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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Prolog

    Darth Bane, der aktuelle Dunkle Lord der Sith, trat die Decke beiseite, schwang seine Füße über die Bettkante und setzte sie auf den kalten Marmorboden. Er neigte den Kopf von einer Seite zur anderen, um die Verspannungen im muskelbepackten Nacken und in den Schultern zu lösen.
    Schließlich erhob er sich mit einem vernehmlichen Murren. Er nahm einen tiefen Atemzug, atmete langsam wieder aus und reckte die Arme hoch über den Kopf, als er sich zur vollen Größe von zwei Metern aufrichtete. Er konnte das knackende Popp-Popp-Popp förmlich spüren, mit dem sich jeder einzelne Wirbel entlang des Rückgrats beim Strecken lockerte, bis seine Fingerspitzen schließlich über die Decke strichen.
    Zufrieden ließ er die Arme sinken und schnappte sich sein Lichtschwert vom verschnörkelten Nachttisch neben dem Bett. Das geschwungene Heft in seinem Griff fühlte sich beruhigend an. Vertraut. Zuverlässig. Dennoch verhinderte der Umstand, die Waffe zu halten, nicht, dass seine freie Hand unmerklich zitterte. Stirnrunzelnd ballte er die linke Hand zur Faust. Die Finger gruben sich in das Fleisch der Handfläche - eine grobe, aber wirkungsvolle Methode, das Zittern zu bändigen.
    Er glitt lautlos aus der Schlafkammer und in die Gänge der Villa hinaus, die er jetzt sein Zuhause nannte. Hell leuchtende Wandteppiche bedeckten die Mauern, und bunte, handgewebte Läufer säumten die Flure, als er sich seinen Weg an einem Raum nach dem anderen vorbei bahnte, von denen jeder einzelne mit maßgefertigten Möbelstücken, seltenen Kunstgegenständen und anderen unverkennbaren Symbolen für Wohlstand dekoriert war. Er brauchte fast eine Minute, um das Gebäude zu durchqueren und zur Hintertür zu gelangen, die hinaus auf das unter freiem Himmel gelegene Grundstück führte, das sein Anwesen umgab.
    Barfuß und von der Hüfte aufwärts nackt, fröstelte er und blickte auf das abstrakte Steinmosaik des Hofs hinab, das vom Licht der Zwillingsmonde von Ciutric IV erhellt wurde. Gänsehaut kroch über sein Fleisch, doch er ignorierte den Nachtfrost, aktivierte sein Lichtschwert und begann, die aggressiven Angriffsformen des Djem So zu trainieren.
    Seine Muskeln ächzten protestierend, seine Gelenke knackten und knirschten, als er gewissenhaft eine Vielzahl von Schlagabfolgen durchging. Hieb. Finte. Stoß. Seine Fußsohlen schlugen leise auf die Oberfläche des Hofpflasters, ein sporadisch einsetzender Rhythmus, der den Fortschritt jedes Angriffs und jedes Rückzugs gegen seinen imaginären Widersacher markierte.
    Die letzten Überbleibsel von Schlaf und Müdigkeit klammerten sich hartnäckig an seinen Leib, stachelten die winzige innere Stimme an, die ihn drängte, sein Training aufzugeben und in die Behaglichkeit seines Bettes zurückzukehren. Bane brachte die Stimme zum Schweigen, indem er im Stillen die Eröffnungszeile des Sith-Kodex rezitierte: Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft.
    Zehn Standardjahre waren vergangen, seit er seine Orbaliskenrüstung verloren hatte. Zehn Jahre, seit sein Körper durch die verheerende Kraft von Machtblitzen, die er selbst entfesselt hatte, fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war. Zehn Jahre, seit der Heiler Caleb ihn von den Klippen des Todes zurückgeholt und Zannah, seine Schülerin, Caleb und die Jedi abgeschlachtet hatte, die gekommen waren, um ihn zu suchen.
    Dank Zannahs manipulativer Machenschaften glaubten die Jedi jetzt, dass die Sith ausgelöscht seien. Das Jahrzehnt, das seit jenen Ereignissen vergangen war, hatten Bane und seine Schülerin darauf verwandt, diesen Mythos zu nähren: Sie hielten sich im Verborgenen auf, mehrten ihre Ressourcen und bewahrten sich ihre Kraft für den Tag, an dem sie zum Gegenschlag gegen die Jedi ausholen würden. An diesem glorreichen Tag würden sich die Sith zu erkennen geben, während sie ihre Feinde in tödliches Vergessen fegten.
    Bane wusste, dass er womöglich nicht lange genug leben würde, um jenen Tag zu erleben. Er war jetzt Mitte vierzig, und die ersten schwachen Narben der Zeit und des Alters hatten ihre Male auf seinem Körper hinterlassen. Dennoch gab er sich ganz der Vorstellung hin, dass die Sith - seine Sith - eines Tages über die Galaxis herrschen würden, selbst wenn es bis dahin Jahrhunderte dauern mochte.
    Während er weiter das Ziehen und die Schmerzen ignorierte, die die erste Hälfte seines nächtlichen Trainings begleiteten, wurden Banes Bewegungen allmählich schneller. Die Luft zischte und knisterte, als sie
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