde endgültig klar, vor welch einem Schaden nicht nur London, sondern auch das gesamte Land bewahrt worden war. Sir James gab noch einen letzten Befehl. »Verbrennt sie!« ordnete er an.
    »Ich will nichts mehr von ihnen sehen. Nicht einmal Asche.« Dann ging er. Suko und ich hatten für seinen Wunsch Verständnis. Schließlich waren wir Zeugen gewesen, als er durch den Voodoo-Zauber fast gestorben wäre…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 287 »Wenn Satan sich die Hände reibt«
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