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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Alyson Noël
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sie sind irgendwo da draußen, das weiß ich sicher.«
    Sie kniet sich vor ihre Knochen, teilt sie auf, sortiert sie und ignoriert mich scheinbar, bis wir uns zum Gehen wenden. »Egal«, sagt sie. »Ich werde Ausschau nach ihnen halten, genauso wie ich euch beide im Auge behalten werde. Das wird eine unterhaltsame Darbietung werden, da bin ich mir sicher. Das Echo und die Suchende.« Sie lacht inmitten ihrer Schätze. »Wer hätte das gedacht?«



Zweiundfünfzig
    U nter Rabes Führung finden wir zurück zu Wolf. Meine Freude versiegt schnell, als ich sehe, dass sein Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt.
    »Leftfoot hat getan, was er konnte«, erklärt Dace. »Aber ohne die Seele konnte er nicht viel ausrichten. Wie es weitergeht, hängt von dir ab. Hast du das schon mal gemacht?«
    Ich schüttele den Kopf. Kaue an der Innenseite meiner Wange. Bin mir allzu sehr dessen bewusst, wie groß das Risiko ist. Wenn ich jetzt versage, verliere ich Paloma – eine Möglichkeit, die ich nicht akzeptieren kann.
    »Du etwa?« Ich sehe ihn an, und meine Stimme klingt zu dünn für die anstehenden Herausforderungen.
    »Nein«, gesteht er. »Das hier ist eine ganz andere Liga.«
    »Was soll ich tun?« Ich sehe zwischen der Kugel und Wolf hin und her.
    »Du musst dich eben auf deine Instinkte verlassen«, erwidert Dace mit ruhiger und sicherer Stimme, und sowie sich unsere Blicke begegnen, weiß ich, dass er Recht hat.
    Es ist genau, wie Paloma gesagt hat – dies ist ein Teil des Erbes meiner Ahnen, meiner Abstammung. Das Wissen lebt in mir – ich muss nur einen Weg finden, es abzurufen.
    »Mach ihm das Maul auf«, stoße ich unvermittelt, aber bestimmt hervor. Ich denke daran, wie die Richters die Seelen geschluckt haben – und wie die Seelen es völlig unversehrt zu überleben schienen – einschließlich dieser hier. Außerdem
würde Wolf ihr nie absichtlich einen Schaden zufügen. Und wer weiß, vielleicht trägt die Zufuhr von Energie ja auch dazu bei, ihn zu retten? Ein rascher Blick in Rabes violett glitzernde Augen bestätigt mir, dass ich auf der richtigen Spur bin.
    »Beeil dich!«, rufe ich, während Dace Wolfs Kiefer aufklappt und mir zuvorkommend Platz macht, als ich die Hände zu Wolfs Maul hebe und sachte die Seele hineinschiebe. Dace legt einen Arm um mich, während wir auf Anzeichen für eine Veränderung warten, irgendein Lebenszeichen, das vorher noch nicht da war. Wir sind überwältigt vor Erleichterung, als Wolf die Ohren spitzt, die Augen aufschlägt und mit dem Schwanz kraftvoll auf den Boden klopft, ehe er ein langes, klagendes Jaulen ausstößt und mühsam auf die Beine kommt.
    »Darf ich?« Dace geht rasch auf ihn zu und will ihn aufheben  – dabei ist die Frage so viel größer, als sie oberflächlich betrachtet scheint.
    Er fragt mich, ob ich ihm genug vertraue, um das hier durchzuführen.
    Ihm genug vertraue, um ihn tiefer in mein Leben zu lassen.
    Ihm genug vertraue, um ihm mein Herz zu schenken.
    Ich schließe einen Moment lang die Lider und blende alles aus, was ich mit den Augen wahrnehme, um im Dunkeln zu sehen – mit dem Herzen zu sehen –, denn das ist es, was Suchende tun.
    Erneut überfällt mich der Eindruck, den ich schon von Anfang an hatte: ein Eindruck von Freundlichkeit, Mitgefühl und bedingungsloser Liebe – und es ist alles mir zugedacht.
    Ich nicke zustimmend. Es ist unnötig, ihn infrage zu stellen oder abzudrängen.
    Er ist eine reine und schöne Seele – ein Whitefeather. Die Verbindung zu den Richters ist nur rein theoretisch.
    Mit Wolf auf den Armen führt er mich durch die Büsche und auf die Lichtung hinaus. »Da du mir in dieser Sache vertraust«, sagt er und sieht mich an, »will ich dir auch vertrauen. Wir kehren auf dem Weg zurück, auf dem ich hereingekommen bin. Es ist ein heiliges Portal, das direkt ins Reservat führt. So gelangen wir wesentlich schneller zu Paloma, aber du darfst niemals jemandem von seiner Existenz erzählen.«
    Ich willige rasch ein und sehe fasziniert zu, wie er mich zu einer Stelle führt, an der sich die Energie greifbar leichter anfühlt und wo das Licht ein klein wenig heller leuchtet. Und ehe ich mich’s versehe, werden wir in einem Wirbel aufstrebender Energie mitgerissen, drehen uns und schweben, bis er uns auf einem Feld stark verkrümmter Wacholderbäume wieder absetzt.
    Es sind dieselben Wacholderbäume, die ich auch bei dem Ausritt mit Chay gesehen habe und die ihn veranlasst haben, den Ausritt abzubrechen und
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